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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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jedoch den Blick kurz senkte,
um sich über die Fortbewegungsart zu vergewissern, wurde es
geradezu bizarr: Der Doy hatte zwei Fingerbreit vom Boden abgehoben und schwebte auf ihn zu. »Kardinal Lakorta«, sagte er
mit einem Lächeln und hielt an. »Ich bin erst vor einer Stunde
von Eurem Kommen unterrichtet worden. Sagt mir, warum Ihr so
dringend hierher zu kommen verlangt. Ich gebe Eurem Wunsch
nach, da er sehr dringlich auf mich wirkt. Was habt Ihr auf dem
Herzen?«
    Den Doy Amo-Uun von einem Herzen sprechen zu hören, mutete befremdlich an. Eisige Kälte war das Markenzeichen dieses Wesens, und Ötzli hätte nicht unbedingt darauf wetten mögen, dass
der Doy überhaupt eines besaß.
    »Diese Übertragung…«, begann Ötzli und versuchte, sich nicht
von der Umgebung und der Autorität des Doy unter Druck setzen
zu lassen, »… ich meine, dass Ihr mit mir über eine Strecke von
siebentausend Lichtjahren sprechen konntet – und ich Euch sogar
auf einem Holoscreen sah… wie ist das möglich?
    Nach allem, was ich weiß, besitzt niemand im Sternenreich des
Pusmoh die Möglichkeit, Nachrichten schneller als mit Lichtgeschwindigkeit zu übermitteln. Demnach hätte es über siebentausend Jahre dauern müssen, ehe ich Euer Gesicht hätte sehen
können. Habt Ihr das etwa mithilfe unserer Magie bewerkstelligt?«
    »Um diese Frage zu stellen, seid Ihr hierher gekommen, Kardinal?«
Ötzli nickte finster. »Ja, in der Tat. Das bin ich.«
Der Doy musterte ihn eine Weile, seine Miene war nicht einmal
unfreundlich. »Aber natürlich, lieber Kardinal Lakorta! Das ist
doch unser Geschäft, nicht wahr? Wir brauchen Eure Magie – für
genau diesen Zweck! Ihr und Euer Verbündeter Rasnor liefert mir
das Rohmaterial, und ich gebe Euch dafür, was Ihr verlangt habt.
Macht, Einfluss und Geld hier in der GalFed. Und die MAF-1 sowie
Truppen und Gerät, damit Ihr über die Höhlenwelt herrschen
könnt.«
Ötzlis Miene verfinsterte sich noch mehr. »Das Rohmaterial? Ein
seltsamer Ausdruck. Immerhin sind ein Teil dieses Rohmaterials
lebendige Menschen.« Die Miene des Doy Amo-Uun verzog sich –
er setzte seine altbekannte Maske des herablassenden Spotts auf.
»Ich hoffe, Ihr wollt mir jetzt keine Moralpredigt halten, Lakorta.
Ihr seid es schließlich, der friedliche Dörfer in der Höhlenwelt
überfallen lässt, um von dort Menschen zu entführen.«
Ötzli fühlte ein unangenehmes Kribbeln in der Magengegend.
Am liebsten hätte er diese Untat allein auf Rasnor abgeschoben –
aber es entsprach nur allzu sehr der Wahrheit, was der Doy behauptete: Er selbst trug einen Großteil der Verantwortung für
das, was vor sich ging.
»Deswegen bin ich hier, Doy Amo-Uun«, erklärte er förmlich.
»Ich möchte mich dessen vergewissern, dass es den Leuten gut
geht. Dass Ihr ihnen ein so angenehmes Leben in Diensten des
Pusmoh gewährt, wie Ihr es mir versprochen habt.«
Der Doy setzte ein süffisantes Lächeln auf. »Oh, sorgt Euch
nicht, lieber Kardinal – den Leuten geht es vorzüglich. Allerdings…
nun, es gibt offenbar ein paar Widerborstige. Deswegen bin ich
froh, dass Ihr hier seid. Ihr müsst mir helfen, Ordnung zu schaffen.«
»Helfen? Heißt das etwa, dass die Gefangenen hier sind?
In The Morha?«
»Ja«, antwortete der Doy Amo-Uun zögernd, so als wäre es ihm
nun doch lieber gewesen, das nicht zu erwähnen.
»Die Gefangenen sind hier.«
Ötzli atmete in einer Geste plötzlichen Verstehens tief ein und
aus und ließ die Blicke durch die riesige Halle schweifen, während
er die Fäuste in die Seiten gestemmt hielt. »Ich verstehe. Ich
dachte, ihr Ziel wäre nur die Hauptstadt Sapphira. Also ist The
Morha doch mehr als nur ein monströses Bauwerk, mit dem der
Pusmoh den Rest der GalFed zu beeindrucken versucht.«
Der Doy lächelte. »Denkt man das da draußen? Dass The Morha
Eindruck schinden soll? Nun – das ist vielleicht gar nicht so
schlecht.«
Ötzli musterte den Doy mit misstrauischer Miene. »Was sollen
das für Widerborstige sein? Werdet Ihr etwa nicht mit ihnen fertig
– mit ein paar Leuten von einer Barbarenwelt?«
Der Doy verzog das Gesicht wie unter Schmerzen. »Nun, eine
Situation ist eingetreten, die nicht vorhersehbar war, die außerhalb unserer Kontrolle liegt. Leider.«
Ötzli sog lautstark Luft durch die Nase ein und ließ sie wieder
entweichen. »Es hat mit Magie zu tun, nicht wahr?«
»Richtig. Einige der Gefangenen sind offenbar in der Lage, Magie zu wirken, obwohl ihnen das eigentlich gar

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