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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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geben, über die gleiche Leitung, über
den Lautsprecher?«
Für eine Weile herrschte Schweigen. Roscoe glaubte, ein leises
Knistern zu vernehmen, das sich mit seinem Körper als Medium
bis zu seinen Hörorganen fortsetzte. Sind Sie das, Boss?
Roscoes Herz machte einen Satz. Er glaubte, Sandys Stimme
wie das Surren einer schwingenden Metallfolie auf seinem Brustbein spüren zu können. »Sandy? Du kannst mich hören?« Ich…
ich glaube, ja.
»Sandy! Du bist wahnsinnig leise und undeutlich, ich habe die
Lautsprechermembran auf der Brust. Anders geht es nicht.«
Der Schädelknochen, Boss. Versuchen Sie es mit Ihrem Schädelknochen…
Roscoe lachte glücklich auf und warf Ain:Ain’Qua ein Augenzwinkern zu. An seinen Schädelknochen kam er nicht heran, aber
er konnte in seinem Helm den Kopf an die Hülle legen und den
Lautsprecher ebenso.
… der menschliche Schädel ist ein Resonanzkörper… hörte er.
»Ich hab’s, Sandy. Jetzt geht es besser. Ich stecke in einem
Druckanzug, hier herrscht luftleerer Raum. Was bin ich froh, dich
zu hören! Wie geht es dir?«
Ich… ich weiß es nicht, hörte er zögernd. Ihm fiel auf, dass das
grüne Lämpchen flackerte, wenn Sandy etwas sagte. Doch ihre
Stimme klang irgendwie müde und sehr weit entfernt. Ich weiß
noch von Ihrem Notstart, Boss, dann schlug der Flugkörper ein.
Alle meine Sensoren wurden zerstört, auch der Hauptrechner.
Seither habe ich keine Orientierung mehr. Wie geht es Fräulein
Leandra? Und ihrer Passagierin Vasquez? Haben sie überlebt?
»Ja, mein Schatz. Dank dir. Aber das ist eine lange Geschichte.
Ich erzähle sie dir später. Jetzt brauche ich deine Hilfe. Wie bekomme ich dich hier heraus?«
Eine Weile herrschte Schweigen. Hier heraus?
»Ja, Sandy. Meiner Theorie nach bist du eine Symbiose mit dem
Schiffskörper der Moose eingegangen. So konnte deine… Seele
entstehen. Die hast du doch, oder?«
Eine… Seele?
»Du hast mich selbst nach dem Sitz der Seele gefragt, Sandy.
Weißt du noch – als wir flohen? Wie sollte ein Computer, eine
Software, auf solche Fragen kommen? Du steckst da irgendwo in
dem noch immer lebendigen Körper der Moose und lebst!« Wirklich?, fragte Sandy zögernd.
»Da wette ich! Aber die Moose ist leider völlig zerstört.
Du musst mit uns kommen, hier kannst du nichts mehr ausrichten. Und ich brauche deine Hilfe. Ich habe eine neue Aufgabe für
dich.«
Oh… das klingt schön, Boss, hörte er. Doch Sandys Stimme war
noch immer schwach und müde; sie klang, als wäre sie gerade
erst aus einem langen Schlaf erwacht.
Ain:Ain’Qua, der mithörte und Roscoe aufmerksam durch die
Helmscheibe beobachtete, nickte verstehend. »Wenn du Recht
hast, Darius, und sie tatsächlich eine Seele hat«, erklärte er leise,
»dann muss sie nun auch Schmerz und Erschöpfung kennen.« Er
schickte ein Lächeln hinterher.
»Und auch Freude.«
Boss. Wer ist da? Die Stimme kenne ich nicht.
»Ein Freund, Sandy. Später. Wie kriege ich dich nun hier raus?
Ich meine… du willst doch hier weg, oder?«
O ja, Boss… ich rechne…
Nun musste Roscoe lächeln. Noch immer hatte Sandy ihre typischen Verhaltensweisen, und wenn sie davon sprach, dass sie
rechnete, konnte er förmlich spüren, wie sich ihre Intelligenz
durch jede Faser des Schiffs ausbreitete, um Daten zu sammeln
und eine Auswertung vorzunehmen.
Ich glaube, es existiert noch ein intakter Container-Lifter in einem der Steuerbord-Frachtdecks, Boss. Ich kann ihn nicht direkt
ansprechen, da die Steuerkabel durchtrennt sein müssen. Aber
ich habe ihn im Prüfsystem. Wenn er noch arbeitet, müsste seine
Haupteinheit Datenspeicher brennen können. Wenn es Ihnen gelingt, Holocubes zu finden und die Steuerkabel zu reparieren,
könnte ich… mein System darauf übertragen… meine Seele…
»Du wirst schon wieder, Sandy«, meinte Roscoe aufmunternd.
»Holocubes hab ich dabei. Zeig uns den Weg, dann holen wir dich
aus diesem Wrack heraus.«
Roscoe warf Ain:Ain’Qua ein zufriedenes Lächeln zu. Sein Herz
schlug heftig vor Vorfreude, Sandy wieder in alter Frische auf der
Faiona zu haben. Er hoffte, dass alles glatt ging. Boss?
»Ja, Sandy?« Danke, dass Sie mich holen. Das… das werde ich
ihnen nie vergessen.
*
    Zweieinhalb Stunden später hatten sie Sandy.
Roscoe hob einen kleinen weißen Quader in die Höhe, etwa von
der doppelten Größe eines Zuckerwürfels. »Knapp sechs Milliarden Superstreams«, flüsterte er. »Auf einem einzigen, großen
Holocube! Wenn man das als Text in ein Buch

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