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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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bekannt ist, und ich habe Fellmar erst vor zwei Tagen untersucht. Sein Herz schlug so kräftig, dass ich ihm sagte, er würde leicht noch hundert Jahre alt werden!«
    »Was will das schon heißen!«, meinte ein anderer. »Wenn man alt wird...«
    »Ein Herzversagen kündigt sich an!«, sagte Ulkan mit fester Stimme. »Das weiß jeder Novize der Medizin. Zwei Tage zuvor... das hätte ich gemerkt. Ich habe seinen Herzschlag abgehört!«
    Niemand schien Ulkans Anklage sonderlich zu beeindrucken.
    »Ich fand hingegen«, so erklärte Ulkan mit lauter werdender Stimme, »einen Essensrest auf seinem Schreibtisch, einen Teller Suppe, den ich zur Untersuchung mitnahm!«
    Nun steigerte sich die Aufmerksamkeit doch ein wenig.
    »Lorwurzel!«, sagte Ulkan. »Ich fand eine erhebliche Menge geriebene Lorwurzel in dem Suppenrest!«
    »Lorwurzel ist ein Gewürz!«, wandte Ratsmitglied Zelko ein.
    »Das ist richtig!«, sagte Ulkan mit anklagend leiser Stimme. »Es sei denn, man kocht die Lorwurzel zuvor in Salzwasser und reibt sie erst dann.« Er machte eine kurze Pause. »Fellmar war altersbedingt farbenblind. Er dürfte die bläuliche Färbung der geriebenen Wurzel nicht gesehen haben.«
    »Aber...«
    Ulkan hob die Hand. »Ich weiß - Lorwurzel ist als ein wirkungsvolles Heilmittel bekannt. Allerdings darf man sie nicht in der Art und der Menge eines Gewürzes gebrauchen. Dann gehört sie in einen Arzneischrank!«
    »Wollt Ihr andeuten, Bruder Ulkan, dass Fellmar am Verzehr einer zu großen Menge gekochter Lorwurzel gestorben ist?«, fragte Altmeister Ötzli.
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    »Ich ziehe den Begriff Farnenzis vor«, sagte Ulkan. »Ein Mittel, um das Herz zu stärken, wie jeder Kräutermischer weiß. Wohlgemerkt: wenn man es in angemessener Menge verwendet - und am besten natürlich unter Aufsicht eines Medicus. Wird es jedoch von, sagen wir: einem alten Mann verzehrt, und zwar in einer Menge, mit der man beispielsweise eine Suppe würzt, dann kann es den Herzmuskel zu einem plötzlichen Krampf treiben!«
    »Fellmar war bekannt dafür, dass er gern scharf aß. Und ausgiebig würzte«, sagte jemand leise und tonlos.
    Gemurmel erhob sich; Ulkan zog es vor, seine Klagerede abzubrechen und sich wieder zu setzen. Dass er mit seiner Entdeckung nichts beweisen konnte, war jedem klar.
    »Eine Teufelei!«, rief Vandris nach einer Weile. »Eine Teufelei dieser Leandra und ihrer Schergen!«
    Ulkan schoss in die Höhe. »Leandra?«, rief er.
    »Natürlich!«, rief Vandris zurück. »Wer sonst kann dahinterstecken? Sie will den Rat dezimieren! Zuerst hat sie Chast beseitigt, nun den armen alten Fellmar...«
    »Das ist absurd!«, rief Ulkan in das aufbrausende Gerede hinein.
    »Abstimmung«, rief Zelko, der offenbar immer zur Stelle war, wenn es galt, Vandris' Verleumdungen lautstark zu unterstützen. »Abstimmung! Ich fordere eine Abstimmung!«
    »Eine Abstimmung?«, rief der dicke Prälat Oppen.
    Nun erhob sich Cicon. »Ich sage, der Hierokratische Rat ist in Gefahr! Und mit ihm die Ordnung im ganzen Land. Niemand weiß, wo sich diese Leandra herumtreibt und was für mörderische Pläne sie gerade ausheckt.« Er machte eine kurze Pause und blickte wie ein Habicht in die Runde. »Ist es denn noch niemandem aufgefallen? Ratsherr Parenios fehlt heute ebenfalls!«
    Betroffenes Schweigen breitete sich aus. »Ihr meint...?«, fragte jemand.
    Zelko hob abwehrend die Hände. »Ich weiß gar nichts. Wollen wir hoffen, dass nichts Ungewöhnliches vorliegt. Allerdings... Parenios hat, so weit ich mich erinnern kann, noch nie unentschuldigt gefehlt!«
    »Verrat!«, murmelte jemand.
    »Wir stehen auf einer Liste«, keuchte Uddrich. »Wir allesamt!«
    »Was nun?«, rief Oppen ärgerlich. »Worüber sollen wir abstimmen?«
    »Wir müssen uns vor dieser Leandra und ihren Schergen schützen, und das geht nur, wenn wir ihr zuvorkommen! Ich beantrage eine Abstimmung... ob über die verbliebenen Gefangenen ein Schuldurteil gesprochen wird.«
    »Ein Schuldurteil?«
    »Ja. Und die Anklage lautet: Hochverrat!«
    Mehrere Männer schössen in die Höhe. »Hochverrat? Darauf steht der Tod ! «
    »Richtig!« Diesmal war es Vandris, der Zelko zu Hilfe kam. »Die einzig angemessene Strafe für dieses Pack.«
    »Wir sind überhaupt nicht abstimmungsfähig«, wandte Ötzli mit lauter Stimme ein. »Eines unserer Mitglieder fehlt - Bruder Parenios!«
    Cicon stand wieder auf. »Ab er fehlt unentschuldigt^.«, rief er. »Das macht dies...«
    Lautes Pochen ertönte plötzlich an der Tür zum

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