Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt
Schiffes entwickelten hektische Aktivität. Einige verschwanden im Bauch des Flugschiffes, andere tauchten auf und trugen längliche Objekte bei sich. Wahrscheinlich Waffen.
Rasnor hob wieder die Arme, um ihnen seine friedliche Absicht zu signalisieren. Dann, es waren vielleicht zwei Minuten seit seinem ersten Signal vergangen, vernahm er plötzlich ein lauter werdendes, heulendes Geräusch. Kurz darauf tauchte aus der Tiefe vor ihm ein Objekt auf, es musste das kleinere Drakkenschiff sein, das eben erst davongeflogen war.
Voller Angst trat er zurück. Aus der Nähe betrachtet, war auch dieses Schiff riesig groß. Es hing summend vor ihm in der Luft - aus den Augenwinkeln nahm er wahr, wie der Drache hinter ihm entsetzt aus seiner Deckung floh; er hatte den mentalen Block offenbar mit seiner blanken Angst niedergekämpft. Mit rauschenden Flügelschlägen flog er davon.
Rasnor war allein. Allein mit den Drakken.
31 ♦ Der Pakt
Als Quendras aufschlug, zuckte ein furchtbarer Schmerz durch sein rechtes Schienbein, er fühlte Leere unter seinen Füßen und für einen schrecklichen Augenblick dachte er, er würde fallen, ohne überhaupt sehen zu können, wohin. Dann griffen Hände nach ihm, hielten ihn fest und strampelnd und ächzend fing er sich und rettete sich über eine Kante.
»Komm, komm!«, hörte er und wurde nach vorn gezerrt; in diesem Augenblick erst brandete der volle Schmerz in seinem Schienbein auf und trieb ihm das Wasser in die Augen. Ob die Folterer früherer Zeiten je daran gedacht hatten, ihre Opfer mit scharfen Schlägen gegen das Schienbein zu malträtieren? Er stöhnte vor Schmerz.
Noch während alle möglichen Gedanken durch sein Hirn schössen, fühlte er endlich wieder festen Boden unter sich. Voller Schreck und Verblüffung fuhr er hoch, sah Royas verzerrtes, tränenfeuchtes Gesicht und Victors erleichterte Züge. Als Nächstes kam eine Ohrfeige von Roya, sie schrie ihn an: »Du Mistkerl! Bist du völlig verrückt geworden?«
Aber dann lag sie ihm schon in den Armen, klammerte sich an ihn und heulte ihren Schmerz und ihren Schreck in seine braune Leinenweste hinein.
»Uff!«, sagte er und ließ sich zurücksinken.
Er starrte nach oben zur Decke. Dieser Raum war sehr viel höher als die bisherigen, höher und größer. Er stemmte sich hoch, tätschelte die noch immer schluchzende Roya und fragte sich, warum sie sich so an ihn klammerte. Nun ja, er hatte eine Ohrfeige kassiert, aber ihr dennoch das Leben gerettet.
Ächzend langte er nach seinem Schienbein, um die schmerzende Stelle zu massieren. Victor, der noch immer neben ihm kniete, nickte ihm zu. »Genial!«, sagte er. Dann zupfte er ihm seinen Kragen zurecht und klopfte ihm auf die Schulter. Quendras gelangte zu der Auffassung, dass er irgendetwas wirklich gut gemacht hatte. Er sah sich um.
Es war ein großer runder Raum mit einer kuppelförmigen Decke, und in seiner Mitte befand sich ein riesiger, etwa zwölf Schritt durchmessender Sockel, auf dem sie saßen. Rundherum klaffte ein tiefer Spalt, wohl an die zweieinhalb Schritt breit. Genau genommen waren der Sockel wie auch der Raum nicht rund, sondern zwölfeckig, und ebenso viele Torbögen gab es rundherum.
Quendras setzte sich auf und versuchte, die Tiefe des Spalts auszumachen. Der Spalt war nicht breit, nicht mehr als ein kleiner Sprung für einen Erwachsenen, aber dennoch breit genug, um in ihn hineinzufallen, wenn man langsam rutschend aus dem glitschigen Gang hier ankam.
»Er ist tief«, sagte Victor und deutete hinab. »Wahrscheinlich sind Spieße da unten aufgestellt. Oder rotierende Messer. Mit einer Rutsche direkt in die Küche.« Er grinste. »Wenn du da reinfällst, kommst du gleich frisch geschnetzelt im Kochtopf an.«
Quendras lächelte zurück. Die Erleichterung über ihre Rettung und der Stolz über die Richtigkeit seiner Vermutung hoben seine Laune.
Roya schniefte, richtete sich auf und wischte sich die Tränen aus den Augen. Ihr Gesichtsausdruck war irgendwo zwischen Freude und Weinen und sie sagte: »Ich wünschte, du hättest nicht so verdammt Recht gehabt mit allein. Ich hätte Lust, dir noch eine zu schmieren, du Grobian!«
Lächelnd deutete Quendras auf seine Wange. »Nur zu. Von dir lass ich mich gerne hauen!«
Sie zögerte, beugte sich dann zu ihm und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Er starrte sie erstaunt an und hielt sich die Wange.
»Glotz mich nicht so an, blöder Kerl!«, sagte sie und streckte ihm kurz die Zunge raus. Sie deutete
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