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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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besaß
ebenfalls keine Grate.
Auch das Gesicht, das ihnen jetzt abgewandt war, da der Drakken vorausging, sah anders aus, völlig anders.
Natürlich – es war ein Echsengesicht, mit dem typischen flachen
Mund, den tiefen Tränensäcken und den geschlitzten Augen, aber
ihm fehlten eindeutig jene gemeinen und verächtlichen Züge,
deren Anblick einen Menschen oder Ajhan gewöhnlich erschauern
ließ. Das Gesicht im menschlichen Sinne als schön zu bezeichnen,
wäre weit übertrieben gewesen, aber das Wort neutral erschien
durchaus angemessen. Den tiefsten Eindruck jedoch hinterließ die
Wesensart des Drakken. Trotz der wenigen Worte, die er geäußert hatte, war da ein lebendiges Wesen zu erkennen, eine Kreatur mit Gefühlen und Geist, und es war geradezu atemberaubend,
einen Drakken so zu erleben.
Zutiefst verwirrt folgten sie Sherresh, der sich nach einer Weile,
während sie den endlos langen Gang durchmaßen, zurückfallen
ließ, um zu ihnen zu sprechen.
»Wie Sie sicher schon bemerkt haben, ist Taurus Eins eine sehr
alte Station. Jahrtausendealt, um genau zu sein.«
»Das haben wir uns schon gedacht«, bestätigte Giacomo.
Sherresh nickte. »Ebenso verhält es sich mit der Besatzung. Es
sind nur sechs meiner Art hier an Bord; die Zeiten, da auf Taurus
Eins ein wenig Betrieb herrschte, sind lange vorüber.«
»Wie meinen Sie das, Sherresh? Dass es sich ebenso mit der
Besatzung verhält? Heißt das, Sie sind ebenso alt wie die Station?«
»Richtig. Laut unserer Klassifizierungsdaten stehen Sie mit Ihrem Amt in Stufe neun, Exzellenz, das bedeutet, dass Sie zu Sicherheitsdaten der zweithöchsten Kategorie Zugang haben. Erstreckt sich das auch auf Ihre Begleiter?«
Ain:Ain’Qua räusperte sich. Dass man ihn nach so etwas fragte,
war äußerst ungewöhnlich. Er beschloss, die Gunst des Augenblicks zu nutzen. »Ja, Sherresh. Das sind meine Pilotin und mein
engster Vertrauter. Es gilt auch für sie.«
Sherresh nickte. »Wie Sie wünschen, Exzellenz. Trotz Ihrer hohen Einstufung werden selbst Sie vermutlich nicht alle... Geheimnisse des Pusmoh kennen, nicht wahr?« Wieder lächelte er.
»Auch nicht all jene, die Sie kennen dürften.«
Ain:Ain’Qua lächelte unsicher zurück. »Nein.
Natürlich nicht.«
Sherresh nickte. »Dann ist Ihnen vielleicht die Herkunft meiner
Rasse unbekannt. Sie kennen uns als Drakken, aber unser eigentlicher Name lautet Jersh’a’Shaar, um es in der Standardsprache
der GalFed auszusprechen. Wir stammen von einer Welt, die sich
hier in der Rhad-Taurus-Gruppe befindet, und...« »Rhad-Taurus?
So heißt diese Sternengruppe?« »Ja, Sir. Wussten Sie das nicht?«
Ain:Ain’Qua bemerkte seinen Fehler, aber Giacomo schaltete
noch schneller und bemühte sich rasch, ihn abzuwiegeln. »Den
Namen nannte ich Euch ganz zu Beginn, Heiliger Vater, erinnert
Ihr Euch?« Und dann, an den Drakken gewandt: »Wir haben unterwegs die Bezeichnung aus dem Sternkatalog benutzt...« Sherresh nickte. »... TCG 8345. Ich verstehe. Ich muss zugeben, dass
ich nicht weiß, ob man da draußen überhaupt den Namen RhadTaurus noch kennt.«
»Man hört ihn nicht oft«, erklärte Giacomo lächelnd. »Aber dass
die Drakken aus diesem System stammen – ich meine, die Jer...«
»Jersh’a’Shaar. Aber Sie können ruhig Drakken sagen, der Name ist uns seit langem zu Eigen. Ich denke, die Phänotypen
neueren Datums kennen unsere Ursprünge gar nicht mehr.«
Leandra schluckte. »Phänotypen? Neueren Datums?« Sherresh
blieb stehen und wandte sich ihr zu. »Die Jersh’a’Shaar – das
waren unsere Vorfahren. Sie waren eine nur halbintelligente, aber
sehr robuste Rasse und stammten von der Welt Jersh; sie liegt,
von hier aus gesehen, fünf Komma vier Lichtjahre entfernt am
anderen Ende des Rhad-Taurus-Sternhaufens. Zu den Drakken
wurden wir erst gemacht. Durch eine Veränderung unserer Erbsubstanz und einige andere Modifikationen. Seither besitzen wir
höhere Intelligenz und das Ewige Leben, jedenfalls theoretisch.
Unsere Zellregeneration ist fast unbegrenzt.« Diesmal war sein
Lächeln bitter. »Allerdings gibt es gewisse Nachteile.« »Nachteile?«
»Ja. Uns wurde die Möglichkeit der Fortpflanzung genommen.
Wir sind eingeschlechtlich. Sterben können wir natürlich auch, an
Krankheiten oder durch Gewalteinwirkung. Früher haben sich
auch einige umgebracht. Artgenossen meiner Generation. Heute
tun sie das nicht mehr.« »Was?«, keuchte Leandra.
Sherresh wandte sich um und ging weiter. »Heute sind sie größer

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