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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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vorgestellt hatte. Selbst wenn Munuel gegen Ötzli obsiegen sollte, würde das nichts an ihrem Los ändern. Sie konnten
nicht länger als ein paar Stunden oder vielleicht ein, zwei Tage
hier aushalten – es fehlte ihnen allein schon an Nahrung und
Wasser. Sie alle würden den Weg gehen müssen, den Gilbert und
die anderen hatten gehen müssen – die Leute, die so dumm gewesen waren zu glauben, sie würde ein besseres Schicksal erwarten, wenn sie sich als Magier zu erkennen gaben.
Noch immer standen Munuel und Ötzli reglos da, die Gesichter
einander zugewandt wie zwei Raubtiere, die minutenlang bewegungslos verharrten, um einander abzuschätzen und den günstigsten Moment für einen überraschenden Angriff zu erspüren.
Doch dann sprach der riesige, groteske Mann Ötzli an, und der
Altmeister musste sich von Munuel abwenden und besprach sich
mit seinem Begleiter. Dann hob Letzterer sein Kinn, wandte sich
zu den Aufwieglern und sprach mit übertriebener Freundlichkeit:
»Was wollt ihr, ihr guten Leute? Seid ihr mit etwas unzufrieden?
Warum habt ihr diesen Ort besetzt?« Seine Stimme hatte geklungen, als befände er sich in unmittelbarer Nähe, sauber und klar
und darüber hinaus im besten Dialekt der Höhlenwelt.
»Du weißt genau, warum!«, rief Gudula, die empört aufgestanden war und sich neben Munuel gestellt hatte. »Wer bist du überhaupt, du komische Figur?«
»Oh, mein Name ist Doy Amo-Uun, und ich bin der Herr dieser
Anlage. Und ich weiß nicht, warum ihr den Meta-Transformer besetzt habt. So nennen wir das Gerät hinter euch. Es ist ein außerordentlich wichtiges und wertvolles Gerät, aber wenn ihr es beschädigt, wird alles nur noch schlimmer.«
»Schlimmer?«, höhnte Gudula. »Für euch vielleicht. Für uns
kann es gar nicht mehr schlimmer werden!«
»Aber wieso denn? Der Meta-Transformer ist dazu gebaut worden, um Verbindungsoffiziere, wie ihr es werden sollt, auf ihre
Aufgabe vorzubereiten. Es ist eine wichtige und großartige Aufgabe. Ihr alle werdet eine Erfüllung finden, von der einfache Wesen
wie diese Drakkensoldaten hier nur träumen können. In einem
Krieg wie dem unseren sind sie nichts als Kanonenfutter. Ihr hingegen seid die Schlüsselfiguren! Man wird euch ehren und euch
Denkmäler errichten!«
*
    Ötzli wurde immer unwohler zumute. Was er schon seit Wochen
mit sich herumtrug, verdichtete sich zunehmend. Der Doy AmoUun hatte ihm nicht einmal einen Bruchteil der Wahrheit gesagt,
und er hätte sich ohrfeigen können, dass er sich zusammen mit
Rasnor auf dieses Geschäft eingelassen hatte.
    Dass Munuel nun dort drüben war, machte die Sache noch
schwieriger. Das Stygium mochte wissen, wie er hierher gekommen war; er musste in Rasnors Gefangenschaft geraten und ins
All verschleppt worden sein. Nur allzu gut erinnerte sich Ötzli an
die letzte Begegnung mit ihm, seinem früheren, guten Freund.
Gemeinsam hatten sie gefährliche Abenteuer durchstanden und
waren zuletzt doch erbitterte Feinde geworden. Nie zuvor hatte
ihn jemand derart gedemütigt wie Munuel damals auf der Hochzeit der Shaba, und es verbot sich von selbst, dass es jemals zwischen ihnen wieder Frieden geben konnte. Nein, jetzt war der
Moment gekommen, in dem er mit Munuel abrechnen konnte, ja
sogar abrechnen musste! »Was ist da los, Doy?«, fragte er mit
Wut im Herzen, den Blick auf Munuel gewandt, der sich keine
fünfundzwanzig Schritt entfernt von ihm erhoben hatte. »Und was
ist das für eine Maschine?«
    Der Doy warf empört die Arme in die Luft. »Genau was ich sagte, Lakorta! Sie bereitet die Leute auf ihre zukünftige Aufgabe
vor! Sozusagen… eine Lernmaschine!«
    »Und warum kann ich sie dann im Trivocum sehen? Mit ihren
verwirrenden Lichtmustern und all diesen Dingen – ebenso gut
wie mit meinen normalen Augen?«
    »Im… was?«
Ötzli stöhnte und winkte ab. Der Doy hatte keine Ahnung von
der Magie, und Ötzli verspürte keine Lust, ihm das Trivocum zu
erklären. Jedenfalls nicht jetzt, in dieser Situation. »Was wollen
diese Leute?«, verlangte er zu wissen.
    »Was weiß ich!«, ereiferte sich der Doy, der heute weit von seiner sonst so herablassend-gefühllosen Kälte entfernt war. »Bis
jetzt haben sie noch keine Forderungen gestellt!«
»Und warum lasst Ihr die Drakken nicht einfach angreifen?
    Die würden die paar Gefangenen doch im Handumdrehen beseitigen!«
»Das mag schon sein, Lakorta. Aber die Magier dort drüben sind
gut, wie mir berichtet wurde. Wir müssten entsprechend massiv
angreifen,

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