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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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das riesige Gesicht an, das mit finsteren Blicken auf Roya hinabsah.
    Du willst mich verspotten?
    »Nein. Ich habe nicht gesagt, du wärest dumm. Aber mir kommt es so vor, als spieltest du nur dein Wissen gegen uns aus. Ich glaube, du könntest uns viele Dinge erklären, die uns beschäftigen, aber du willst lieber ein Orakel sein. Damit wir mit dir reden!«
    Victor wurde schwindlig. Er rechnete jeden Augenblick damit, dass Sardin zu einem furchtbaren Schlag ausholte, mit dem er sie zerschmetterte.
    Aber es geschah nichts. Dann, nach einer unendlich lang erscheinenden Zeitspanne, zeigte sich ein schwaches, untergründiges Lächeln auf Sardins Gesicht.
    Ich schlage dir einen Handel vor, kleine Roya, sagte Sardin mit einer wahrhaftig väterlich klingenden Stimme. Ich werde euch aus dem >Schatzkästlein< meiner Allwissenheit hin und wieder einen kleinen Hinweis geben, der eurer Sache nutzen mag. Dafür aber erwarte ich von euch... nun, sagen wir: etwas Erbauung!
    Roya setzte ein verschmitztes Lächeln auf. »Also hatte ich Recht, nicht wahr? Du willst unser Orakel sein. Das war deine Absicht.«
    Sardin schüttelte mit verächtlich heruntergezogenen Mundwinkeln den Kopf. Nein, meine Absicht war das beileibe nicht. Ich hatte sogar vor, euch euren vermaledeiten Pakt zu geben. Jetzt aber...
    Nun verlor Victor die Fassung. »Was?«, kickste er mit sich überschlagender Stimme und trat ebenfalls vor, bis er auf gleicher Höhe mit Roya stand. »Soll das heißen, dass du ihn hier hast? Aber... dass du ihn uns nicht geben wirst?«
    Sardins Gesicht zeigte ein diebisches Lächeln. Ganz recht, tapferer Victor!, erschallte seine Stimme laut und beherrschend. Soeben habt ihr euer Glück verwirkt, den Pakt ganz schlicht und bedingungslos von mir zu erhalten, um euch der Drakken erwehren zu können.
    Victor ächzte. »Das... das ist nicht dein Ernst!«
    Sardins Lachen hallte auf gespenstische Weise durch den Kosmos. Nun siehst du, was >Göttlichkeit< ist, du kleiner Dummkopf! Willkür! Eingebung! Launenhaftigkeit - nichts weiter! Nun bin ich doch euer Gott geworden. Zuvor wollte ich euch den Pakt einfach überlassen, da ich mir nicht das Geringste davon versprach, mit euch zu reden. Aber deine kleine Freundin da..., und mit diesen Worten blitzten seine Augen auf, hat all meinen Erwartungen zum Trotz durchaus etwas zu bieten! Darauf kann ich nicht verzichten! Verstehst du das nicht?
    Victor stieß einen ohnmächtigen Zornesschrei aus, was Sardin zu abgründigem Gelächter anstachelte. Für Sekunden erfüllte die groteske Dissonanz diesen unnennbaren Raum. Dann verflog das kakophonische Zwischenspiel, wie es schien, in den Tiefen des Universums.
    »Das ist nicht gerecht!«, brüllte Victor in Sardins schwarzen Kosmos hinaus. »Du würdest diese Welt verbluten lassen, nur um deine Gelüste zu befriedigen? Wir sollen deine Spielzeuge sein?«
    Sardin blitzte ihn aus schmalen Augen an. Wo steht geschrieben, dass ich gerecht sein muss? Wo steht geschrieben, was ein Gott überhaupt sein muss?
    »Eben noch hatte es überhaupt keine Bedeutung für dich, ein Gott zu sein!«
    Sardin starrte ihn an, dann begann er langsam zu grinsen. Stimmt. Eben noch war es mir gleich. Jetzt nicht mehr!
    Victor kochte vor Wut. Die Willkür dieses Wesens war unglaublich. Eine kosmische Frechheit Seine Gedanken rasten. Dann fiel ihm tatsächlich etwas ein.
    Roya hatte Recht: Überlegene Intelligenz schien Sardin nicht unbedingt zu besitzen. Überlegene Intelligenz - so viel glaubte er aus all den Büchern der großen Geister dieser Welt, die er gelesen hatte, zu wissen - ging eigentlich immer mit hohen moralischen Werten einher. Davon schien Sardin gar nichts zu besitzen. Wie schrecklich: Was konnte einer Welt Schlimmeres widerfahren, als von einem dummen Gott regiert zu werden?
    »Was stellt ein Gott mit einer toten Welt an?«, knirschte er, um seine Beherrschung ringend. »Du hast allerlei Ideen und Vorstellungen, was passieren sollte, damit du deinen Spaß hast, nicht wahr? Wir sollen dir als Spielzeug dienen, aber du ziehst es vor, unsere Gedanken nicht zu kennen. Und du willst dich an intelligenten Gesprächen erfreuen! Glaubst du etwa, du wirst noch viel Freude an uns haben, wenn uns die Drakken überrannt haben?«
    Warum denn nicht?, erwiderte Sardin leichthin. Es wird spannend werden! Ihr werdet versuchen, euch zu befreien, und die Drakken werden dagegenhalten... ich glaube, das wird eine sehr amüsante Zeit werden!
    »Na, das ist ja wundervoll. Du willst

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