Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
hervordrang.
Dort bekam sie von Sandy holografische Bilder eingespielt, welche in ihrem Hirn zu einem dreidimensionalen Bild umgesetzt
wurden und durch die Sensoren des Biopole-Helms gemessen und
wieder zurück an Sandy geleitet wurden. Sie setzte Leandras Gedankenimpulse fast mit Lichtgeschwindigkeit um, womit eine völlig neue Art der Steuerung eines Schiffs möglich wurde. Das Ziel
war, so hatte Roscoe es mit Sandy besprochen, Leandra ein Gefühl zu vermitteln, als wäre sie die Faiona, als fülle sie mit ihrem
Körper jeden Winkel der Faiona aus und gleite wie ein Vogel
durchs All. Es sollte eine Symbiose aus drei Wesenheiten darstellen: Die Faiona war der Körper, Sandy ihre Sinne und ihr Geist
und Leandra ihr Gefühl und Wille. Es war Roscoes Idee gewesen,
seine geheime Idee, und er wollte es Leandra als sein Vermächtnis hinterlassen.
»Ich möchte, dass du den Asteroiden-Ring verlässt«, sagte er
leise, »hinaus ins freie All fliegst und einen TT-Sprung versuchst.«
Leandra zuckte unter der Wucht seines Gedankens förmlich zusammen. »Bist du verrückt? Die Faiona hat noch nie einen TTSprung vollführt! Und ich soll sie dabei steuern?«
»Sandy hat gesagt, dass alle Systeme in Ordnung und bereit
sind. Nicht wahr, Sandy?«
»Ja, Boss«, war Sandys melodische Stimme zu vernehmen.
»Ich bin geradezu begierig darauf. Es ist auch mein erster TTSprung.«
Roscoe schluckte – so hatte er das noch gar nicht gesehen.
Sandy war ein hoch gezüchtetes Stück Software, aber es schien
so, als entdecke sie erst nach und nach ihre wahren Möglichkeiten. Immer häufiger gelang es ihr, aufweiterführende Funktionen
zuzugreifen, die in ihr schlummerten, die sie aber nicht kannte,
weil früher nie die Notwendigkeit bestanden hatte, sie zu nutzen.
An Bord der Moose hatte Sandy nicht mehr sein müssen als eine
einfache Bordintelligenz, auf der Faiona hingegen, wo es einen
IO-Antrieb, Kaltfusionsröhren und einen TT-Antrieb gab, kam nun
immer mehr Ungeahntes zum Vorschein. Sie besaß mächtige
Werkzeuge zum Koordinieren dieser Aggregate, sie gingen sogar
weit über das hinaus, was sich Roscoe im besten Fall erhofft hatte. Die Verwendung des Biopole-Helms war Sandys Idee gewesen, sie hatte Treiber und Steuerungssoftware für Dutzende der
neuesten Modelle in ihren Archiven gefunden. Leandras Helm
stammte von der Tigermoth ein sündhaft teures Gerät, das jedoch nie verwendet worden war, da die dortige Bordintelligenz
nur ungenügend damit zurechtkam. Sandy hingegen hatte ihre
eigene Software modifiziert und konnte Leandra eine einzigartige
Steuerung zur Verfügung stellen. »Bist du sicher, dass du das
auch hinbekommst, Sandy?«, fragte er noch einmal, um Leandra
zu beruhigen. »So ein TT-Sprung… – wenn der schiefgeht, sind
wir verloren.«
»Selbstverständlich bin ich sicher, Boss. Ich habe bereits Dutzende von Simulationen durchgespielt, es sieht eher aus wie ein
Kinderspiel. Wenn Sie mir diesen Ausdruck gestatten.«
»Sag nicht mehr Boss zu mir, Sandy. Leandra ist jetzt der
Boss.«
»Ich verstehe, Sir«, erwiderte Sandy steif. »Fräulein Leandra ist
der Käpt’n der Faiona. Ich wäre jedoch glücklich, wenn ich sie
Käpt’n nennen dürfte und in Ihrem Fall bei Boss bleiben könnte.
Sie… sie haben mir das Leben gerettet, und ich…«
Roscoe lächelte wehmütig. Das Leben.
Niemand konnte ermessen, außer vielleicht Leandra, was Sandy
damit meinte. Und auch, was zuvor geschehen war – nämlich,
dass Sandy zuvor ihnen das Leben gerettet hatte.
»Ist schon gut, Sandy«, meldete sich Leandra leise. »Mir gefällt
Käpt’n gut. Bleib nur bei Boss, wenn du mit Darius redest. Kriegen wir das wirklich hin, mit diesem TT-Sprung?«
»Ich schlage einen kurzen Sprung vor, zum Achios-Nebel. Das
ist ein Gebiet kosmischen Staubes, der Überrest einer Supernova,
und liegt etwa 40 Lichtjahre von hier entfernt. Die Beschleunigungsphase mit dem 10-Antrieb würde bei Vollschub etwa fünfzehn Minuten dauern, dann setzt bei etwa 35 Prozent C der Tachyonen-Transfer ein und ist nach weniger als einer Minute abgeschlossen. Danach bewegen wir uns mit etwas mehr als einfacher
Lichtgeschwindigkeit im SuperC- Raum. Wünschen Sie Einzelheiten?«
»Ja, Sandy. Erzähl ruhig.«
»Wie Sie vielleicht wissen, müssen wir mit dem Rafter-Projektor
unseres TT-Antriebes gegen die Sogwirkung im SuperC-Raum
arbeiten, deren Bestreben es ist, uns bis auf C-max zu beschleunigen; sie liegt bei etwa der zweimillionenfachen

Weitere Kostenlose Bücher