Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt
könnte.«
»Aber was machen wir denn jetzt?«, stieß Leandra verzweifelt
hervor. »Die Faiona liegt draußen vor Potato! Da kann sie nicht
bleiben, wenn wir sie nicht freiwillig den Ordensrittern überlassen
wollen. Und die werden bald hier sein!«
»Richtig«, schaltete sich Rowling wieder ein. »Wir haben inzwischen eine ganze Versammlung von Schiffen dort draußen, die
Faiona, die Little Fish und die Tigermoth. Sie alle würden Potato
verraten. Wir haben hier keinen Hangar, der auch nur groß genug
für die Faiona wäre. Die drei Schiffe müssen hier weg, und zwar
schnell. Die Ordensritter können jede Stunde hier auftauchen.«
»Und wo sollen wir hin?«, fragte Leandra nervös. Rowling zuckte mit den Achseln. Ihr Problem schien ihn nicht wirklich zu bekümmern. »Versteckt euch irgendwo draußen im Ring zwischen
den kleineren Asteroiden und schaltet alle Systeme ab, die ein
Strahlungsprofil aussenden könnten. So einen Haifanten kann
man übersehen – der sieht nicht gerade wie ein normaler Schiffskörper aus.«
»Ja, normale Leute übersehen ihn vielleicht«, höhnte Roscoe.
»Aber Ordensritter? Die fliegen selbst in solchen Schiffen herum!«
Leandra musterte sorgenvoll ihre hatte Freunde. Sie selbst
schon einmal drei Tage im All treibend in der Faiona verbracht,
darauf wartend, dass man sie wieder fand, und gleichzeitig hoffend, dass es nicht die falschen Leute waren, die sie ausfindig
machten. Damals hatte die Faiona überhaupt keinen Antrieb besessen. Dass sie jetzt drei hatte, war kein Trost. Einem Schiff der
Ordensritter zu entkommen, war schier unmöglich. »Wir haben
eine Ortung!«, rief jemand durch die Lounge.
Augenblicklich steigerte sich die angespannte Stimmung im
Raum zu offener Unruhe.
»Eine Ortung?«, fragte Rowling und eilte los, um den Mann an
seinem großen Holoscreen zu erreichen. Der deutete auf die dreidimensionale Darstellung, wo zwischen zahllosen violetten Punkten und dunkelgrünen Linien, die in einem geometrischen Muster
den Raum durchkreuzten, ein gelber Fleck aufleuchtete. »Hier.
Und da ist noch einer.«
»Zwei nur?«
»Der Asteroidenring ist riesig, da müssen sie sich aufteilen.
Aber wenn sie zu zweit Kreuz-Scans durchführen und lange genug
suchen, werden sie uns irgendwann entdecken. Jedenfalls mit der
Faiona, der Little Fish und der Tigermoth vor unserer Haustür.«
»Wie weit sind sie weg?«
»Das sind noch ein paar Millionen Meilen. Wir kriegen das Signal
von weit draußen installierten Passivsensoren herein. Von hier
aus wären sie noch nicht zu messen. Uns bleibt also etwas Zeit.
Vier, fünf Stunden vielleicht.«
Rowling fuhr herum. »Los jetzt! Höchste Alarmstufe!«, rief er
laut und hob die Arme. »Die drei Schiffe müssen hier weg. Wir
machen alle Schotten dicht, in einer halben Stunde fahren wir alle
Energiesysteme herunter. Bewegt euch, Leute! Wenn ich in zehn
Sekunden hier noch einen rumstehen sehe, trete ich ihm in den
Arsch!« Innerhalb von Sekunden glich die Lounge einem aufgewühlten Termitenhaufen. Alle eilten durcheinander und bemühten
sich, ihre wichtigsten Notfall-Aufgaben durchzuführen.
Leandra hingegen wurde schlecht vor Angst. Während Vasquez
schon kehrtmachte und ihre Leute mit sich winkte, trat sie mit
verzweifelter Miene an Ain:Ain’Qua heran, fasste ihn am Arm und
blickte zu ihm auf. »Was machen wir denn nun?«
Der große Ajhan war selbst verstört. Seine Blicke wanderten
durch die Brücke und schienen nach einem Hinweis zu suchen,
was sie tun sollten. Mbawe kam mit einer Idee.
»Wir müssen tun, was Rowling vorgeschlagen hat«, drängte er.
»Wir müssen die Faiona in eine Gegend mit kleineren Asteroiden
steuern. Dort schalten wir all ihre Systeme ab und fliehen anschließend mit der Little Fish . Mit einem TT-Sprung. So retten wir
das Schiff und können wieder zurückkehren.«
»Später? Wann später?«, fragte Roscoe tonlos.
Mbawe zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht. In ein paar
Wochen?«
»In ein paar Wochen?«, fragte Leandra, in der langsam ein Gefühl der Panik aufstieg. »Wir haben keine paar Wochen! Und die
Ordensritter werden weitersuchen. Warum sollten sie abbrechen,
solange sie uns hier noch vermuten? Wenn sie dabei die Faiona
finden, ist alles aus!« Sie hatte Tränen der Verzweiflung in den
Augen. Roscoe legte ihr tröstend den Arm über die Schulter und
zog sie zu sich heran. Leandra wehrte sich, packte ihn an seinem
Hemd. »Wir haben schon so viele Wochen verloren, Darius, durch
unser
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