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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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die Zinnen der Turmplattform. »Es sind neun Stück.«
    Victor drehte sich einmal im Kreis und zählte mit. »Stimmt. Neun - genauso viele Wächter stehen unten in den Arkaden.«
    Sie nickte. »Ja, obwohl es eigentlich mehr sind - jeweils neun in jeder der Arkaden und dann noch mal weitere neun kreuz und quer verteilt. Siebenundzwanzig insgesamt.«
    »Drei mal neun... ist siebenundzwanzig...«, murmelte Victor nachdenklich.
    »Und neun mal siebenundzwanzig ist zweihundert-dreiundvierzig«, fügte Roya hinzu.
    »Was?«
    Sie hob die Schultern. »Die Zahl der Stufen, die hier heraufführen.«
    Victor spürte einen leisen Schauer auf dem Rücken. »Du meinst, dass...«
    Roya erwiderte nichts und wandte sich um. Ihre Blicke schweiften über die Festung hinweg. »Neun Türme«, stellte sie nach einer Weile fest. »Da an den Festungsmauern vier, rechts und links des Portals einer und drei hier in der Mitte.« Sie deutete der Reihe nach auf die Türme. »Sieh dir mal das Trivocum an.«
    Victor tat, wie ihm geheißen. Es fiel ihm immer noch nicht allzu leicht, das Trivocum zu erspähen und dort die einzelnen Dinge voneinander zu unterscheiden. Dass jedoch die Türme etwas Besonderes waren, konnte er leicht erkennen. Sie waren dunkel, besaßen aber ebenfalls diese leicht grün-graue Färbung.
    Plötzlich huschte ein Schatten über ihnen vorbei. Erschreckt ließ Victor das Trivocum los, erkannte dann aber, dass es sich nur um Faiona handelte, die die Festung umrundete. Sie hatte sie beide auf der Spitze des Turmes entdeckt und näherte sich neugierig. Er hob die Hand und winkte ihr. Roya tat es ihm gleich und seufzte dabei. »Sie fragt, ob wir schon Erfolg hatten und wann wir zurückkommen.«
    Victor peilte nach Westen und sah an der Färbung des Sonnenfensters, wie viel Zeit sie schon in Hamma-gor verbracht hatten; der Nachmittag war bereits weit fortgeschritten. Das machte ihm schmerzlich bewusst, dass sie nicht alle Zeit der Welt hatten. Sie wurden von Chasts Leuten verfolgt.
    »Sag ihr, wir haben noch nicht allzu viel entdeckt. Und wir müssen weitersuchen, also werden wir uns wohl erst am Abend wieder sehen...«
    Er spürte sofort, wie Roya Verbindung mit dem Trivocum aufnahm, so sanft und kristallklar wie immer. Sie war ein Naturtalent. Er war gespannt, was Leandra zu Royas Künsten sagen würde. Womöglich hatte sie in dem Zahlenspiel den Schlüssel zum Geheimnis von Hammagor entdeckt.
    »Wir müssen wieder runter«, sagte er und nahm sie an der Hand. »Die Türme untersuchen. Sie haben die gleiche Färbung wie dieser Stein hier!«
    Roya ließ sich von ihm mitziehen.
    Sie hatten ihm zwei Wochen gegeben.
    Verdammte, elende zwei Wochen! Seit Stunden schon kämpfte Ötzli mit seiner Wut, wusste nicht, ob er sein Vorhaben nicht lieber einfach vergessen sollte. Zwei Wochen!
    Er war davon ausgegangen, dass er Jahre Zeit haben würde... oder wenigstens Monate! Sardin, diesen Irren, hatten sie zweitausend Jahre herumspielen lassen und selbst mit Chast hatten sie beinahe ein Jahr lang Geduld gehabt! Und er? Er bekam zwei verfluchte Wochen. Es war ein Witz!
    Er hatte einen Wutanfall bekommen, vor ihren Augen - eine Sache, an die er zuvor nicht einmal zu denken gewagt hätte. Aber sie hatten mit ihren kalten Echsenaugen nur unbeteiligt zugesehen, wie er herumgetobt und sie angeschrien hatte, dass sie das nicht tun könnten. Die Antwort war nur abermals ein kaltes, schnarrendes »Zwei Wochen, nicht mehr!« gewesen. Ihre hässlichen Stimmen hatten ihn an das Zermahlen von Stein erinnert. Ein Wunder, dass sie überhaupt seine Sprache so gut beherrschten.
    Vierzehn Tage!
    Ötzli ballte vor Wut die Fäuste, während er in seinem Zimmer wohl die hundertste Runde lief. Er wusste nicht, was er tun, wo er beginnen sollte. Er war davon ausgegangen, dass sie seine Argumente anerkennen und einsehen würden, dass sie nichts Sinnvolles erreichten, wenn sie seine Welt mit Gewalt unterjochten. Dass sie dazu in der Lage waren, war ihm schon im ersten Augenblick klar gewesen, als er diesen ... seltsamen Ort betreten hatte, an dem sie sich aufhielten.
    Das metallische Ei hatte ihn tatsächlich woanders hin versetzt, so wie Cicon und Vandris es ihm vorausgesagt hatten. Und es war keine Magie gewesen, so etwas hätte er gespürt. Wenn es jedoch keine Magie war, dann verfügten sie über Mittel, die weit jenseits dessen lagen, was er sich bisher vorgestellt hatte.
    Er war in einer großen Halle angekommen, in der alles aus grünlich schwarzem Metall zu

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