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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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hin den IO-Antrieb immer weiter in die Höhe fuhr. Das
kleine Schiff schoss mit Beschleunigungswerten voran, die ohne
Kompensatoren jedes lebende Wesen und auch jedes Stück Einrichtung innerhalb des Schiffs innerhalb einer Sekunde zerquetscht hätten.
Allein die Hülle des Schiffs vermochte diesen Gewalten zu widerstehen. Sandy steuerte die Kompensatoren so, dass für
Leandra und Roscoe dennoch eine Winzigkeit des Andrucks zu
spüren war – so ergab sich für sie ein kleiner Eindruck dessen,
was von außen an Kräften auf die Faiona einwirkte.
Während der folgenden Viertelstunde verfolgte Leandra gebannt
die Geschwindigkeitsanzeige. Sie wurde in Prozent der Lichtgeschwindigkeit angegeben, aber der Anschaulichkeit halber blendete Sandy unterhalb dieses Wertes noch die Zahl der zurückgelegten Meilen pro hundertstel Sekunde ein. Als die Faiona die Transfer-Geschwindigkeit von 35 Prozent C erreichte, hatte die MeilenAnzeige tausend bereits deutlich überschritten. Leandra holte tief
Luft.
Von Savalgor bis zu den Ishmar-Fällen in einer hundertstel Sekunde! Als sie diese Reise das letzte Mal gemacht hatte, hatte sie
Wochen dazu gebraucht.
Sandy kündigte den Transfer an und zählte einen ZehnSekunden-Countdown rückwärts. Bei fünf spürte Leandra einen
schwachen Stich am Oberarm, dann einen kurzen Schwindel, woraufhin ein Gefühl folgte, als würde sie von innen und außen fest
und dicht in eine Schicht Watte gepackt. Dann ergriff sie ein
grauer Wirbel, der in der Mitte ihres Hirns zu entspringen schien.
Von einer namenlosen Kraft fortgerissen, trudelte sie für Momente durch eine andere Sphäre oder Daseinsform, dann verebbte
der Schwindel, und ihr Denken wurde wieder klar.
Im nächsten Augenblick stellte sie fest, dass sie die Faiona nun
noch intensiver spüren konnte. Was auch immer ihr Sandy über
die Bilder und Impulse ins Hirn spielte – es fühlte sich so an, als
hätte Leandra inzwischen von der gesamten Faiona Besitz ergriffen. Die eigentümlichste Empfindung bestand darin, dass das
Schiff nicht steif war; es fühlte sich an wie ein beweglicher Körper. Leandra meinte, ihre Schultern und Arme innerhalb der Faiona ausgestreckt zu haben und auf diese Weise mit ihrem Körpergefühl die Fluglage des Schiffs kontrollieren zu können. Ihr Blick
war nach vorn gerichtet, in eine seltsam schwarzgraue Ferne, aus
der sich blasse Lichtpunkte schälten, die in rasender Geschwindigkeit an ihr vorüberhuschten. Ihr Bauch und ihr Rücken boten
die Möglichkeit, den Kurs des Schiffes nach oben oder unten zu
lenken, während ihre Beine, so als wären sie nach hinten gestreckt, die Richtung nach rechts oder links ändern zu können
schienen.
»Wie kann ich hier steuern?«, flüsterte sie, an Sandys Adresse
gerichtet. »Hier in dieser grauen Masse?
Geht das überhaupt?«
»Wir befinden uns im SuperC-Raum«, hörte sie leise Sandys
Stimme. »Eine Sphäre, in der es nichts gibt, das sich langsamer
als mit Lichtgeschwindigkeit bewegt. Das bedeutet zugleich, dass
hier nichts existieren kann, was Masse besitzt, oder genauer gesagt, was positive Masse besitzt…«
»Es gibt negative Masse?«
»In der Theorie. Leider widersetzt sich diese Sphäre den meisten Versuchen, sie genauer zu erforschen. Navigation im SuperCRaum erfolgt aufgrund von Berechnungen der Wahrscheinlichkeit
– aber das muss vorher geschehen, vor dem TT-Sprung. Ein
Steuern ist nicht möglich, da es im SuperC-Raum weder Orientierungspunkte gibt noch eine Möglichkeit, die Bewegung eines
Schiffs zu lenken. Man weiß nicht einmal, wie sich hier der Raum
verhält. Man kann nur die Richtung und die Sprungpunkte vorher
möglichst genau berechnen und dann den Sprung durchführen.«
Leandra nickte verstehend. »Das ist, wie durch einen dunklen
Raum zu gehen und zu hoffen, die Tür auf der anderen Seite zu
finden, oder?«
»Nicht ganz. Mit den heutigen Mitteln lassen sich die Sprungpunkte recht gut berechnen. Zwar bewegen wir uns durchs Dunkel, aber der Ort, wo sich die Tür befindet, ist relativ gut zu finden. Gewissermaßen sind die Türen überall – man kann sie setzen, wo man will. Die einzige Schwierigkeit besteht darin, sich
wieder zurechtzufinden, wenn man in den Normalraum zurückspringt.«
Leandra behielt die Geschwindigkeitsanzeige im Blick. Sie hatte
sich seit Vollendung des TT-Sprungs rasant erhöht und näherte
sich der Marke fünftausend. »Und wir müssen bremsen, wenn wir
uns im SuperC-Raum befinden?«, fragte sie.
»Richtig. Die

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