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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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losgelassen.
    »Ein Schrei oder auch nur ein kleines bisschen Magie, du kleine Hure, und du bist tot, verstanden?«, zischte Rasnor sie an.
    Sie war viel zu sehr mit ihrem Leid und ihrem Schmerz beschäftigt, als dass sie auf die Idee gekommen wäre, irgendetwas zu unternehmen. Nach langen Sekunden hob sie endlich leise schluchzend den Kopf und sah sich um.
    Sie befand sich in einem der Räume im ersten Stockwerk. Um sie herum kauerten mehrere Personen; sie schienen zu warten, dass Victor die Treppe herauf kam.
    Roya erkannte Magister Quendras, der sie mit ernsten Blicken maß, und neben ihm einen der Kampfmagier aus Karras' Truppe, seinen Namen wusste sie nicht. Dann waren da noch Rasnor und drei weitere Leute. Sie fragte sich, warum sie so viel Aufhebens machten - sie mussten eigentlich wissen, dass Victor über keinerlei Magie verfügte. Mit diesem Aufgebot hätten sie hundert Victors schlagen können.
    »Lasst Roya frei«, hörte sie plötzlich eine Stimme aus der Ferne. »Sonst vernichte ich den Pakt und ihr könnt euch euren Kryptus in die Haare schmieren! Dann werden die Drakken euch Scheißkerle zum Frühstück fressen!«
    »Ha! Du hast den Pakt ja gar nicht«, kreischte Rasnor zurück. »Deine kleine Hure hier sagte, er wäre nicht hier!«
    Roya fragte sich, warum Kerle wie dieser Rasnor Frauen ständig als Huren bezeichnen mussten. Um ihre brutalen und miesen Taten irgendwie zu rechtfertigen? Dieser Kerl war noch dreimal ekelhafter als Chast.
    »Ah, Rasnor!«, schallte es zurück. »Das hätte ich mir denken können! Willst du es darauf ankommen lassen?«
    »Gib uns den Pakt, dann lassen wir sie am Leben«, lautete Rasnors Erwiderung. Dabei winkte er seinen Leuten, dass sie rechts und links der Treppe Stellung beziehen sollten.
    »Victor«, kreischte sie. »Pass auf...!«
    Quendras war mit einem Schritt bei ihr und schmierte ihr eine.
    Sie purzelte zu Boden, aber noch während sie sich überschlug, wunderte sie sich. Der Schlag hätte erfahrungsgemäß viel weher tun müssen; während sie sich aufrappelte, wurde sie gepackt und festgehalten, aber bei weitem nicht so brutal wie zuvor.
    »Ich kümmere mich um sie«, hörte sie jemanden sagen. »Sie beherrscht ein paar ekelhafte kleine Magien! Geht nur und holt diesen Dreckskerl da raus!«
    Sie wurde davon gezerrt und begriff erst nach Sekunden, dass es Quendras war, der sie hielt. Er schleifte sie in einen anderen Raum und sie fing wieder an zu strampeln, zu weinen und sich zu wehren.
    Entgegen ihrer Befürchtungen aber ließ die Härte von Quendras' Griff nach. Er hielt ihren Kopf fest zwischen beiden Händen und starrte sie mit eindringlicher Miene an.
    »Hör mir zu, Mädchen, und frag nicht lange!«, zischte er. »Ich stehe auf deiner Seite! Wie kommen wir aus diesem Gebäude raus?«
    Roya starrte in die Augen von Quendras und wusste nicht, was sie mehr erschreckte - die Angst und Bedrohlichkeit ihrer Lage oder Quendras' Behauptung, er stünde auf ihrer Seite. Dann blitzte eine Erinnerung durch ihren Kopf; die Erinnerung, wie sie zusammen mit diesem brummigen und unwirschen Kerl komplizierte, magische Verwebungen entschlüsselt und stygische Strukturen gepaukt hatte. Sie hatte schon damals gespürt, dass er sie irgendwie mochte, und sie hatte andere höhnen hören, dass Quendras noch nie gelächelt hätte - bis sie, Roya, in seine Nähe gekommen war.
    Er stemmte sich in die Höhe, nahm sie an der Hand und eilte mit ihr durch einen Durchgang auf der anderen Seite einen Raum weiter. Dort angekommen, kauerte er hinter einer Raumecke nieder und zog sie mit hinab.
    Roya atmete heftig und versuchte, ihrer Verwirrung Herr zu werden. Quendras war ein großer, kräftiger Mann mit schwarzen Haaren; er trug jetzt einen kurzen Vollbart, was ihn jünger aussehen ließ. Sie wusste, dass er erst Anfang dreißig war, wenngleich man ihn zumeist auf zehn Jahre älter schätzte. Das lag allerdings weniger an seinem Aussehen als an seinem Rang. Nicht wenige in der Bruderschaft hatten über ihn und seine hohe Stellung neidvoll gelästert. Quendras galt als verschlossen und wortkarg und man fürchtete ihn. So ganz konnte sich Roya dem nicht anschließen. Zu ihr war er immer freundlich gewesen.
    Hatte er wirklich die Seiten gewechselt - sich von der Bruderschaft abgewandt, um ihr zu helfen? Ein leiser Hoffnungsfunke keimte in Roya auf. Aber was mochte einen Mann wie Quendras dazu bringen, so etwas zu tun? Sie atmete tief durch und beschloss das Wagnis einzugehen, ihm zu

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