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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Junge nichts an sich. Nein - Chast konnte, durfte einfach nicht der Vater sein! Aber den wirklichen Vater kannte Alina nicht.
    Sie hatte sich unter der drohenden Vergewaltigung durch Chast einem Fremden hingegeben, einem Gefangenen in einem dunklen Verlies in den Katakomben von Yoor, den sie mit einem magischen Duftöl betäubt und liebesbereit gemacht hatte - mit genau der Substanz, die von Chast eigentlich dazu gedacht war, sie selbst gefügig zu machen.
    Das war Chasts teuflischer Plan gewesen: sie gewaltsam zu schwängern, um sie dann zur Heirat zwingen zu können, was ihn auf den Thron von Akrania gebracht hätte. Offenbar hatte er sie tatsächlich auch mit Gewalt genommen - gnädigerweise hatte Alina wegen der Wirkung des Duftöls nichts davon mitbekommen. Neun Monate lang hatte sie gehofft und gebangt, dass sie zu diesem Zeitpunkt von dem Fremden bereits schwanger gewesen war.
    Nun, nachdem Marie zur Welt gekommen war, schien Alina vollkommen sicher, dass dieses Baby unmöglich von Chast stammen konnte. Den Beweis dafür konnte man nun nicht mehr erbringen,, denn Chast war tot. Hätte er noch gelebt, hätte ein geübter Magier seine persönliche Aura mit der des Kindes vergleichen können. Sogar Leandra wäre dazu in der Lage gewesen. Ja, sie hätte selbst jetzt, nach Chasts Tod, diese Aussage noch treffen können. Aber erstens wäre ihre Aussage vor dem Hierokratischen Rat nichts wert gewesen und zweitens nagte an Leandra noch immer dieser lästige Zweifel - entgegen dem, was ihr Verstand und ihre magischen Sinne ihr im Grunde genommen klar belegten. Sie wusste es: Chast war nicht der Vater. Es musste dieser Fremde sein.
    »Du siehst nie ganz glücklich aus, wenn du Marie hältst, Leandra«, sagte Alina. »Du magst den Kleinen, aber irgendwie zweifelst du auch an ihm.«
    Leandra sah Alina betroffen an. Sie zuckte die Achseln und schüttelte entschuldigend den Kopf. »Es tut mir Leid. Irgendwie weiß ich, dass mit ihm alles in Ordnung ist. Aber... es ist so viel geschehen - so viel Seltsames...«
    Alina nahm ihr den Kleinen aus dem Arm. »Trau einer Mutter«, sagte sie. »Ich weiß, dass ich mich nicht täusche.« Leandra nickte, mehr pflichtschuldig als überzeugt.
    Sie deutete auf Marie. »Wenn du Shaba werden willst, dann musst du seinen richtigen Vater vorweisen.«
    Alinas Zuversicht fiel plötzlich von ihr ab wie ein Mantel, den sie sich übergeworfen hatte. Sie seufzte schwer. »Ja. Ich hatte gehofft, wir könnten uns gemeinsam auf die Suche machen. Aber da ihr alle eingesperrt seid...«
    Leandra nickte, blickte zur Tür und sagte leise: »Ich dachte mir schon, dass es nur ein Trick von dir war, als du sagtest, dass du den Vater von Marie kennst.«
    Alina nickte ebenfalls. »Altmeister Ötzli sagte mir, er habe eine Gruppe von ehemaligen Gildenleuten mit der Suche beauftragt«, sagte sie. »Es ist nett von ihm, aber ich habe nicht viel Hoffnung. Ich habe ihm nur ungefähr beschreiben können wie... er aussieht.« Sie sprach das >er< mit einer gewissen Scheu aus. »Sie suchen nach Hinweisen, ob damals vielleicht irgendjemand in der Gegend um Tharul aufgetaucht ist.« Alina ließ einen resignierten Laut hören. »Heute Abend treffe ich Hochmeister Jockum und Yo. Sie wollen zu mir kommen. Das ist vielleicht ein bisschen aussichtsreicher.«
    Leandra kaute auf der Lippe. »Ich wünschte, ich könnte ebenfalls nach ihm suchen... aber wie soll ich hier herauskommen?«
    Alina überging ihre Bemerkung. »Ich glaube, die einzige Person, die wirklich nach ihm suchen könnte, bin ich.« Sie starrte abwesend ins Leere. »Ich kenne immerhin sein Gesicht. Das werde ich wohl auch niemals vergessen.«
    Leandra zögerte. »Liebst... du ihn?«, fragte sie vorsichtig.
    Alina sah sie an, als hätte Leandra gefragt, ob sie fliegen könnte. Aber sie sagte nichts, studierte nur verwirrt Leandras Gesicht. Dann entspannten sich ihre Züge wieder, sie schien den Hintergedanken Leandras erraten zu haben.
    »Lieben...? Nein - ich kenne ihn ja gar nicht.« Als sie aber weitersprach, war ihre Stimme einen Hauch weicher geworden. »Allerdings... nun, vielleicht könnte ich es. Sein Gesicht gefiel mir. Ein komischer Zufall. Hätte ja auch irgendein hässlicher Strolch sein können.«
    Leandra antwortete abermals nicht, sah Alina nur von der Seite her an.
    Alina seufzte wieder. »Aber ihn zu finden... wenn er überhaupt noch lebt...« Dann verfestigte sich ihr Blick und sie blickte Leandra offen an. »Das sind alles fromme Wünsche. Ich

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