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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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früher Morgen.«
»Und die Umlaufzeit? Das Jahr?«
Giacomo studierte seine Anzeigen. »Nach Sherreshs Daten
dauert ein Tag hier neunzehn Stunden. Das Jahr hingegen hat
über zwölftausend Tage – so lange braucht Imoka für einen Umlauf um seine Sonne. Die Achsenneigung des Planeten beträgt
weniger als sechs Grad, deswegen gibt es keine nennenswerten
Jahreszeiten. Trotz allem ist Imoka recht kühl. Wir befinden uns
hier fast am Äquator. Im Norden und Süden gibt es ausgedehnte
Polkappen.«
»Polkappen?« Ain:Ain’Qua runzelte verwundert die Stirn.
»Davon habe ich nichts bemerkt.«
Giacomo zuckte die Achseln. »Ich auch nicht. Die Daten hier
sind aber eindeutig.« Er studierte eine Weile die Texte auf seinem
Holoscreen. »Das Eis soll dort sogar Dutzende Meilen dick sein...
ah, jetzt verstehe ich. Es muss stark verschmutzt sein.«
Ain:Ain’Qua schüttelte den Kopf. »Du lieber Himmel! So sehr
verschmutzt, dass man derart riesige Polkappen aus dem All nicht
erkennt?« »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Leandra.
Ain:Ain’Qua schnaufte, während er durch das Panoramafenster
hinaus sah. »Eine globale Katastrophe vermutlich. Vor langer
Zeit.« Unter ihnen breitete sich eine zerklüftete Felsenlandschaft
aus, die spärlich mit einem lichten Wald durchsetzt war, der aus
kleinen, kränklich aussehenden Bäumen bestand. Die Gegend
wirkte öde und grau, schwer zugänglich und wie von sämtlichen
Kreaturen verlassen, die größer waren als eine Maus. Der Dunst
schien allgegenwärtig, nirgends konnte man weiter als vielleicht
zwei Meilen in die Ferne blicken. Nach einer Weile, während der
die Faiona langsam über das Land schwebte, kreuzten sie über
eine Straße hinweg, die uralt und verlassen aussah. Sie war ein
Band aus mattgrauem Kunststoff, teilweise gewellt und aufgerissen; auf dem Band selbst aber wuchs nichts, auch kein Sand oder
Schmutz lagen dort. Bald hinter der Straße folgte eine Schlucht,
in der, weit unten, ein kleines Flüsschen dahinströmte. Dann kamen wieder Felswände, flaches Land, ein paar zerklüftete Hügel
und überall der spärliche Bewuchs durch die dürren Bäumchen.
Vom trüben Himmel strahlte eine weißliche Sonne herab, die den
trostlosen Anblick des Landes auch nicht aufzuhellen vermochte.
»Was mag uns hier erwarten?«, flüsterte Leandra befangen.
»Wenn Versorgungsgüter hierher gebracht werden, muss es
wohl Bewohner geben«, antwortete Giacomo, kaum weniger leise.
Es schien, als verlange das Land, das wie in einem Schlummer
der Zeit erstarrt schien, nach gedämpften Stimmen. »Vielleicht
Drakken? Diese... Jersh’a’Shaar, ihr Urvolk?«
»Nein. Das war eine andere Welt – am anderen Ende dieses
Sternenhaufens.«
»Und wer sonst? Menschen? Ajhan?«
Keiner von ihnen wusste eine Antwort. Nach einer Weile
schweigenden Dahinfliegens über ödes Land, von dem dünne Nebelschwaden aufstiegen, meldete sich Sandy.
»Käpt’n, wir nähern uns der Abwurfzone. Zu diesem Ort bringt
das Shuttle von Taurus Eins die Versorgungsgüter und setzt sie
mit einem Hooverschlitten ab.«
»Danke, Sandy. Hat Sherresh dir mitgeteilt, welcher Art diese
Versorgungsgüter sind?«
»Nein, Käpt’n. Leider nicht.«
Leandra nickte, konzentrierte sich wieder auf die Steuerung.
Dann schälte sich plötzlich rechts ein Hügelrücken aus dem
Dunst, auf dem sich eine phantastische Kontur abzeichnete.
Leandra deutete dorthin, Ain:Ain’Qua und Giacomo blickten auf.
»Das muss einmal eine Stadt gewesen sein. Ein großer Turm.«
Wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten erhob sich von dem Hügelrücken die Ruine eines riesigen Bauwerks in den Himmel. Es
handelte sich um einen stark verfallenen Terrassenbau, dessen
frühere Form sich nur noch mit Mühe nachvollziehen ließ. Vermutlich hatte es mehrere übereinander liegende Ebenen besessen, die von einigen Rundpfeilern gestützt worden waren, dazwischen lugten aus dem Dunst über den Hügeln die Reste von riesigen Wohngebäuden hervor. Es war hoffnungslos zerstört, wie die
Ruine eines Krieges. Andere Konturen über dem Hügel erwiesen
sich ebenfalls als Reste einer Stadt, dahinter jedoch wurde das
Land wieder karg und öde. Immerhin wurde die Vegetation nun
etwas dichter, die Bäume ein wenig höher.
Schweigend betrachteten sie das Land, Giacomo hatte sich erhoben und stand unmittelbar vor der Panoramascheibe, Leandra
und Ain:Ain’Qua sahen von ihren Sitzen aus hinaus.
Bald kam wieder eines jener Gebäude in Sicht; gespenstisch
tauchte es aus

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