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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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seltsames Phänomen über sie hinweg; es war starkes Schwindelgefühl, gepaart
mit einem Beben, das keine Richtung hatte und sich anfühlte, als
werde alles um sie herum durchgewalkt und einmal kräftig um die
eigene Achse gewälzt. Dann war es vorbei.
Ain:Ain’Qua sandte ein weiteres Stoßgebet zu seinem Schöpfer.
Wäre der Flugkörper explodiert, als er nur noch acht Sekunden
von ihnen entfernt war, hätten sie diesen Gravitationsstoß nicht
überlebt.
»Los, Sandy! Kurskorrektur! Auf den IO umschalten und mit
Vollschub in Richtung des Wurmloch-Terminals. Wie lange brauchen wir noch bis zur Transfer-Geschwindigkeit?«
Wieder heulten die Kompensatoren in voller Lautstärke, aber er
hörte Sandys Stimme mitten in seinem Kopf. »Noch siebeneinhalb
Minuten, Sir. Der Verfolger hat einen zweiten mGX-Torpedo abgefeuert. Doch seine Beschleunigungswerte sind momentan
schlecht. Ich denke, wir können ihm entkommen.«
»Sehr gut, Sandy. Denkst du, dieser Haifant wird uns in den
SuperC-Raum folgen? Ich meine, wird er dort an uns dran bleiben
können? Wird er… vielleicht auf die gleiche Art geflogen, wie
Leandra fliegt?«
Diese Frage schien Sandy zu überraschen.
Inzwischen, so dachte Ain:Ain’Qua, war sie nicht mehr die alte
Sandy. Zunehmend schienen eigene Empfindungen zu ihrem Persönlichkeitsbild hinzuzukommen, sogar eine so menschliche Empfindung wie Überraschung lag nun in ihrem Wesen. Das war zweifelsohne eine Bereicherung – es hatte Sandys Reaktion, Leandra
eigenmächtig die Kontrolle zu entziehen, möglich gemacht, und
ihnen damit wahrscheinlich das Leben gerettet. Ob diese Veränderung allerdings ausschließlich vorteilhaft war, würde sich erst
erweisen müssen.
»Sie haben Recht, Sir. Aus den bisherigen Flugmanövern zu
schließen, wäre es möglich, dass er uns auf der Spur bleibt.«
»Gut, Sandy, dann bereite einen erneuten Wechsel vor. Mach
dem TT-Sprung. Leandra übernimmt dann wieder. Und dann ist
es an euch, dieses lästige Insekt endgültig loszuwerden.«
Der Pneumoschaum hatte sich etwas gelockert. Bang sah sich
Ain:Ain’Qua nach Leandra um. Ihrer Miene nach zu schließen, war
sie verärgert; er hoffte, dass sie ihm seine Gewaltmaßnahme und
den respektlosen Griff an ihre intimste Stelle verzeihen würde.
    *
Als Leandra im SuperC-Raum wieder in den Pilotensitz kletterte,
war sie ziemlich verunsichert und hätte am liebsten alles
Ain:Ain’Qua überlassen.
    Die letzte Million Meilen in Richtung des Wurmloch-Terminals
waren ein hoch gefährlicher Akt gewesen, denn jedes Terminal
war gegen unbefugte Benutzung stark gesichert. Steuerte ein
Schiff ohne Freigabe in seine Richtung, wurde ohne Vorwarnung
geschossen, und die Terminals waren mit schweren Strahlenwaffen wie auch Raumtorpedos ausgerüstet. Ain:Ain’Qua hatte den
Kurs so weit korrigieren müssen, dass er ein weites Stück abseits
des Terminals den TT-Sprung vollführte, um aus dem Feuerwinkel
der Geschütze und Launcher des Terminals herauszukommen.
Nun hatten sie mit Sicherheit das ganze Serakash-System auf
sich aufmerksam gemacht, und ohne Folgen würde das nicht bleiben.
    Nach der Flucht vor der mGX und dem Sperrfeuer des Terminals, dem Ain:Ain’Qua mit harschen Flugmanövern ausgewichen
war, brachte Leandra kaum den Mut auf, die Kontrollen wieder zu
übernehmen. Ain:Ain’Qua hatte alle Hände voll zu tun, um ihr
klarzumachen, dass sein und Sandys eigenmächtiges Eingreifen
nicht auf ihre mangelnden Fähigkeiten als Pilotin zurückging, sondern darauf, dass sie schlicht und einfach völlig unerfahren im
Fliegen von Kampfmanövern war.
    Befangen setzte sie den Biopole-Helm auf. Sandy hatte für kurze Zeit ganz allein die Steuerung übernommen, da Ain:Ain’Qua
nicht in der Lage war, die Gravitations-Felder zu sehen. Damit
konnte er auch den Verlauf des Wurmloch-Tunnels nicht erkennen. Sandy sah ihn ebenfalls nicht, aber sie vermochte ihn mit
ihren Sensoren zu messen, und heftete sich an die Feldlinien der
Schwerkraft. Nun übernahm Leandra wieder, und in ihrem Kopf
entstand das gewohnte, flächig eingefärbte Bild der Gravitationsfelder, umgeben und durchdrungen von dem Gittermuster, das
Sandy darüber blendete. »Der Verfolger ist wieder da«, meldete
Sandy. »Hier im SuperC-Raum kann er sich zwar an unsere Spur
heften, beschießen kann er uns aber nicht. Insofern sind wir sicher. Aber er wird an uns dranbleiben können.«
»Es sei denn, wir schaffen es, ihn abzuhängen.«
     
»Richtig, Käpt’n.«
    Leandra

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