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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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ertragen müssen. Aber der Oberste Drakken hatte ihm schließlich widerwillig dieses Privileg eingeräumt. Rasnor besaß keinerlei Befehlsgewalt, außer vielleicht einem niedrigen Rang wie einem Jaak gegenüber, was einem Soldaten auf allerunterster Ebene entsprach. Ein solcher würde ihm vielleicht gehorchen, hatte der uCuluu gespottet. Dennoch: Rasnor hatte erreicht, dass man seine Wünsche oder Forderungen erwog und dass ihn diese Echsen nicht mehr mit du ansprachen.
    »Wir müssen Flugschiffe losschicken«, forderte Rasnor scharf. »Sie können von hier aus nur Richtung Süden oder Osten geflogen sein. In allen anderen Richtungen liegen hohe Berge!«
    Der Drakken musterte ihn einen Augenblick, dann nickte er bestätigend. »Korrekt.«
    »Ihnen darf nichts geschehen«, fügte Rasnor warnend hinzu. »Den Drachen müsst ihr einfangen und die Leute müssen vorerst am Leben bleiben! Ich brauche sie - hast du das verstanden, LiinTar?«
    Der Drakken schüttelte den Kopf. Rasnor fragte sich, woher diese Wesen solche menschlichen Verhaltensweisen wie Nicken und Kopfschütteln hatten. »Mein Befehl lautet«, erwiderte der Drakken mit seiner knarrenden Stimme, »diese Wesen zu vernichten, wenn sie sich der Gefangennahme widersetzen. Sie verfügen über mächtige Magie, besonders der Drache. Er hat uns bereits Verluste zugefügt!«
    Rasnor holte Luft. Stabsoffizier oder nicht, dieser Trottel schien keinen Grips zu besitzen. »Du willst doch den Pakt, oder?«, fragte er und stemmte die Fäuste in die Hüften.
    »Selbstverständlich«, erwiderte der LiinTar.
    »Dann wäre es doch auch klug nachzusehen, ob sie ihn haben, oder? Wenn ihr sie einfach vom Himmel schießt, dann kann man womöglich nachher nicht einmal mehr einen Überrest von diesem Papier finden. Wie wollt ihr dann wissen, ob der Pakt wirklich zerstört ist?«
    »Ihr habt gesagt, dass sie ihn haben«, antwortete der Drakken.
    Rasnor hätte am liebsten aufgeschrien. Er wusste, dass er jetzt besser nicht zugab, dass er es nur annahm, hoffte, vermutete, dass Leandra und ihre Freunde den Pakt wirklich gefunden hatten, denn so eine Aussage würde dieser Stumpfkopf womöglich als ein Nein auslegen. Wie sollte man einem Wesen, das offenbar nur nach ja oder nein unterschied, beibringen, dass man eine Sache ahnen konnte und dass diese Ahnung eine sehr, sehr hohe Wahrscheinlichkeit besaß? Er suchte verzweifelt nach Worten. »Ich bestehe darauf, überprüfen zu können«, fuhr er den Drakken an, »ob sie den Pakt wirklich besitzen!«
    »Also seid Ihr nicht sicher, dass sie ihn haben«, wollte der LiinTar wissen.
    Rasnor war kurz davor, die Beherrschung zu verlieren. »Doch, das bin ich«, rief er. »Trotzdem will ich es überprüfen!« Er deutete mit dem Finger auf die mächtige Drakkenbrust. Das Wesen war fast zwei Köpfe größer als er. »Wenn das schief geht, LiinTar - wenn ich nicht persönlich überprüfen kann, ob sie den Pakt haben oder hatten, werde ich dich dafür verantwortlich machen, verstehst du? Außerdem habe ich das Versprechen des uCuluu, dass Leandra am Leben bleibt und mir ausgeliefert wird!«
    Damit wandte er sich ab. Innerlich kochte er, und wäre diese Sache nicht so heikel gewesen und hätte er nicht den drängenden Wunsch verspürt, Leandra in seine Hände zu bekommen, dann hätte er sich gewünscht, dass der LiinTar es versaute. Das würde ihm, Rasnor, vor dem uCuluu einen gewaltigen Aufstieg verschaffen. Er fragte sich, ob echte Vernunft und Intelligenz bei diesen Wesen erst ab den «-Rängen einsetzten. Während der uCuluu durchaus wie ein vernunftbegabtes Wesen wirkte, hatte Rasnor schon auf dem Flug hierher bemerkt, dass dieser Liin nichts als ein stumpfsinniger Befehlsempfänger war.
    Er marschierte weiter, hörte, wie der Drakkenoffizier hinter ihm Befehle ausstieß und die nachgerückten Soldaten ausschwärmten. Als er das Gebäude verließ, dröhnte hinter ihm heftiger Lärm durch die Halle und er wandte sich erschrocken um. Einer der Drakkensoldaten war von der Hängelüster-Falle erschlagen worden. Rasnor lachte, während er sich wieder abwandte, böse in sich hinein.
    Vier Stunden nach der Ratsversammlung traf sich Ötzli mit Zelko, Vandris und Cicon am kleinen Wasserfall. Es waren nur ein paar Fackeln aufgestellt, ansonsten war niemand hier.
    »Ich bin zufrieden mit euch«, sagte er. »Die Sache mit dem Todesurteil ist wunschgemäß verlaufen. Bald sind wir die wichtigsten Anführer unserer Gegenspieler los. Den Rat haben wir nun im

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