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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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und mitunter Dämonen niederer Ordnung auftauchten. Man hatte ebenfalls darüber diskutiert, ob diese Phänomene Überbleibsel des Dunklen Zeitalters sein könnten, wie Munuel offenbar glaubte, aber man war zu der Auffassung gelangt, dass sich das Trivocum nach so langer Zeit hätte vollkommen stabilisieren müssen.
    Munuel fuhr fort. »Ihr wisst, dass das Trivocum immer ein wenig durchlässig ist. Und an Stellen, an denen es besonders viel Aktivität gibt - sprich Leben -, ist es umso durchlässiger. Ich glaube, die stygischen Kräfte haben den Wald seit damals nie wieder richtig losgelassen. Dort gibt es so viel Nahrung für die zerstörerischen Kräfte des Stygiums, dass sich das dortige Trivocum bis heute nicht völlig stabilisieren konnte. Das wäre eine wirklich sinnvolle Erklärung für den rätselhaften Zustand, in dem sich dieser Wald seit Menschengedenken befindet!«
    Jockum sah seinen Gildenbruder interessiert an. Dann sah er grübelnd zu Boden und sagte nach einer Weile:
    »Das klingt in der Tat einleuchtend.«
    Munuel nickte. Leandra studierte sein Gesicht. Offenbar war er erleichtert. Jockum indes gab ihr Rätsel auf. Der heilige Zorn, der eben noch sein Gesicht verzerrt hatte, war wie weggeblasen und einer Miene der Nachdenklichkeit gewichen. Langsam wurde ihr klar, dass Jockum im Gegensatz zu Ötzli durchaus ein beweglicher Mann war. Er konnte sich auf Argumente einlassen und auf eine neue Situation einstellen. Sie sah zu Ötzli und stellte fest, dass der Altmeister immer noch schlechter Stimmung war. Ihm war es augenscheinlich nicht so schnell möglich, sich umzustellen.
    »Ich will nach Norden reiten«, sagte Munuel in der Art einer Feststellung, »um dort die Spur von Unifar und Bor Akramoria zu suchen. Ich bin sogar ziemlich sicher, dass Unifar im Gebiet der Mündung der Roten oder Blauen Ishmar zu finden sein muss - das wäre der einzig sinnvolle Ort für eine so große Stadt. Die schiffbaren Flüsse wären von höchster Wichtigkeit gewesen, und außerdem hätte Unifar dort eine sehr zentrale Position im Lande Akrania innegehabt.«
    Ötzli hatte seine Zweifel. »Da gibt es doch nur ein gewaltiges, von stygischen Kräften verseuchtes Flussdelta mit riesigen Sümpfen!«
    Jockum achtete nicht auf Ötzlis Einwand. »Angenommen, du findest es wirklich«, sagte er zu Munuel. »Was hast du dann vor?«
    »Ich bin sicher, dass ich Bor Akramoria wiederentdecken kann, wenn ich erst einmal Unifar gefunden habe«, sagte Munuel. »Und dann werde ich die Canimbra suchen! Ich glaube nicht, dass die Stygischen Artefakte zerstörbar sind, daher bin ich sicher, dass es die Canimbra noch gibt. Haben wir alle drei Artefakte, dann brauchen wir die Bruderschaft von Yoor nicht mehr zu fürchten. Wir hätten die Macht, sie auszumerzen, und zwar ein für allemal!«
    Jockum sah ihn lange an. Dann nickte er. »Und warum willst du Leandra mitnehmen?«
    Munuel richtete sich hoch auf. »Es gibt drei Gründe dafür. Der erste ist, dass ich mir gewisse Chancen ausrechne, dass sich die Stygischen Artefakte gegenseitig wieder finden. Niemand weiß, was die Canimbra überhaupt ist. Sie könnte eine goldene Statuette sein oder ein einfaches Stück Holz. Ich kann spüren, dass sich der Yhalmudt verändert hat, seit die Jambala in seiner Nähe ist.« Er griff sich an die Brust, wo unter seiner Kleidung der Yhalmudt an einem Lederband hing. »Ich denke, wenn die beiden anderen Artefakte in der Nähe sind, dann wird das Auffinden der Canimbra leichter - wenn es sich nicht sogar von ganz alleine ergibt.«
    Jockum nickte wieder. »Das klingt vernünftig. Und der zweite Grund?«
    »Nun, das ganze Unternehmen ist letztlich ein Wagnis. Ich kann nicht sicher sagen, dass ich Erfolg haben werde.
    Wenn aber zusätzlich noch einer von euch mit mir ginge, dann würden wir die Gilde und Savalgor zu schwach zurücklassen. Ihr beide seid in der Hauptstadt unabkömmlich. Ihr wisst ja, welche Aufgaben zu erfüllen sind. Es könnte sein, dass der Shabib stirbt, und dann wird es schwierig in Savalgor. Wir können es uns nicht leisten, dass sich dann zwei von uns weit in der Ferne durch einen finsteren Wald kämpfen, um möglicherweise nur erfolglos zurückzukehren.«
    »Demgemäß dürftest du diese Reise ebenfalls nicht antreten!«, sagte Ötzli.
    Munuel schüttelte den Kopf. »Ich denke, dass die Möglichkeit, die Drei Stygischen Artefakte zusammenzuführen, meinen Aufbruch rechtfertigt!«
    Jockum nickte bedächtig, und Ötlzi, der im Augenblick keinen

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