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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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nach links. »Willst du deinen Pakt nicht haben?«
    Quendras fuhr herum. In der Mitte des großen Sockels, auf dem sie saßen, stand ein weiterer, kleinerer Sockel, etwa hüfthoch. Er war rund und hatte etwa zwei Ellen Durchmesser. Etwas lag darauf.
    Quendras machte förmlich einen Satz. Ungläubig schritt er darauf zu, während er sich noch immer die geküsste Wange hielt, als hätte er eine weitere Ohrfeige erhalten. Plötzlich tauchte Victor mit einer verrückten Grimasse neben dem Sockel auf und wies mit beiden Händen und großartiger Geste auf ein in Leder eingewickeltes, längliches rundes Ding. Ganz offensichtlich eine umhüllte Pergamentrolle.
    »Euch gebührt die Ehre, großer Schwarzmagier!«, verkündete er.
    Quendras verzog das Gesicht. »Ich bin kein Schwarzmagier«, sagte er leise. »Schwarze Magie ist ein Ammenmärchen. So etwas gibt es nicht.«
    »Ist doch egal«, erwiderte Victor und winkte mit beiden Händen ab. »Dann halt Roh-Magier. Wie klingt denn das? Ist sie eigentlich wirklich so gefährlich, wie man sagt, diese Rohe Magie?«
    »Zum Teufel mit der Magie!«, sagte Quendras und deutete auf die Lederrolle, als er den letzten Schritt zu dem Sockel getan hatte. »Ist das wirklich... der Pakt?«
    Victor verzog das Gesicht und verschränkte die Arme. »Wohl kaum. Wahrscheinlich nur ein Rezept für eine Suppe.«
    Quendras holte Luft. Er betrachtete das Trivocum, aber dort war nur sehr wenig zu spüren. »Auf der magischen Ebene ist nicht viel zu erkennen«, sagte er. »Denkst du, man... kann ihn einfach so nehmen?«
    Victor blickte zur Decke und maß dann den übrigen Raum. »Findest du nicht, dass es inzwischen genug Fallen waren?«
    Quendras holte Luft und richtete sich auf. Er war wieder ernst. »Ich weiß nicht. Scheint, als wären wir schneller hier gelandet als geplant. Ich hatte mit noch mehr Schwierigkeiten gerechnet.«
    Nun trat auch Roya von der anderen Seite her an den Sockel. Sie nickte in Richtung der Torbögen. »Die werden wohl noch kommen«, stellte sie fest. »Es sind zwölf Ausgänge hier. Welchen davon sollen wir für den Rückweg nehmen?«
    Quendras folgte ihren Blicken. Sie hatte Recht. Das Problem bestand nicht nur darin, dass sie nicht wussten, welcher davon der richtige war, sondern auch, dass sie mit einem Sprung durch ihn hindurch mussten. Zwischen dem großen Sockel und den zwölf Durchgängen klaffte überall der zwei Schritt breite Spalt.
    »Verdammt!«, sagte er.
    Victor trat neben ihn. »Ich dachte, du wüsstest einen Trick für den letzten Raum?«
    Quendras nickte. »Dachte ich auch. Aber nach meiner Rechnung hätten wir bei hundertvierundvierzig landen müssen. Sechsundneunzig Räume, sechsunddreißig Gänge und zwölf Zentralräume. Das war eines der wiederkehrenden alten Muster in den Labyrinthen der Bruderschaft. Die Zwölf ist der Schlüssel. Wenn dieses Prinzip zugrunde lag, konnte man auch den Zwölfer-Schlüssel im letzten Raum anwenden. Du zählst einfach ab. Von dem Durchgang aus, durch den du ankamst, egal, wie viele der Raum besitzt - zwölf Stück. Das wäre dann der sichere Rückweg.«
    »Und warum nicht hier? Hier kann man doch auch Zwölf abzählen!«
    Quendras schüttelte den Kopf. »Dann landet man genau bei dem, durch den man hereinkam. Unmöglich.«
    Roya trat zu ihnen. »Warum unmöglich?«
    Quendras holte Luft. »Nun, weil dies der einzige Durchgang ist, durch den sich einer, der nichts von Labyrinthen versteht, zu retten versuchen würde. Wenn hier irgendwer hereinkäme und nicht wüsste, wie ein solches Labyrinth funktioniert, würde er sich durch den Zugang zu retten versuchen, durch den er kam. Aber... nun, das hier ist sozusagen die letzte große Falle. Wenn dieser Durchgang die Rettung wäre, widerspräche das der Logik des Labyrinths.«
    Roya stöhnte. »Eine blöde Logik!«
    Quendras hob die Schultern. »Ja, ich weiß. Aber wenn eins sicher ist, dann ist es die Tatsache, dass der Durchgang, durch den wir kamen, tödlich für uns endet.«
    »Außerdem müsste er zu sein!«, gab Victor zu bedenken. »Ist es nicht so? Wenn man nicht gleich wieder hindurchgeht, dann verschließt er sich, bis man einen anderen benutzt hat.«
    Quendras starrte Victor an. »Ja, natürlich«, gab er dann zu. »Das hatte ich ganz vergessen.«
    »Wie kommst du ausgerechnet auf die Zwölf?«, wollte Roya wissen. »Dass diesem Labyrinth die Zwölf zugrunde liegt?«
    Quendras kratzte sich am Kinn. »Nun ja. Ich glaube, es ist die Zwölf. Sie passt zur Größe des

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