Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
Munuel hier gelandet war, gab ihm einen Stich. Er wusste, dass sie inzwischen eine
dieser Schwestern des Windes geworden war, und damit zählte
sie automatisch zu seinen Feinden – allerdings vermochte er sie
nicht als eine Feindin zu sehen. Damals hatte er sie gemocht, ja,
sich sogar auf eine gewisse Weise in ihr zartes, lichtvolles Wesen
verliebt, und hatte erst aufgehört, an sie zu denken, nachdem
Lucia in sein Leben getreten war. Das junge Mädchen, das neben
Roya stand, verstärkte ihre Ausstrahlung nur noch – die Kleine
war ebenso hübsch wie Roya, und gemeinsam wirkten sie wie
zwei kleine zarte Blumen, die aus irgendeinem hässlichen Grund
in ein böses graues Land geraten waren, in dem sie unter den
Stiefeln rücksichtsloser Krieger zertrampelt werden sollten.
Ötzli bemühte sich, seine sentimentalen Empfindungen nicht
nach außen dringen zu lassen.
Mühsam beherrscht holte er Luft. »Was ist das für eine Maschine hier? Warum kann man sie im Trivocum sehen?«
»Das?« Munuel lachte bitter auf. »Das ist ein Schlachthaus! Hier
werden wir entleibt, um dem Pusmoh in einer seiner Maschinen
zu dienen!«
Ötzli erschauerte. »Was? Entleibt?«
»Noch nie hat dieses scheußliche Wort eine so wahre Bedeutung
besessen, Ötzli! Das hier ist die Methode, mit der sich der Pusmoh unserer magischen Fähigkeiten bedient. Unsere Körper werden abgetötet und unsere Hirne wandern als Kernstück einer riesigen Maschine in eines dieser Raumschiffe, die hier gebaut werden. Mehrere in jedes von ihnen. Hast du sie nicht gesehen, diese
Monstren?«
Ötzli stand reglos da, von der Wucht der Offenbarung wie erstarrt. »Getötet, sagst du?«, flüsterte er. »Die Menschen werden
hier getötet?« Das Lächeln in Munuels Gesicht war voller Hohn
und Zynismus.
»Willst du mir weismachen, du habest es nicht gewusst?«
Ötzlis Miene verzerrte sich vor Wut, seine Fäuste ballten sich.
»Nein! Das habe ich nicht gewusst!«
»So? Na, dann hast du uns ja nicht nur verraten, sondern hast
dich auch noch betrügen lassen. Herzlichen Glückwunsch!«
»Ich habe euch nicht verraten!«, zischte Ötzli. »Ich habe nur…«
Er verstummte.
Natürlich hatte er sie verraten. Und er hatte, obwohl von Ahnungen erfüllt, sich vom Doy Amo-Uun ein haarsträubendes Lügenmärchen auftischen lassen.
Falls es stimmte, was Munuel behauptete. Er sah Roya ins Gesicht – das so wunderschön und zart und unschuldig war.
Er schmerzte ihn immer mehr, sie hier zu sehen.
»Woher wisst ihr das überhaupt?«, verlangte er scharf zu wissen. »Das mit dieser Maschine – dass sie angeblich Menschen
tötet, um ihre… Hirne…«
»Wir hatten einen Freund«, erwiderte Roya mit bitterem Gesichtsausdruck. »Gilbert. Er hat uns zur Flucht von der MAF-1,
dem Mutterschiff der Drakken, verholfen. Wir sind dann hier gelandet. Da ahnten wir natürlich noch nicht, was uns hier droht.«
Ötzli starrte sie finster an, seine Blicke wanderten zwischen ihr,
dem jungen Mädchen und Munuel hin und her. »Und?«
»Na, was wohl?«, fragte Munuel herausfordernd. »Roya hat es
doch schon gesagt – wir hatten einen Freund. Er wurde abgeholt
und kehrte nicht wieder. Und mit ihm viele andere.«
»Und daraus schließt ihr nun, dass… diese Maschine dort Menschen tötet und ihnen die Gehirne aussaugt?« Er lachte auf. »Lächerlich. Der Doy Amo-Uun sagte mir…«
»Wir haben mit ihm geredet. Mit Gilbert.«
»Was?«
»Ja, mein Freund. Kennst du die Stygische Magie? Mit ihr ist so
etwas möglich. Unser Freund Quendras, der übrigens auch tot ist
dank deines großartigen Verrats, beherrschte sie ebenfalls, wie
auch Roya. Mit ihrer Hilfe haben wir uns damals in die Bruderschaft eingeschlichen, um sie von innen heraus zu bekämpfen. Es
sind keine schwierigen magischen Tricks, jedenfalls nicht, um sich
mithilfe der Magie verständigen zu können.«
»Ihr macht es mit dieser Stygischen Magie? Aber wie könnt ihr
mit Gilbert reden, wenn er tot ist?« Roya schüttelte den Kopf,
dann tippte sie sich gegen die Schläfe. »Tot? Nein, nicht sein Hirn
– das ist noch am Leben. Man kann sein Klagen im Trivocum hören.«
Munuel nickte bitter. »Das könntest sogar auch du mithilfe der
Elementarmagie, wenn du dich nur anstrengst. Dieser Ort ist voller Magie!«
Ötzli schluckte und blickte betroffen in die Höhe. Ja, das wäre
eine Erklärung für die seltsamen Lichterscheinungen im Trivocum
gewesen. Allerdings hatte er es noch nie in einem solchen Zustand gesehen.
»Hier gibt es Wolodit«,

Weitere Kostenlose Bücher