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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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kaum ein Viertel der heutigen Größe. Es gab dort ein riesiges Becken, aber der See an sich war viel kleiner. Und auch die Küstenverläufe... hier und hier. Im Kambrum und im Salmland. Die verliefen auf der alten Karte völlig anders.«
    Teljas schnaufte. »Ihr glaubt wirklich, Magister Quendras, dass das Dunkle Zeitalter die ganze Welt verändert hat? Selbst das Aussehen des Landes?«
    Quendras faltete, in der Hocke und auf den Fußballen balancierend, die Hände und blickte Teljas an. »Das Trivocum war vollständig niedergerissen«, erklärte er. »Die ganze Macht des Stygiums tobte im Diesseits.«
    »Ja... aber können denn stygische Kräfte solche gewaltigen Veränderungen bewirken?«
    »Es sind immer die stygischen Kräfte, die dafür verantwortlich sind! Sie verändern sogar in diesem Augenblick das Land. Unmerklich langsam nur, wir spüren es nicht. Aber sie tun es.«
    Teljas sah unschlüssig zu Ommek und Heron. Auch Petar war nun hinzugetreten. Es war ihnen anzusehen, dass sie es nicht recht glauben wollten, aber Magister Quendras war eine zu große Autorität, als dass sie gewagt hätten, offen seine Worte anzuzweifeln. Er war körperlich der größte und kräftigste Mann von allen hier und sein grimmiger Habitus tat sein Übriges. Er hatte einen kurzen, scharf geschnittenen Vollbart und dunkle Augen, und seine magischen Kräfte waren schon beinahe legendär, obwohl er kein Kampfmagier war. Dass ausgerechnet Quendras ihm zu Hilfe kam, konnte Rasnor fast nicht glauben.
    Quendras erhob sich. »Wir fliegen nach Norden«, stellte er fest, drehte sich um und ging davon.
    Während sich die vier Kampfmagier vielsagende Blicke zuwarfen, tobte in Rasnor ein Zwiespalt der Gefühle. Hatte er eben noch einen winzigen Anflug von Dankbarkeit für diese Unterstützung verspürt, so hasste er Quendras nun umso mehr, denn er war es gewesen, der gerade den Befehl erteilt hatte - und die vier Kampfmagier fügten sich widerspruchslos. Rasnor kam sich vor, als wäre er ein Narr, der zur Belustigung der anderen mitgekommen war. Sie zerstreuten sich jetzt, natürlich nicht, ohne ihm mehrdeutige Blicke zuzuwerfen.
    Doch dann geschah etwas, das Rasnors Aufmerksamkeit in eine ganz andere Richtung lenkte.
    Das Amulett, das er um seinen Hals trug, begann auf die vertraute Weise auf seiner nackten Brust zu kribbeln und ein Gefühl von Wärme zu verstrahlen. Er wandte sich rasch ab und begann sich zu konzentrieren. Ein paar Augenblicke später hatte er das Trivocum erfasst; es befand sich in Bewegung, warf kleine Wellen wie die Oberfläche eines stillen Teiches, in den man einen Stein geworfen hatte.
    Rasch konzentrierte er sich auf die entsprechende Magie und schon begann sich im Trivocum ein blasses Gesicht aus dem rötlichen Schleier zu schälen. Die Lippen der Erscheinung bewegten sich und Worte entstanden in Rasnors Kopf.
    Rasnor!, hieß es. Ich suche dich, Rasnor!
    Polmar!, antwortete Rasnor. Bist du es, Polmar? Wo ist der Hohe Meister? Ich habe Schwierigkeiten, ich brauche die Hilfe des Meisters! Wo steckt er? Seit Tagen versuche ich ihn zu erreichen!
    Eine kurze Pause folgte. Rasnor hatte die rechte Hand auf die Brust gedrückt, dorthin, wo das warme Metall des Amuletts seine Haut berührte.
    Der Meister ist tot.
    Rasnor erstarrte. Ein Dutzend verwirrender Gedanken schössen zugleich durch seinen Kopf. »Was sagst du da?«, keuchte er.
    Unwillkürlich wandte er sich um, denn er hatte seine Worte nicht im Geist ausgesprochen, sondern mit dem Mund. Die anderen starrten ihn an. Rasnor drehte sich wieder weg von ihnen, starrte ins Trivocum und wiederholte dann seine Frage auf der geistigen Ebene.
    Es gab Kämpfe in der Stadt, sagten Polmars Lippen. Das rötliche Gesicht, das mitten im Schleier des Trivocums stand, wirkte seltsam starr und wie aus einer zähen Masse. Die Shaba wurde aus Torgard befreit, sprach es weiter, und eine Zahl von Gildenmagiern stellten Chast zum Kampf Er wurde getötet. Vor wenigen Tagen erst.
    Rasnor keuchte.
    Chast war tot! Unfassbar! Er hätte nicht gedacht, dass es überhaupt jemanden auf der Welt gab, der Chast umbringen konnte. Seine Magie war eigentlich unbezwingbar gewesen; Rasnor hatte nie jemanden kennen gelernt, der auch nur annähernd über ein so großes Potenzial verfügte. Er versuchte, so schnell es ging, seine Gedanken wieder zu ordnen. Was bedeutete das für ihn? Beinahe hätte er sich wieder umgewandt, um den anderen diese unglaubliche Neuigkeit zuzurufen. Glücklicherweise hielt er im

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