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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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denkbar gewesen. Sie hatte davon geträumt, eine der Schwestern zu werden; Marina und Azrani
hatten versprochen, sich für sie einzusetzen, obwohl noch nie die
Frage aufgekommen war, ob es möglich oder im Sinne Ulfas
überhaupt folgerichtig war, zusätzliche Mitglieder beim Bund der
Schwestern des Windes aufzunehmen. Angesichts des tragischen
Todes von Hellami überkamen Laura nun Skrupel, einfach ihren
Platz einzunehmen, so als hätte sie auf ihren Tod gewartet. Die
Schwestern waren nie mehr als sieben gewesen – und nun schien
es, als stünde Laura genau in dem Augenblick parat, da eine von
ihnen abtrat. Ullrik drückte Laura an sich und gab ihr einen Kuss;
dass er ihre Traurigkeit verstand, ließ er unerwähnt. Diese unglückliche Konstellation jetzt aufzurollen hätte nur noch mehr
Unsicherheit gestiftet.
    Bald brachen sie wieder auf, und der Flug führte sie weiter nach
Norden, immer am westlichen Steilufer des Mogellsees entlang.
Der Nachmittag neigte sich dem Ende zu, als sie endlich aus der
Ferne das dumpfe Dröhnen der gewaltigen Ishmarfälle vernahmen. Sie waren über zehn Meilen breit und ließen ihre Wassermassen fast vier Meilen in die Tiefe stürzen – das Ergebnis war
ein dunkles Brausen, das die ganze Gegend erfüllte. Die Ishmarfälle waren dafür bekannt, dass man sie früher hörte als sah.
    Doch bevor es soweit war, dass Ullrik und Laura die viel gerühmten Wasserfälle mit eigenen Augen erblicken konnten, kam
ihnen ein einzelner Drache entgegen. Und er brachte schlechte
Nachrichten – sehr schlechte Nachrichten.
*
    »Jetzt könnten wir Cathryn gebrauchen«, brummte Victor
missmutig und deutete über den Flusslauf hinweg zu einem abenteuerlichen Felszinken, der sich mitten aus der Sturzkante der
gewaltigen Wasserfälle erhob. Auf ihm erstreckte sich ein lang
gezogenes Bauwerk – die uralte Festung von Bor Akramoria. »Die
Malachista haben Angst vor ihr. Als wir dort unten in Caor Maneit
waren, hat sie einen von ihnen verjagt!« Er lachte bitter auf. »Indem sie mit dem Fuß aufstampfte und ein Steinchen nach ihm
warf.«
    Victor hatte plötzlich Tränen in den Augen, das konnte jeder sehen, und es war keiner unter ihnen, der seinen eigenen Tränen
nicht wenigstens nah war. Es war schlimm genug, dass Hellami,
Quendras, Nerolaan, Cleas und Izeban umgekommen waren…
aber Cathryn – dieses durch und durch gute kleine Mädchen? Sie
war ein wahrer Sonnenschein gewesen, geliebt von allen – ganz
abgesehen von ihren erstaunlichen Talenten, die Ulfa ihr verliehen hatte, um den Schwestern des Windes eine besondere Verbindung zueinander zu ermöglichen. Ihr Tod, sollte er sich wirklich als wahr erweisen, wäre eine so furchtbare Ungerechtigkeit,
dass es nichts gab, womit er wieder gut zu machen wäre.
    »Ja«, pflichtete ihm Alina mit trauriger Miene bei, »Cathryn
würde diese verfluchten Bestien eine nach der anderen davonjagen! Da bin ich ganz sicher.«
    »Glaubt ihr wirklich, es sind so viele, dort unten?«, fragte
Hochmeister Jockum. »Sechs Malachista? Wo sollen die denn alle
auf einmal herkommen? Man hat in den letzten tausend Jahren in
der Höhlenwelt nicht einmal einen von ihnen gesehen!«
    »Das ist ja das Schlimme«, antwortete Victor. »Die Nachricht,
die uns der Sturmdrache überbracht hat, spricht eine klare Sprache. Chast hat seinen Schlag gegen Malangoor mit einem gleichzeitigen Angriff der Malachista gegen Bor Akramoria geplant. Er
wollte uns an beiden Orten ein für alle Mal vernichten.«
    Sie kauerten zwischen den Felsen am Ufer der Oberen Ishmar
und starrten nach Bor Akramoria hinüber, das etwas nördlich von
ihnen lag. Sie hatten dieses Versteck zu Fuß erreicht, nachdem
ein paar Drachen sie von Süden her in dieses felsige Gelände gebracht hatten, dabei sorgfältig darauf achtend, außerhalb des
Blickwinkels der Festung zu bleiben. Der Rest der riesigen Drachen-Streitmacht war bei einem der südlicher gelegenen Wasserfälle gelandet und wartete jetzt dort.
    »Es sind hunderte von Drachen, die wir dabei haben«, meinte
Jockum. »Selbst wenn es sechs Malachista sind – denkt ihr nicht,
unsere Drachen würden sie auf jeden Fall besiegen?«
    Victor schüttelte den Kopf. »Es würde ebenso tödlich für die
Drachen ausgehen wie bei dem Malachista-Überfall in der Drachenkolonie von Malangoor.
    Die Malachista fliegen mit Magie, sie benötigen ihre Schwingen
nicht. Und bei ihrer Größe und Kampfkraft können sie sich wie
Schlangen durch die Tunnel und

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