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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Chast, erklärte Sardin. Allein er hat mich wirklich hintertrieben, hat mir eine Falle gestellt und mich übertölpelt. Aber dazu ist es zu spät. Er ist tot, wie ihr inzwischen ebenfalls wisst.
    Nun meldete sich Roya. »Du weißt, dass wir es erfahren haben? Woher?«
    Ha!, rief Sardins Gesicht vergnügt aus. Das ist einer der wenigen Vorteile meiner Existenz, kleine Roya. Allwissenheit. Jedenfalls, was diese Welt betrifft. Oder besser gesagt: eines Ortes, der mich interessiert. Ich könnte auch andere Dinge wissen. Wenn sie mich interessierten.
    »Bist du ein... Gott7.«, fragte sie ehrfurchtsvoll.
    Ein Gott, ein Gott...!, echote Sardin geringschätzig. Was, bei allen Sternen, ist ein Gott? Nenn mich von mir aus einen Gott, wenn es dir gefällt - für mich hat das keinerlei Bedeutung.
    Sie sah Victor ratlos an.
    »Und... was tust du hier?«, fragte Victor zögernd.
    Was ich hier tue? Sardin gab sich belustigt. Ha! Ich bin!
    »Du bist?«
    Natürlich. Irgendwo und irgendwie muss ich ja sein. Also bin ich hier. An einem Ort, an dem... nun, sagen wir, ein... Fenster existiert.
    »Du meinst... diesen Mahlstrom da?«, fragte Victor und machte mit dem Finger eine kleine Kreisbewegung.
    Sardin lachte wieder. Nett, welch hübsche Bezeichnungen ihr euch für so etwas, ausdenkt. Ja, nennt es Mahlstrom, wenn ihr wollt. Vielleicht ist es gar kein so schlechter Name für das, was es für euch bedeutet. Seine Miene und sein Blick verfinsterten sich. Es ist ein Fenster, durch das ihr schauen könnt und nichts begreift. Es gewährt euch einen kurzen Blick in die wahren Quellen der Existenz, aber ihr könnt sie nicht verstehen. Seid dankbar dafür. Für euch wäre es in der Tat ein Mahlstrom, denn er würde euch vernichten, wenn ihr auch nur versuchtet, ihm nahe zu kommen oder ihn gebrauchen zu wollen. Das wäre zweifellos das, was ihr eines Tages versuchen würdet.
    Für einen Augenblick herrschte Schweigen. Dann fragte Roya leise: »Du... hast es einst getan, nicht wahr?«
    Sardins riesige Augen verengten sich und er starrte lange Zeit in ihre Richtung.
    Du hast Verstand, kleine Roya, sagte er dann. Gib Acht, dass er dir eines Tages nicht mehr Unheil als Nutzen bringt!
    Roya, die noch etwas hatte fragen wollen, verstummte. Ein unheilvolles Schweigen breitete sich über... diesen Kosmos und Sardins Gesicht blieb wie eine göttliche Verkündigung über all dem schweben. Victor war verwirrt, er fragte sich, welchen Zweck dies alles hier hatte. Sardins Auftritt hatte seine anfängliche Bedrohlichkeit verloren; Victor glaubte inzwischen daran, dass sie tatsächlich wieder würden gehen können. Sie sprachen hier mit so etwas wie einem Gott - einem übernatürlichen Wesen, das einst eine weltliche Existenz besessen hatte, bevor es in diese Gefilde aufstieg. Aber es schien, als wäre Sardin dieser Rang nicht allzu behaglich, als würde er seine Stellung als Gott, oder was immer er auch sein mochte, und auch seine Allwissenheit nicht gerade schätzen. Zuviel Spott, Hohn und Verbitterung lagen in seinen Worten und sprachen aus seinen Zügen, und Victor hätte nur zu gern gewusst, woher das kam. Aber letztlich gab es einen sehr realen Grund, warum sie hierher gekommen waren, und Victor musste die Frage einfach stellen.
    Sardin kam ihm zuvor. Ihr seid wegen des Paktes gekommen!, stellte er fest.
    Victors Verblüffung währte nur kurz. Sardin hatte bereits erklärt, dass er allwissend war. »Kannst du auch unsere Gedanken lesen?«, fragte er.
    Das könnte ich, stellte Sardin fest. Aber ich tue es nicht, ich habe es mir verboten. Es würde mir das letzte bisschen Überraschung und Spannung in diesem Kosmos nehmen. Ihr müsst wissen, dass ich in Wahrheit froh darüber bin, dass ihr kamt. Es verleiht meinem Dasein wenigstens etwas Abwechslung.
    Roya verzog das Gesicht. »Du klingst sehr überheblich«, sagte sie angriffslustig.
    »Überheblich?«
    »Ja. Was macht dich glauben, dass du einen überlegenen Geist besitzt?«, fragte sie und trat einen Schritt nach vorn. »Mag sein, dass du mehr erfahren und gesehen hast als wir, seit dem Tag, da du in diese Existenzform übergetreten bist. Aber du machst auf mich nicht den Eindruck, als wäre deine göttliche >Allwissenheit< auch gleichzeitig eine allüberlegene Intelligenz!«
    Victor sackte das Herz in den Magen. Der bange Gedanke blitzte durch seinen Kopf, dass Sardin nun doch jene >Umstände< auf sich nahm und sich in die Lage versetzte, ihnen etwas antun zu können. Mit pochendem Herzen starrte er

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