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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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nichts von Besonderheit. Allenfalls dieser Stein auf der Turmspitze hatte etwas Ungewöhnliches an sich.
    Was es aber genau war, vermochten sie nicht herauszufinden. Durchs Trivocum betrachtet, besaß er einen höchst ungewöhnlichen, grünlich grauen Stich; eine Färbung, die weder Roya noch Victor im Trivocum je erblickt hatten. Nach einigem Herumrätseln gaben sie es auf und stiegen wieder nach unten.
    Auf eine Eingebung Royas hin fanden sie in einem weiteren Steingesicht oberhalb der Treppe einen Mechanismus, mit dem man offenbar die sieben Fallen der zweiten Treppe abschalten konnte. Dennoch betraten sie keine der mit einem Steinchen markierten Stufen. Nach einer guten Stunde der Suche in den oberen Gefilden des Hauptgebäudes standen sie wieder im Felsendom.
    »So«, sagte Roya.
    Victor schnaufte, versuchte die Anspannung der letzten Stunden abzuschütteln. Es gelang ihm nur mäßig. Vor ihnen lag jetzt nur noch der dunkle Tunnel, der in die Kellergefilde hinabführte, und sie hatten beide eine Menge an Befürchtungen, was diesen Weg anbelangte. »Tja«, machte er ebenso unentschlossen.
    »Gehen wir?«
    »Wir müssen wohl.«
    Roya trat ein Stück vor und spähte in die Dunkelheit hinab. »Es scheint gar nicht so weit nach unten zu gehen«, sagte sie, als ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. »Ich kann ein Stück vom Boden dort unten sehen. Aber es ist dunkel.«
    Victor war nicht gerade begeistert. »Ich kann die Falle schon riechen.« Es war nun wieder an ihm, voranzugehen. Als er sich dann vorsichtig, und jeden Winkel genau untersuchend, auf die Treppe begab, war Roya jedoch bei ihm. Auch sie nahm jede Stufe genau in Augenschein, hielt sich dabei aber auf der anderen Seite der Treppe. Gemeinsam tasteten sie sich in die Dunkelheit hinab.
    Tatsächlich endete die Treppe schon nach zwölf Stufen. Das von oben herabfallende Licht beleuchtete diesen Raum noch ausreichend, sodass sie sich umsehen konnten. Er erstreckte sich etwa fünfzehn Schritt nach vorn und maß an die zwölf Schritt in der Breite. Die Höhe mochte acht oder neun Ellen betragen. Der Boden bestand aus grauen Steinplatten und die Decke war rau und grob behauen. Vor ihnen, in fünfzehn Schritt Entfernung, befand sich ein großes Portal in der Dunkelheit, zweiflügelig und mit Türen aus Stein.
    Sie standen beide stumm da und betrachteten es. Allein sein Aussehen - groß, dunkel und unnahbar - flüsterte einem ein, dass hinter ihm viele oder gar sämtliche Antworten auf ihre Fragen lagen. Aber es vermittelte auf geheimnisvolle Weise auch den Eindruck, dass sie sich die Zähne daran ausbeißen würden, wenn sie es zu öffnen versuchten.
    »Das wird es wohl sein«, sagte er leise und nickte in Richtung des Tores.
    »Gib lieber Acht«, riet sie ihm und deutete auf die dunklen Steinquader des Bodens. »Da - siehst du das Viereck? Sieht wie eine Falltür aus.«
    Er nahm den Boden in Augenschein und erkannte, was sie entdeckt hatte. »Ohne dich wäre ich schon lange tot«, meinte er.
    Sie klopfte ihm mitfühlend auf die Schulter. »Denk nur an all die Leute, die schon gestorben sind, weil ich nicht bei ihnen war...«
    Er nickte beipflichtend. »Ja, all die tausende...«
    Sie nahmen den Raum ausgiebig in Augenschein, mieden das Viereck in der Mitte und studierten das große, steinerne Portal, das gegenüber der Treppe am anderen Kopfende des Raumes lag. Es war knapp sieben Ellen hoch und wohl um die acht Ellen breit; die beiden Türflügel bestanden aus grauem Felsgestein, den Bodenplatten nicht unähnlich. Auf beiden Flügeln waren steinerne Gesichter der gleichen Art eingemeißelt, wie man sie hier bisweilen fand; ansonsten besaß das Portal nichts, was darauf schließen ließ, wie man es öffnen konnte. Allein das schien schon bedeutungsvoll genug zu sein.
    »Was ist denn das hier?«, fragte Roya und deutete in die Nische rechts neben dem Portal.
    Victor trat zu ihr. »Hab ich auch gerade entdeckt«, sagte er. »Eine Spalte im Fels. Ob die irgendwohin führt?«
    Roya trat näher und stellte fest, dass zwischen zwei Felsstrukturen eine etwas mehr als mannshohe, aber sehr schmale Spalte in die Dunkelheit führte. Sie wagte sich ein, zwei Schritte hinein, kam aber gleich wieder zurück.
    »Uuh... gruselig«/ sagte sie leise. Sie wandte sich wieder dem Portal zu. »Wie kommen wir nun da rein?«
    Er hob die Schultern. »Weiß ich nicht. Es gibt kein Schlüsselloch und keinen Türgriff. Und auch keinen lockeren Mauerstein, den man hineindrücken

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