Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt
landen wollen!
Die heftigen, peitschenden und sich windenden Bewegungen des Tieres erstarben langsam. Es brannte lichterloh und ein beißender und grässlich stinkender Qualm breitete sich über der Uferstreifen aus. Dann lag es still und nur noch die Flammen prasselten in den Ästen. Eine braune Qualmsäule erhob sich über dem See.
Rasnor betrachtete verwirrt den Drachen. Er lag mit pumpenden Flanken im Sand, hatte den Kopf noch immer nicht erhoben und Rasnor sah nur, dass seine Augenlider flatterten und sein ganzer Kopf und Hals zitterte. Alarmiert tastete er nach Trivocum, untersuchte den mentalen Block und erkannte, dass er noch immer eng angezogen war. Augenblicklich löste er ihn. Ein Schauer fuhr durch den mächtigen Drachenleib und für Momente empfand Rasnor Schuldgefühle, dass er den Drachen so sehr gequält hatte.
Eine Stunde später saßen sie noch immer am gleichen Fleck.
Rasnor war es gelungen, das schwelende Feuer in den Bäumen zu ersticken. Zufrieden registrierte er, dass sich seine Fähigkeiten als Magier zunehmend verbesserten. Der Drache hatte sich leidlich erholt und schlief nun. Zuerst hatte er den halben Teich ausgesoffen und dann alles an Golaanüssen verschlungen, was hier zu finden war. Rasnor war unterdessen auf dem Uferstreifen umhergewandert, hatte das eklige Riesenschlangen-Tier in Augenschein genommen und sich im Stillen bei dem Drachen dafür bedankt, dass er sich dennoch nicht zu einer Landung hatte zwingen lassen. Das hätte übel ausgehen können.
Dass Drachen so eine Art Magie wirken konnten, hatte er nicht gewusst. Es war kein einfaches Feuer gewesen, das hatte Rasnor sofort gemerkt, kein Feuerodem, den man in Märchen und Legenden den Drachen nachsagte. Aber nun war klar, welchen Ursprung diese Legenden hatten. Und die Drachen schienen diese Fähigkeit nur widerwillig einzusetzen.
Rasnor sah unschlüssig zu dem verkohlten Kadaver - der Drache hätte ja schon beim ersten Anflug dieses Biest hier rösten können. Aber er hatte es nicht getan. Möglicherweise war das eine beachtliche Entdeckung! Damit wären die Drachen gleich ein doppelt so wertvoller Besitz - und nur er wusste es! Es gab wenige Drachen in der Höhlenwelt, die den Menschen dienten, zwei oder drei Dutzend vielleicht, die unter der Gewalt der Bruderschaft standen, mit mentalen Blocks im Hirn, und dann noch der eine, über den Leandra und ihre Leute verfügten. Er fragte sich, ob sie den Drachen ebenfalls mit so einem Block lenkten, wie er ihn benutzte. Es handelte sich um eine andere Drachenart, einen Felsdrachen, und vielleicht waren die etwas intelligenter als Sturmdrachen. Oder dümmer.
Die wichtigste Erkenntnis aber war: Er sollte dieses Geheimnis der Drachen für sich nutzen! Vielleicht konnte ihm das bei seinem zukünftigen Handel mit den Drakken helfen. Sie wollten ja die Magie! Gemessen daran, dass der Drache am Ende seiner Kräfte gewesen war, als er die Feuerwolke ausgestoßen hatte, war er vielleicht sogar zu einer erheblich größeren Gewalt in der Lage, wenn er frisch und ausgeruht war.
Rasnor setzte sich wieder hin. Er würde dem Drachen noch ein Stündchen Schlaf gönnen, dann mussten sie weiter. Er war fest entschlossen, heute noch ein Schiff dieser Drakken zu finden.
Um sich die Zeit zu vertreiben, holte er sein geheimes Buch aus dem Rucksack und studierte zum wiederholten Mal bestimmte Texte, die er noch nicht vollends verstanden hatte. Er wollte unbedingt einige wirkungsvolle Kampfmagien bereit haben - besonders diejenige, mit der er Quendras gefällt hatte, wollte er zur Perfektion bringen.
Nachdem er eine Weile gelesen hatte, spürte er plötzlich wieder sein Amulett. Polmar wollte Kontakt mit ihm aufnehmen.
Zögernd berührte Rasnor das Trivocum, wirkte aber nicht die entsprechende Magie. Er vernahm ein gewisses Echo, ging davon aus, dass es Polmar war. Rasnor überlegte, ob er antworten sollte. Ja, es wäre vielleicht klug, seine Rückkunft in Savalgor vorzubereiten. Selbst wenn noch nicht feststand, dass alles so funktionieren würde, wie er es sich erhoffte.
Er konzentrierte sich kurz, wirkte die Magie und gleich darauf sah er wieder Polmars schemenhaftes Gesicht im Rot des Trivocums.
Ja, Polmar. Wie stehen die Dinge in Savalgor?
Rasnor... bitte werde jetzt nicht wütend. Aber bei mir ist jemand, der sich mit dir besprechen will. Ich gebe ihm jetzt das Amulett.
Ein ziemlicher Schreck zuckte durch Rasnor. War es der Neue? Der geheimnisvolle Mann, der jetzt in Savalgor die
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