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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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erstarrte. Es war Ain:Ain’Qua, der ihn gepackt und ihre
Helme aneinander gepresst hatte. Angstvoll wandte er den Kopf
ein wenig nach links und peilte aus den Augenwinkeln ins All hinaus – tatsächlich, dort schwebte ein Haifant, beängstigend nah,
unverkennbar ein Schiff der Ordensritter, denn die Hülle war glatt
und glänzend und im Weiß-Rot der Hohen Galaktischen Kirche
gehalten sowie mit Schriftzügen der Ordensritter versehen. Ein
entsetztes Röcheln entfuhr seiner Kehle. »Bleib still«, hörte er
Ain:Ain’Quas vibrierende Stimme, die durch den Helmkontakt
zustande kam. »Er wird im Moment alle Sensoren aktiviert haben,
um die Faiona zu scannen. Wenn er die Wärmescans durch hat,
ehe wir im Schatten der Faiona verschwinden, sind wir ohnehin
erledigt.«
Roscoe schluckte. Sie hatten noch etwa fünfzig Meter bis zu ihrem Schiff, während der Haifant der Ordensritter langsam auf der
anderen Seite der Faiona in deren Sichtschatten glitt. Roscoes
Gedanken rasten. Was mochte nun passieren? Würden die Ordensritter auf das Schiff feuern? Ein Haifant besaß eine extrem
stabile Hülle, aber sie war nicht gegen starke Explosivstoffe immun, wie man an der Moose leicht erkennen konnte. »Wir haben
vielleicht eine Chance«, hörte er sich sagen. Seine Gedanken versuchten fieberhaft, den richtigen Ansatzpunkt zu greifen.
»Und welche?«, tönte es zurück.
In diesem Moment verschwand das Ordensritter-Schiff hinter
der Faiona. Sofort schaltete Roscoe seine Gasdruckdüsen ein,
packte Ain:Ain’Qua am Arm und zog ihn mit sich. Der Ajhan ließ
es sich gefallen – er musste es sich gefallen lassen, denn es war
klar, dass sie nach wie vor ihren Helmfunk nicht benutzen durften. Roscoe hatte einen Gedanken gefasst, den er Ain:Ain’Qua so
schnell wie möglich mitteilen wollte. Aber dazu mussten sie das
Innere der Faiona erreichen.
Die fünfzig Meter waren zum Glück schnell überbrückt. Eine
Angstsekunde kam, als sie zur Einstiegsluke an der Unterseite
des krabbenartigen Schiffes vordringen mussten. Als Roscoe tiefer steuerte, atmete er auf – das Ordensritterschiff lag von hier
aus noch immer im Sichtschatten der Faiona.
»Schnell!«, rief er, obwohl Ain:Ain’Qua es nicht hören konnte.
Inzwischen hatte er den Ajhan wieder sich selbst überlassen, da
dieser sich selbst besser manövrieren konnte. Sie erreichten die
kleine Luke; Roscoe hoffte, dass Einstiegsluken keine charakteristischen Energieprofile besaßen, sonst würde das fremde Schiff sie
auf jeden Fall messen können.
Auf einen Tastendruck hin glitt die Tür zur Seite. Eilig schwebten sie in den kleinen Schleusenraum, warteten, bis der Druckausgleich vollzogen war, und stemmten sich dann in den schmalen Venaltunnel hinauf, der darüber lag.
»Niemand von den Ordensrittern oder der Kirche weiß bisher
von der Faiona!«, stieß Roscoe hervor, als er sich aus seinem
Druckanzug schälte. »Warum also sollten sie zu schießen anfangen? Hier schwebt nur ein unbekannter Haifant an einem unbekannten Wrack, der sich nicht meldet.
Vielleicht halten sie die Faiona für eins ihrer eigenen Schiffe!«
»Das wohl nicht. Die Schiffe der Ordensritter besitzen eine zusätzliche Außenhaut mit Emblemen, das hast du ja gesehen. Aber
trotzdem hast du Recht. Schießen werden sie nicht. Aber sie werden an Bord kommen, wenn dieses Schiff sich nicht meldet. Und
es kann sich nicht melden. Es ist keine Bordintelligenz installiert.«
Roscoe lächelte bissig. »Noch nicht! Komm mit!« Gebückt eilte
er durch den niedrigen Tunnel. Eine Minute später erreichten sie
das Brückenschott. Roscoe drückte auf die Taste, eilte auf die
Brücke und hieb auf dem großen Instrumentenpult mit der flachen Hand schnell auf eine andere Taste, die das automatisch im
Raum aufflammende Licht wieder verlöschen ließ. Regungslos
verharrte er und starrte zur großen Panoramascheibe hinaus, wo
das Ordensritterschiff mit seiner wie poliert wirkenden, rein weißen Außenhaut, die von einem dynamischen Muster dunkelroter
Streifen durchzogen war, majestätisch in ihrem Blickfeld schwebte. Mit den großen Symbolen der Hohen Galaktischen Kirche sowie den Ordensritter-Emblemen auf der Seite wirkte es beruhigend und gefährlich zugleich. Ain:Ain’Qua trat neben ihn. »Von
der einhunderzweiten Staffel«, flüsterte er. »Unter Paladinmajor
Sack. Damals jedenfalls, zu meiner Zeit.«
»Sack?«, fragte Roscoe. Roscoe drückte eine Taste auf dem
Pult, woraufhin sich eine Klappe öffnete. Er öffnete die

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