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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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würde. Sie hatten nun tatsächlich den Pakt, aber damit würden die Schwierigkeiten erst richtig beginnen. Die Drakken würden sie jagen - und da war auch noch Rasnor, der verdammte Mistkerl. Er wünschte sich, sie hätten ihm den Garaus gemacht. Victor umarmte Leandra fester und küsste sie sachte auf den Hinterkopf. Sie schlug die Augen auf, wandte sich um und sah ihn an. Sie drehte sich ganz herum, legte den Arm um ihn und schloss die Augen wieder. Victor seufzte. Ohne sie wäre ihm das alles längst schon zu viel geworden.
    Nach einer Weile schlief er ein.
    Sein Traum war aufwühlend und unruhig. All die Schrecken des Labyrinths flogen durch seinen Kopf. Monstren verfolgten und zerfleischten ihn, Leandra war ebenfalls in diesem Labyrinth, auch Roya, Quendras, sogar Chast, Munuel, Tirao und Faiona. Alle flohen sie vor den Schrecknissen, und erst nach einer Weile wurde ihm klar, dass sie von den Drakken verfolgt wurden. Doch sie entkamen ihnen. Er wachte mehrmals auf und war glücklich, dass Leandra ihn noch immer festhielt. Als er abermals erwachte, dämmerte der Morgen und er fühlte sich ein wenig erholter. Die ganze Müdigkeit der letzten Tage steckte ihm jedoch noch immer tief in den Knochen.
    Leandra war schon auf, sie kam gerade zurück und berichtete, dass Tirao immer noch schlief. Sie trug einen leidenden Gesichtsausdruck und er fragte, was denn wäre. Sie holte tief und gleichmäßig Luft und sagte, dass ihr wieder schlecht gewesen sei, aber es sei schon so gut wie vorbei. Er stand auf und nahm sie tröstend in die Arme.
    Er hatte selbst leichte Kopfschmerzen und sein Rücken schmerzte vom harten Boden, aber er bemühte sich um einen zuversichtlichen und entspannten Gesichtsausdruck. Leandra zog ihn seufzend auf ihr Lager und befreite sich mit einer Hand von ihren Kleidern. Dann schliefen sie miteinander, schnell und atemlos. Es war ein heftiges, aber kurzes Vergnügen und irgendwie wollte es nicht recht zu diesem Morgen passen. Zuletzt klammerte sich Leandra regelrecht an ihn und er dachte, dass sie ihn mehr vermisst haben musste, als er je angenommen hätte.
    Als sie aufstand, um sich anzukleiden, mied sie seinen Blick. Er zog sich ebenfalls an und fragte sich seltsam berührt, wie gut er sie eigentlich wirklich kannte. Sie hatten damals bei ihrem ersten gemeinsamen Abenteuer viel miteinander erlebt, aber sie waren Freunde, Gefährten und Kampfgenossen gewesen, bis zu der einen Nacht, da sie ihn verführt hatte. Es war eine Zeit voller außergewöhnlicher und verwirrender Ereignisse gewesen und eigentlich hatte es zwischen ihnen nur Leidenschaft, nicht aber wirkliche Liebe gegeben. Lieben hatte er sie erst gelernt, als er sie vermisst hatte, als er geglaubt hatte, sie wäre tot. Aber kannte er sie wirklich? Konnte er sich auf ihre Gefühle verlassen? Victors Herz pochte dumpf in der Angst, dass er vielleicht gar nicht der Richtige für sie war, dass er sie nicht halten und ihr wirklich das geben konnte, was sie brauchte und wollte.
    Dann aber nahm sie ihn an der Hand, warf ihm ein Lächeln zu und zog ihn mit sich die Treppe hinab. Diesmal war Roya noch nicht wach; sie schlief unter Decken begraben und Victor betrachtete sie mit einem Lächeln. Sie lag da wie ein Kätzchen, so wunderschön und hinreißend, wie er sie kannte, und nichts von ihrer kratzbürstigen Laune des gestrigen Abends haftete ihr an. Quendras war schon wach und bereitete das Frühstück zu. Hochmeister Jockum kam gerade die Treppe herauf und gesellte sich zu ihnen. Er war er bei Tirao gewesen.
    »Wie lange wird er noch schlafen?«, fragte Victor.
    »Er ist schon wach«, erklärte der Primas. »Und er wirkt recht erholt, obwohl er noch vor sich hin döst. Wir haben kurioserweise Unterstützung bekommen.«
    »Unterstützung?«
    Festungsmauer mitten zwischen den Geröllbrocken der Ebene.
    »Könnten wir nicht auch auf ihm zurück nach Savalgor fliegen?«, fragte Victor. »Wir sind immerhin fünf Personen - ich weiß gar nicht, ob Tirao allein so viel tragen kann.«
    »Er bewegt sich fast nicht und starrt nur dumpf in die Gegend«, sagte der Primas. »Wahrscheinlich steht er unter dem Einfluss einer mentalen Blockierung. Ich weiß nicht, wie ich ihn daraus befreien soll.«
    »Roya kann das vielleicht«, meinte Victor. »Sie hat so etwas schon mal gemacht. Auf dem Herflug, bei Faiona.«
    »Roya?«, fragte der Primas und hob die Augenbrauen.
    Victor erzählte ihm die Geschichte ihrer Reise nach Hammagor. Der Primas nickte verstehend. »Ihr

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