Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt
Innere Zone war voll von sich überlappenden
Schwerefeldern, es gab Gravitationsstürme, monströse, alles verschlingende Schwarze Löcher und eine Menge anderer Objekte,
die Anziehungskräfte aussandten oder ihnen entgegenwirkten.
Nach ihrer fünften Schicht war Leandra sehr müde, und eine gewisse Resignation machte sich breit.
»So hatte ich mir das nicht vorgestellt«, bekannte sie niedergeschlagen. »Die Hälfte eines viertausend Lichtjahre großen Raumgebiets abzusuchen – das klingt nicht so schlimm.« Sie schüttelte
den Kopf. »Aber es ist einfach gigantisch groß. Und so viele Sterne! Das hätte ich niemals gedacht.«
»Überschlägig sind es etwa vier Milliarden Sonnen, allein in diesem Raumabschnitt«, erklärte Giacomo, der vom Navigationspult
aufblickte, mit dem er sich schon seit Stunden beschäftigte. »Das
liegt an der enormen Sternendichte dieses Gebiets.«
Leandra warf die Arme in die Luft. »Vier Milliarden?«, ächzte
sie. Hilfe suchend sah sie zu Ain:Ain’Qua, der nach kurzem Nachdenken nickte. »Ja, das stimmt – wenn man der Einfachheit halber davon ausgeht, dass die Sterne hier im Durchschnitt je ein
Lichtjahr auseinander liegen. Dass es so viele sind, hätte ich auch
nicht gedacht.«
Leandra stöhnte lautstark. »Zusammenballungen von Sternen
gibt es überall. Und jede davon sieht tausendmal anders aus –
man muss nur die Richtung verändern, aus der man daraufblickt.
Wie soll Sandy da jemals die Imokagruppe finden?«
»Ich orientiere mich nicht nach dem Aussehen«, erklärte Sandy,
»sondern ich versuche, Hausers Daten bezüglich der Masse, des
Spektrums, der Anzahl und der Entfernungen der Sterne zueinander zu interpretieren. Dennoch ist die Aufgabe außerordentlich
schwierig. Bis jetzt habe ich leider noch kein verwertbares Ergebnis erzielen können.«
»Wie groß ist denn der Bereich, den wir bereits abgesucht haben?«, fragte Leandra bang.
»Etwa sieben Prozent, allerdings ist die Exaktheit unserer Suche
aus technischen Gründen nur als sehr oberflächlich zu bezeichnen.«
»Was?«, rief Leandra entsetzt und sprang auf. Ausdrücke wie
sieben Prozent wusste sie inzwischen sehr gut zu verstehen.
»Beruhige dich, Leandra«, sagte Ain:Ain’Qua und erhob sich
ebenfalls. »Wir können schon in der nächsten Minute Glück haben
und den Imokahaufen entdecken.«
»Aber was, wenn nicht? Sandy sagte, wir suchen nur oberflächlich, und was ist, wenn wir Pech haben? Dann suchen wir vielleicht ewig!«
»Wir könnten nach anderen Anhaltspunkten suchen«, schlug
Giacomo vor, der sich nun ebenfalls erhoben hatte.
Leandra und Ain:Ain’Qua drehten sich um. »Nach anderen?
Welche meinst du denn?«
Giacomo drehte sich um und deutete auf seinen Holoscreen.
»Wellenmuster«, erklärte er. »Zu Hausers Zeiten gab es so etwas
noch nicht – ich meine Geräte, mit denen man Wellenmuster im
Raumgefüge aufspüren konnte. Ein IO-Antrieb hinterlässt ein
ganz charakteristisches Wellenmuster, das noch Wochen später
messbar ist. Wir könnten nach solchen Mustern suchen. Die Innere Zone ist sicher kein Raumsektor, in dem viel Verkehr herrscht.
Wenn wir solche Muster finden, deutet das auf eine Route hin, die
viel beflogen wird. Vielleicht entdecken wir eine, die uns nach
Imoka führt.«
Ain:Ain’Qua runzelte die Stirn. »Du denkst, dass viele Schiffe
nach Imoka fliegen?«
Giacomo zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es nicht. Aber wenn
wir solche Spuren entdecken, wäre es vielleicht einen Versuch
wert. Sie müssten eigentlich in eine Richtung deuten.«
Ain:Ain’Qua hob die Augenbrauen. »Was meinst du, Sandy?«
»Die Idee ist grundsätzlich tauglich, Sir. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass die meisten Schiffe, die hier verkehren, schon
nach kurzer Zeit in den SuperC-Raum springen dürften. Dann ist
hier, im Normalraum, nichts mehr zu messen. Darüber hinaus
sind die Wellenmuster schwach und nicht über eine beliebig weite
Strecke messbar. Ich habe gerade versucht, in unserer Umgebung solche Wellenmuster aufzuspüren, aber hier gibt es keine
davon.« Ain:Ain’Qua seufzte.
»Da hätte ich eine Idee!«, rief Leandra aus. »Was ist mit Soraka? Liegt das nicht am Rand der Inneren Zone? Finden wir das,
Sandy?«
»Ja, Käpt’n. Mithilfe der aktuellen Hintergrundleuchtfeuer sollte
das kein großes Problem sein.«
»Sehr gut. Ich würde sagen, von Soraka aus müsste doch eine
Route in die Innere Zone führen. Sie ist zwar Sperrgebiet, aber
Drakkenschiffe und solche, die eine Erlaubnis
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