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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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bestehen schien. Eine Art Röhre aus einem glasähnlichen Material hatte sich über ihm gespannt, riesig hoch und mindestens sieben oder acht Ellen im Durchmesser. Eine zähe, von innen heraus strahlende Masse schien durch dieses Glas zu wallen, irgendeine namenlose Substanz, bei deren Anblick einem übel werden konnte. Sie war von keiner Farbe, die er hätte beschreiben können, und sie schien voller Energie oder irgendwelcher unbegreiflicher Kräfte zu stecken.
    Er hatte sich beeilt, von dieser Röhre fortzukommen, und kaum hatte er einen Schritt getan, ging eine Art Alarm los - ein hässlich trötendes Geräusch, während überall gelb-orangefarbene Lichter aufblitzten. Und dann waren sie gekommen - so schnell und so zahlreich, dass er keine Zeit mehr gefunden hatte, noch an irgendetwas anderes zu denken. Ihm war fast das Herz stehen geblieben.
    Ja, da waren sie gewesen, und sie waren echt und lebendig gewesen.
    Er hatte gehofft, diese Drakken-Sache als ein geschickt aufgezogenes Schauspiel zu entlarven, als eine trickreiche Posse, die ahnungslose und verschreckte Leute in die Irre führen sollte. Aber Vandris und Cicon hatten nicht gelogen - nicht einmal ein bisschen. Mit wild wummerndem Herzen hatte er sich die Drakken angesehen, und das war wohl das, was ihm - trotz seiner Wut und Enttäuschung über diese vermaledeite Zwei-Wochen-Frist - am tiefsten in den Knochen steckte.
    In der Höhlenwelt gab es allerlei seltsames Getier, man musste nur an Drachenmurgos, Felsläufer oder die seltsamen Babbu-Vögel aus Veldoor denken, ganz abgesehen von den zahllosen Drachenarten oder den Mulloohs. Aber so etwas wie diese Drakken - nein, das konnte unmöglich aus seiner Welt stammen. Er bezweifelte sogar, dass er sich in jenem Augenblick innerhalb der Höhlenwelt befand. Vielleicht hatte ihn dieses Ei in ihr Sternenschiff befördert, das draußen im Weltenall über der Höhlenwelt schwebte. Ja, sogar das hielt er inzwischen durchaus für möglich.
    Sie waren große, hässliche Wesen mit schuppiger Haut und scharfen Knochengraten überall am Körper. Ihr langer Reptilienschwanz schien zugleich ein Gleichgewichtsinstrument wie auch eine Waffe zu sein. Sie trugen Kleidung, die so etwas wie ein schalenartiger Panzer war, in Verbindung mit weicherem Material, das jedoch" kein Stoff sein konnte, so wie er ihn kannte. Diese Kleidungsstücke besaßen unterschiedliche Farben, die meisten Drakken waren in schmutziges Blau gekleidet, ein paar von ihnen in Braun.
    Einer hingegen trug ein dunkles Rot, und das war auch derjenige, der auf ihn zukam und ihn in herablassend-fordernder Weise anredete. Er stellte sich als Liin-Saay vor und wollte nicht einmal wissen, wer er, Ötzli, war - er kannte seinen Namen bereits. Ötzli erschrak regelrecht, es war ihm vollkommen schleierhaft, woher der Drakken das wissen konnte. Er selbst war zuvor noch nie in Verbindung mit der Bruderschaft getreten. Ein Dutzend anderer dieser Wesen standen im Halbkreis vor ihm und hielten irgendwelche länglichen Objekte auf ihn gerichtet. Es fiel ihm nicht schwer zu erraten, dass es sich um Waffen handelte. Sein Herz pochte wild, als er seine Chancen abzuschätzen versuchte, ihnen mit Hilfe von Magie begegnen zu können ... und dann setzte sein Herzschlag für einen Augenblick aus, als er erkannte, dass an diesem Ort das Trivocum kalt und grau war! Ebenso leblos wie in den Verliesen unterhalb des Palastes, wo nun Leandra und ihre Freunde einsaßen!
    Ötzli schnappte nach Luft. Zum ersten Mal seit vielen, vielen Jahren, genau genommen seit seiner Jugendzeit, als er Novize geworden war, fühlte er sich so hilflos wie ein kleines Kind - und augenblicklich wurde ihm klar, warum die Drakken keine Magie kannten: Hier, wo sie sich befanden, war gar keine möglich}. Diese Erkenntnis verschlug ihm die Sprache ebenso sehr wie der Anblick der fremden Wesen. Er kämpfte um seine Beherrschung.
    »Was willst du hier... Ötzli?«, fragte ihn die rot gekleidete Drakken-Monstrosität. Ötzlis Namen hatte dieses Wesen wie einen Makel, wie die Bezeichnung einer Krankheit ausgesprochen.
    »Ihr...«, keuchte er, »...hier ist gar keine Magie möglich).«, rief er. »Das Trivocum ist kalt und leer!« Einen Augenblick später schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, dass er ihnen gerade etwas verraten hatte, das er besser für sich behalten hätte - dann aber schüttelte er unwillkürlich den Kopf. Nein, sie mussten es erfahren! Sie würden sich tödlich rächen, wenn sie erkannten, dass

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