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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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drucken wollte,
würde es von hier bis nach Potato reichen. Oder noch weiter.«
Ain:Ain’Qua stieß ein Seufzen aus. »So dick? Für so ein kleines
Seelchen?«
Roscoe lächelte. Der Begriff Seelchen gefiel ihm. Er schenkte
Ain:Ain’Qua ein zufriedenes Lächeln und spürte zugleich eine aufkommende Erregung, die ihn immer stärker in Besitz nahm. Sandy würde die Faiona steuern! Ain:Ain’Qua konnte sich unmöglich
einen Begriff davon machen, wie es war, mit Sandy zu arbeiten.
Mit ihr war ständig eine unerhört hoch stehende, herausfordernde
Intelligenz anwesend, die sich jedoch immer bescheiden und höflich verhielt. Zahlreiche Erlebnisse mit Sandy glitten durch seine
Erinnerung, und er freute sich wie ein kleines Kind, wieder mit ihr
reden und arbeiten zu können. »Ich glaube, dass es Sandy sein
wird, die unsere Faiona erst richtig schnell macht! Du wirst sehen.«
Ain:Ain’Qua ließ sich von Roscoes Zuversicht anstecken. Er warf
ihm ein Lächeln zu und verzichtete darauf, Zweifel zu äußern.
»Wir müssen zurück zur Faiona«, drängte er. »Wer weiß, wie weit
die Ordensritter schon in den Asteroidenring vorgedrungen sind.«
Roscoe nickte, verstaute den Holocube und schaltete seine
Steuerdüsen ein. »Du hast Recht.
Beeilen wir uns.«
Sie durchmaßen den langen Tunnel und erlebten eine Schrecksekunde, als sie kurz hinter seinem Ausgang, der in einer großen,
durch die Explosion geschaffenen Halle endete, wieder der seltsamen, geisterhaften Erscheinung der Moose begegneten. Rasch
versteckten sie sich zwischen Gewebefragmenten, die sich in der
Nähe des Tunnelausgangs zusammengeballt hatten.
»Es muss tatsächlich der Geist des Leviathans sein«, flüsterte
Roscoe mit pochendem Herzen, als sie der rätselhaften blauen
Lichterscheinung hinterher blickten. »Wie kann das sein? Das
würde ja bedeuten, dass es tatsächlich Geister gibt!« Ain:Ain’Qua
brummte leise und blickte dem kopflosen Gespenst hinterher, das
in der Ferne eines großen Venaltunnels verschwand. »Wundert
dich noch irgendetwas, Darius? Jetzt, nachdem du Leandra und
ihre Magie kennen gelernt hast?«, meinte er verdrossen. »Nicht
so sehr«, räumte Roscoe flüsternd ein. »Aber was ist mit dir? Das
alles müsste dein Weltbild ziemlich auf den Kopf stellen.«
Ain:Ain’Qua seufzte. »Vielleicht nicht einmal so sehr. Vielleicht ist
es nur ein anderer Blickwinkel auf ein und dieselbe Sache. Ich
hoffe es inständig – sonst drehe ich noch durch. An deine Sandy
und ihre Seele darf ich gar nicht denken.«
Roscoe klopfte mit seinem Handschuh auf die Brusttasche seiner Montur, wo er den Holocube verstaut hatte. »Weißt du was?
Ich glaube, im Moment hat sie gar keine. Sie besteht in diesem
Augenblick nur aus erstarrten Daten, die in der kristallinen Struktur eines Holocubes gespeichert sind. Sie ist nichts als eine… eingefrorene Intelligenz. Was sie braucht, ist ein Körper, etwas Lebendiges, mit dem sie eine Symbiose eingehen kann. Wenn das
stimmt, stehen wir vielleicht an der Schwelle zu einem neuen
Zeitalter.«
»Dem Zeitalter, in dem wir Seelen produzieren können, Darius?
Indem wir künstliche Intelligenzen mit lebendigen Körpern verbinden? Das macht mir Angst.« Roscoe sah Ain:Ain’Qua nachdenklich an. In seinem Kopf kreisten allerlei Gedanken zu diesem
Thema – vielleicht musste man den Begriff Seele einfach auch nur
in einen anderen Blickwinkel rücken. Oder das, was man jahrtausendelang unter diesem Begriff verstanden hatte. »Das müssen
wir ein andermal diskutieren«, meinte Roscoe und blickte wieder
in die Richtung, in der die seltsame Lichterscheinung verschwunden war. »Für den Augenblick sollten wir schnellstmöglich zurück
zur Faiona. Komm.«
Er aktivierte seine Steuerdüsen und nahm wieder Fahrt auf;
Ain:Ain’Qua folgte ihm. Sie durchquerten die Halle, in der zahllose
kleine und große Wrackteile schwebten, erreichten einen anderen
Tunnel und bewegten sich in Richtung des riesigen Risses in der
Backbordwand der Moose, wo es zurück zur Faiona ging. Bald
schwebten sie ins freie All hinaus.
Als sie die Hälfe des Weges zwischen der Außenwand der Moose
und der etwa hundert Meter entfernten Faiona überbrückt hatten,
geschah es.
Roscoe wurde von hinten gepackt, und bevor er auch nur ein
Ächzen ausstoßen konnte, dröhnte eine seltsam entfernte, scheppernde Stimme durch seinen Helm. »Funkstille, Darius!
Da links – ein Haifant! Rühr dich keinen Millimeter, sonst sind
wir verloren!«
Roscoe

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