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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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gerast.
    Binnen Kurzem herrschte in der Halle des Urdrachen das totale
Inferno.
Hochmeister Jockum, der in der Aura seiner beiden Drachenfreunde hoch in der Halle schwebte, erkannte, dass es zu einer
entscheidenden Schlacht kommen würde. Als der brennende Blitz
eines Baumdrachen mitsamt ihm selbst im zusammenkrachenden
Kiefer eines Malachista verschwand, durchzuckte ihn ein Stich,
und er ahnte, dass die kleinen Wesen, so stark ihre Magien auch
sein mochten, Hilfe brauchen würden. Wo waren nur seine Freunde? Er hatte noch nichts von Victor, Ullrik und den anderen gesehen – und von ihren Runensteinen, die vielleicht die Entscheidung
herbeiführen konnten.
Zum zweiten Mal fasste er einen mutigen Entschluss.
Er konzentrierte sich kurz, öffnete sein Aurikel wieder und setzte den Schlüssel, um seine Barriere erneut zu errichten. Augenblicke später fluteten die farbigen Wellen durch den großen nördlichen Durchlass und verschlossen ihn abermals – mit Alina und
Azrani darüber. Dann rief er seinen beiden Drachenfreunden
übers Trivocum zu, sie sollten ihn noch höher hinauftragen. Er
hatte vor, die Halle völlig abzuriegeln und sich ganz allein, zusammen mit den kleinen Drachen, in den Kampf zu stürzen. Und
wenn es das Letzte war, was er tat.
*
    Irgendetwas presste Victor die Lungen zusammen, und als er
dann das Wasser ausspuckte, war sein erster Gedanke der an
Marina, dass er nach ihr sehen müsste und dass an diesem
furchtbaren Tag das Schicksal bitte, bitte nicht so gnadenlos sein
möge, ihn noch eine der Schwestern verlieren zu lassen!
    Sein zweiter Gedanke galt dem Wahnsinn, der über seinem Kopf
durch die Halle des Urdrachen tobte.
Er war sich sicher, noch nie einen solchen Ausbruch schierer
Gewalt miterlebt zu haben.
Ächzend versuchte er sich von der Last auf seiner Brust zu befreien und über die nassen Steine, auf denen er rücklings lag,
irgendwie davonzukriechen. »Victor! Den Kräften sei Dank!«
Es war Marinas Stimme, und die Erleichterung, dass sie lebte,
rief einen Schwindel in seinem Kopf hervor, der ihm das mühsam
wieder gewonnene Bewusstsein beinahe geraubt hätte. »Marina!
Was ist hier los? Das sind doch...«
»Vier Malachista!«, keuchte sie und zerrte ihn an seinem Hemd
nach hinten. Ein kurzer Blick über die Schulter sagte ihm, dass er
hier schon einmal gewesen war; es war die kleine, künstlich errichtete Felseninsel in der Mitte der Halle des Urdrachen, und Marina versuchte, ihn in eine Spalte zwischen den großen Steinblöcken zu ziehen, die sich um die Mitte der Insel ringförmig in die
Höhe türmten. Keiner der Baumdrachen war mehr bei ihnen.
Keuchend versuchte Victor in die Höhe zu kommen und floh dann
zusammen mit Marina in einen engen Spalt, der ihnen hoffentlich
etwas Schutz gewährte.
Die Luft über ihnen war zum Bersten voll. So etwas hatte vermutlich noch kein lebendes Wesen je zu Gesicht bekommen. Vier
gigantische Malachista tobten durch die Halle, zwischen ihnen
eine wütende Horde winziger Plagegeister, die so machtvolle Magien verschossen, dass sogar Victor, der kein Magier war und nur
mit einer gewissen Mühe das Trivocum erblicken konnte, jedes
Mal zusammenzuckte, wenn einer der Baumdrachen eine magische Salve abschoss.
Hin und wieder dröhnte eine unheimliche Stimme durch die Halle, woraufhin ein blendender Blitz aus der Höhe herabfuhr, von
einem krachenden Donnerschlag begleitet, und einen der Malachista traf. Das musste Ullrik sein.
»Sieh nur, Victor!«, rief Marina und deutete hinauf. »Sonnendrachen! Und die vierte Öffnung – sie ist zu!«
Victor stemmte sich aus der Spalte und blickte ungläubig in die
Höhe. Drei Sonnendrachen befanden sich nun auch noch in der
Halle, und sie machten mit ihren Magien Jagd auf die kleinen
Baumdrachen. Das Chaos in der Luft war unbeschreiblich und der
Lärm des Malachistagebrülls, der Drachenschreie und der Magien
unerträglich.
»Sonnendrachen!«, rief Victor. »Wie haben die es überhaupt
hier herein geschafft?«
Die Luft brannte, im wahrsten Sinne des Wortes, und es konnte
nur eine Frage der Zeit sein, bis die Malachista, jetzt mit Unterstützung der Sonnendrachen, die Schlacht gewonnen hätten.
Doch plötzlich geschah etwas Seltsames.
Das wimmelnde Chaos in der Luft hielt plötzlich inne, als werde
es eingefroren. Der Lärm ebbte ab und verklang, immer leiser
werdende Echos zwischen den Hallenwänden hin und her werfend. Es mussten sich, einschließlich der Malachista und der Sonnendrachen, über

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