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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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weniger als zwei Tagen erreichen. So lange muss ich euch alle fünf tragen.
    Es war kein sehr erfreulicher Vorschlag, den Tirao da machte; weder dass er sie allein tragen musste, noch dass sie Faionas Sippe aufsuchen würden. Die Nachricht ihres Todes zu überbringen, jetzt, da die Freundschaft zwischen Menschen und Drachen gerade erst wieder auflebte, war eine bedrückende Vorstellung. Dennoch: Sie waren es Faiona wie auch Tirao und den anderen Drachen schuldig.
    Für die Reise wollten sie nur das Nötigste mitnehmen, um Tirao möglichst viel Gewicht zu ersparen. Quendras war es, der den Pakt bei sich trug, und Victor war nicht völlig wohl bei dem Gedanken. Das neuerliche Geheimnis um Quendras' unbekannten Freund in Savalgor hatte Victors alte Zweifel wieder aufleben lassen. Aber was den Pakt selbst anging - niemand sonst war erpicht darauf, dieses heikle Dokument bei sich tragen, nicht einmal Victor, wenn er ehrlich war. Auch Leandra nicht - sie hatte genug zu tragen. Sie war noch mal in Sardins Turm gewesen und hatte die Truhe durchstöbert. Nun trug sie einen Rucksack voller Schriftgut mit sich.
    Gegen Mitte des Vormittags waren sie soweit. Sie erklommen die breite südliche Festungsmauer, auf der Tirao bereits wartete. Nachdem sich alle fünf auf seinem Rücken einen sicheren Platz gesucht hatten, breitete er die Schwingen aus und ließ sich in die Tiefe fallen. Seine Schwingen fingen den Wind und er gewann Höhe.
    Geht es, Tirao?, fragte Leandra besorgt.
    Ihr seid nicht gerade eine geringe Last, erwiderte er. Ich werde aufatmen, wenn wir Faionas Sippe gefunden haben.
    Sie erreichten erst nach einiger Zeit die Höhe von etwa einer Meile - Tiraos Lieblingsflughöhe, wie Leandra wusste. Es war zu spüren, dass er arg zu schleppen hatte. Doch dann glitten sie schließlich in ruhigem Flug über das Land, über eine weite Ebene hinweg. Das Wetter war schön und die Luft versprach warm zu werden.
    »Was ist mit den Drakken?«, fragte Victor nach einer Weile und sah sich besorgt um. »Wir könnten wieder welchen begegnen. Vielleicht suchen sie sogar nach uns.«
    Der Primas nickte ernst. »Ja, allerdings. Wir haben eines ihrer Flugschiffe vernichtet.«
    »Sogar zwei«, fügte Victor hinzu. »Faiona hat ebenfalls eins erwischt. Noch bevor sie starb.«
    Bei der Erwähnung von Faionas Namen unterbrach Tirao für Augenblicke seinen Flügelschlag. Es war ihm anzumerken, dass er keineswegs abgeneigt war, das nächste halbe Dutzend Drakkenschiffe mit seiner Magie ins Stygium zu schicken. Dann aber drehte er ab, fort von der weiten Ebene, und schlug einen Kurs in Richtung der Berge im Osten ein, wo sich hohe Gipfel in den Himmel reckten und zahllose kleine und große Stützpfeiler zwischen ihnen aufragten.
    Ihr habt Recht, sagte Tirao. Wir müssen aufpassen. Aber dieser Weg wird länger dauern.
    »Es ist besser, wir gehen kein Risiko ein«, meinte der Primas. »Wir sitzen hier zu fünft auf seinem Rücken, da kann Tirao nicht fliegen, wie er will. Und wir haben den Pakt bei uns. Er muss unter allen Umständen sicher nach Savalgor gelangen!«

34 ♦ Dunkle Wolken
     
    Die Sitzung hatte mit verschiedenen Wortmeldungen und Anträgen begonnen, dann aber wandte sich das Thema, wie erwartet, den Gefangenen zu, die im Palastkerker eingesperrt waren. Schon nach kurzer Zeit war der Hierokratische Rat höchst zerstritten.
    »Ich sage, sie sind eine Gefahr!«, rief einer der Ratsmänner. »Sie untergraben unsere Macht - selbst jetzt, in diesem Augenblick! Lasst nur erst diese Leandra, die uns entflohen ist, wieder auftauchen. Dann wird es hier zu einem Aufstand kommen! Und das wird für jeden Einzelnen von uns gefährlich!«
    »Wovor habt Ihr denn so große Angst?«, rief ein anderer der Prälaten. »Dass sie Beweise mitbringen könnte, dass einige Mitglieder unserer... lichtvollen Versammlung vielleicht eine dunkle Vergangenheit haben? In der Bruderschaft?«
    »Sie ist aus dem Gefängnis entflohen!«, warf ein anderer ein. »Wo sie nach Recht und Gesetz eingesperrt war! Schließlich ist sie eine Mörderin - wie auch ihre Gefährten!«
    »Da wir gerade von Mord reden!«, rief Primas Ulkan und stand auf. »Unser Bruder Fellmar ist nicht mehr unter uns!« Er machte eine gewichtige Pause und starrte finster in die Runde. »Wie Ihr alle wisst, fand man fand ihn heute Morgen in seiner Studierstube, gestorben an Herzversagen!«
    »Ja«, rief Vandris. »Das wissen wir. Aber was soll das mit Mord zu tun haben?«
    »Ich bin ein Medicus, wie Euch

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