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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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kann, damit sich das Ding wie von Zauberhand öffnet.«
    Unschlüssig standen sie vor dem Tor. Sie suchten noch einmal alles ab, versuchten, bei den Steinfratzen verborgene Schalter zu finden, entdeckten aber nichts. »Vielleicht muss man sich auf das Viereck stellen«, schlug Roya vor und deutete in die Raummitte.
    »Hab ich mir auch schon überlegt. Lust dazu hab ich allerdings keine.«
    »Ich werd's versuchen«, sagte sie mutig. »Ich bin leichter als du - du kannst mich festhalten, falls das Ding nachgibt.«
    Victor war sehr dagegen. Seiner Ansicht nach hatten sie ihr Glück an diesem Tag schon über Gebühr strapaziert, aber Roya beharrte mit sanftem Nachdruck auf ihrer Idee. Schließlich gab er nach. Sie untersuchten alles noch einmal genau, sahen nach verborgenen Fallgittern oder sonst welchen Gemeinheiten, konnten aber nichts entdecken. Schließlich setzte Roya sich auf den Boden, und während Victor sie an der Hand festhielt, kroch sie vorsichtig, Stück um Stück, in sitzender Haltung auf das Viereck zu. Nichts geschah. Nach einer Weile gaben sie es auf.
    Inzwischen suchten sie schon seit vielen Stunden, aber es war außer den Fallen einfach nichts zu entdecken. Der Mut sank ihnen zusehends. Noch einmal durchstöberten sie den unteren Bereich des Felsendomes und später die Räume im Erdgeschoss. Aber es blieb dabei, sie konnten nichts entdecken. Roya schlug vor, sich noch einmal draußen genau umzusehen; Victor willigte ein und sie begaben sich abermals hinaus auf den Innenhof der Festung. Als sie wieder im Freien standen, stürmten die stygischen Empfindungen so stark auf sie ein, dass sie selbst Victor berührten, der das Trivocum gar nicht bewusst untersuchte.
    »Warum ist das hier draußen so stark?«, fragte Roya, die furchtsam zu den steinernen Wächtern aufblickte. »Drinnen ist es längst nicht so schlimm.«
    Victor nickte nachdenklich. »Ja. Man könnte meinen, dass es hier etwas Besonderes zu bewachen gibt.«
    Er nahm noch einmal die Mitte des Innenhofes in Augenschein, den Ort, auf den sich die stygischen Kräfte zu konzentrieren schienen. Vielleicht hatten sie sich ja doch getäuscht, als sie zu dem Schluss gekommen waren, alles wäre bloß ein Spuk. Möglicherweise gab es hier eine Kraft - vielleicht dort in der Mitte des Platzes, unter den Pflastersteinen, die in der Lage war, all die steinernen Wächter wieder zum Leben zu erwecken? Langsam schritt er, den rechten Arm um Royas Schultern gelegt und sie mit sich ziehend, auf das Zentrum des Innenhofes zu. Während er lief, meinte er etwas zu verspüren; was es aber war, konnte er nicht sagen. Als sie in der Mitte angelangt waren, sahen sie beide unwillkürlich zu dem großen, ovalen Stein auf der Turmspitze auf. Er wirkte wie ein Monument. Erst Sekunden später blickten sie sich an und merkten, dass sie zur selben Zeit dasselbe getan hatten.
    »Irgendwie hat es mit dem Ding dort oben zu tun«, flüsterte Roya.
    Victor nickte ernst, sah wieder hinauf und versuchte, an dem Stein irgendetwas zu erkennen. Er war oval und ein wenig unregelmäßig geformt, saß wie ein zu kleines Ei im Eierbecher auf der Spitze des Turmes, wobei er außen noch Platz ließ, sodass man auf der oberen Turmplattform um ihn herumgehen konnte - was sie zuvor ja auch getan hatten. Victor tastete sich nochmals ans Trivocum heran, konnte aber vom Innenhof aus jene seltsame, grün-graue Färbung im Trivocum nicht ausmachen, die der Stein ausgestrahlt hatte. Zu stark waren die Einflüsse hier unten.
    »Wir müssen noch mal da rauf«, stellte Roya fest.
    Victor nickte wieder. »Ja, du hast Recht. Ich denke, dieser Stein ist der Schlüssel!«
    Er setzte sich langsam in Bewegung und zog Roya mit sich. Dann waren sie wieder aus der Mitte des Innenhofes heraus und der stygische Sturm ließ nach. Beide hatten das Gefühl, nun wieder leichter atmen zu können. Mit neuem Mut begaben sie sich in die Haupthalle, um noch einmal all die gefährlichen Stufen in den Turm hinaufzusteigen. Eine Viertelstunde später hatten sie es geschafft - Roya hatte die Stufen, ganz unten im Innenhof beginnend, mitgezählt. Zweihundertdreiundvierzig waren es.
    Oben angekommen, umrundeten sie den Stein mehrmals, untersuchten das Trivocum eingehend und blickten von allen Ecken der Plattform hinunter auf den Innenhof. Sie suchten nach anderen bedeutsamen Stellen, die vielleicht von hier oben aus sichtbar wären - aber es gab nichts, was sie irgendwie weiterbrachte.
    »Schau mal«, sagte Roya, und deutete auf

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