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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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beiseite gefahren
hatten und ins All hinaus blickten, »den Planeten Imoka zu bewachen und zu versorgen.« Er deutete hinauf; über ihren Köpfen
sahen sie eine graublaue Welt mit riesigen rotbraunen Wüsten
und kleinen, dunklen Meeren. Nur wenige Wolkenstreifen waren
zu sehen. »Wir kontrollieren jedes Schiff, das hier einfliegt, und
bringen in regelmäßigem Turnus Versorgungsgüter nach unten.«
»Versorgungsgüter?«
Sherresh nickte. »Ja, Exzellenz. Alle drei Monate trifft ein Versorgungsshuttle von Majinu hier ein. Es ist nicht viel an Fracht,
was wir zu verschiffen haben, und wir werfen es ohnehin nur über
einer kleinen Insel ab. Dort drüben, an dem Meeresarm, sehen
Sie?«
Ain:Ain’Qua starrte hinauf und nickte. Die Weltkugel, die über
ihren Köpfen schwebte, sah nicht sehr einladend aus. Auf den
ersten Blick wirkte sie wie eine Einöde, aber Ain:Ain’Qua wusste
aus Erfahrung, dass dieser Eindruck täuschen konnte. Er beschloss, einen Schuss ins Blaue zu wagen. »Dieser Ort interessiert uns.
Wir haben in unseren Aufzeichnungen Hinweise über ihn gefunden. Dort wollen wir hin.«
»Nach Wendiga?«
»Ja, richtig. Nach Wendiga. Was können Sie uns über diese Insel erzählen, Sherresh?«
Der Drakkenoffizier starrte Ain:Ain’Qua eine Weile an.
»Leider nicht viel, Exzellenz. Genau genommen gar nichts. Wir
haben nur den Auftrag, die Versorgungsgüter mit Hooverschlitten
dort abzuwerfen, und den Schiffsverkehr in diesem System zu
kontrollieren.«
»Sie wissen gar nichts über Wendiga?«
»Nein, Sir. Was dort ist, fällt unter unsere Geheimhaltung. Und
wir müssen auch dafür sorgen, dass niemand sonst dorthin gelangt.«
Ain:Ain’Qua schluckte unmerklich. Seine beiden Herzen pochten
dumpf und flach. »Und... wie könnten Sie es verhindern, wenn
dort jemand landen wollte?
Haben Sie Wachschiffe?«
Nun lächelte Sherresh wieder. »O nein, Sir, wir haben nur ein
kleines TT-Schiff, für Notfälle, das wir aber auch für unsere Versorgungsflüge nach Imoka benutzen. Es ist atmosphärentauglich.
Das Schiff genügt uns völlig, und eine Flotte von Wachschiffen ist
nicht nötig. Taurus Eins mag alt und schwach aussehen, aber es
ist geradezu monumental bewaffnet. Wir verfügen über enorme
Feuerkraft und kontrollieren einen Ring von automatischen Gefechtssatelliten um Imoka.«
»Oh, wirklich?«
Sherreshs Lächeln wurde wehmütig. »Ja. Nur haben wir die Anlagen nie benutzt – ich meine außerhalb von Übungen. Sie sind
der erste Besucher in dreitausendachthundertvierzig Jahren.«
»Was?«, fragte Leandra verblüfft. »Es war noch nie jemand
hier? Wirklich noch nie?«
»Nein, meine Dame. Vielleicht verstehen Sie jetzt, warum es
auf unserer Orbitalstation etwas, nun... beschaulich wirkt. Nach
dieser langen Zeit setzt sich selbst bei uns Drakken die Langeweile durch. Sie sind die ersten Besucher, die wir je zu Gesicht bekommen haben.«
Leandra wie auch Ain:Ain’Qua und Giacomo stießen Laute der
Verblüffung aus. »In über dreieinhalb Jahrtausenden – noch nie
einen Besucher?
Unvorstellbar!«
»Vor langer Zeit waren wir über einhundert Mann auf Taurus
Eins. Im Laufe der Zeiten hatten wir immer einmal wieder einen
Verlust in der Besatzung zu beklagen. Unfälle, Meteoriteneinschläge, hin und wieder ein Organversagen oder eine Krankheit,
alle dreißig bis fünfzig Jahre ein Ausfall, könnte man sagen. Wir
haben jedoch nie auch nur einen Ersatzmann erhalten. So endete
es damit, dass wir heute nur noch zu sechst sind. Ich habe vor
etwa sechshundertvierzig Jahren als ranghöchster Offizier das
Kommando übernommen, nachdem mein Vorgänger bei der Explosion einer Akkuzelle getötet wurde.«
»Ich verstehe. Dann... würde ich jetzt gern... nun, ich meine,
wir haben einen engen Zeitplan. Wir werden nun wieder starten
und uns dieses... Wendiga ansehen.«
»Sie wollen nach Wendiga?«
»Ja. Spricht etwas dagegen?«
»O ja, Exzellenz. Leider ist das nicht möglich, Ihre Sicherheitsstufe reicht nicht aus. Imoka unterliegt in der Geheimhaltung der
Stufe zehn.« Ain:Ain’Qua spürte, wie ihm der Magen in die Knie
sackte. Mit Hilfe suchenden Blicken sah er zu Leandra und Giacomo. »Stufe zehn?«
»Ja, Sir, leider. Imoka steht nur dem Pusmoh selbst offen.«
Ain:Ain’Qua bemühte sich, ruhig zu atmen. »Aber... wir haben
doch diese Genehmigung eingeholt...«
»Verzeihung, Exzellenz, aber dann hätte Ihr Sicherheitscode die
Zehn aufweisen müssen.
Vermutlich ist da ein Fehler passiert.«
Ain:Ain’Qua lächelte.

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