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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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waren in Decken eingewickelt, nur ihre bleichen Gesichter sandten eine stumme Klage gen Himmel. Es war nun sogar ein Pferd für sie übrig, aber Leandra hatte vor, auf der braunen Stute Bushka zu bestehen. Die Stute hatte ihr das Leben gerettet.
    Roya war plötzlich neben ihr und streckte die Hand nach Jasmin aus. Leandra legte ihr den Arm über die Schulter. »Es tut mir so Leid«, sagte sie.
    Roya nickte mit einer Träne im Auge. »Ich werde sie furchtbar vermissen«, sagte sie.
    Hellami kam hinzu.
    »Wir treffen uns in Minoor wieder«, sagte Leandra. »Ich komme zurück, so schnell ich kann. Wir haben noch ein Versprechen einzulösen. Wir müssen Alma da rausholen. Es tut mir Leid, dass ich nicht mit euch kommen kann, aber ich habe keine andere Möglichkeit. Ich stehe unter dem Befehl der Gilde, besonders jetzt, da ich dieses Schwert habe.«
    Die beiden Mädchen nickten.
    »Aber es kann gut sein«, sagte Leandra, »dass ich diesen Mönch dennoch wieder sehe.«
    Hellami hob die Schultern. »Wer kann das wissen? Vielleicht ist er nur irgendein kleines Licht in der Bruderschaft. Er scheint in Savalgor zu leben.«
    Leandra schüttelte den Kopf. »Ich wette, er war der Kerl, der die Pferde aufgescheucht hat! Da gibt es irgendein Geheimnis um Alina, und er hat sie deswegen geholt. Ich bin sicher, dass er zu den höheren Leuten in der Bruderschaft gehört!«
    »Mal sehen, ob ich etwas herausfinde«, sagte Hellami. »Vielleicht kann ich Kontakt mit ein paar alten Freunden in Savalgor aufnehmen. Allzu weit ist es von Minoor nicht entfernt.«
    Roya nickte. »Ja, vielleicht können wir etwas in Erfahrung bringen!«, sagte sie hoffnungsvoll. Dann bemerkte sie die Blicke zwischen Leandra und Hellami. Sie nickte ihnen kurz zu und ging dann davon. Leandra und Hellami schauten ihr nach.
    Hellami stand traurig vor ihr. Sie langte in die Tasche und holte das Geld hervor, das sie noch immer besaß. »Ich möchte es nicht haben«, sagte sie.
    Leandra sah betroffen auf Hellamis Hand. »Aber es so viel! Du könnest dir dafür ...«
    Hellami schüttelte den Kopf. »Es ist Hurengeld, und ich bin keine Hure. Dich aber sollte das Geld nicht stören.
    Ich möchte dich um einen Gefallen bitten.«
    »Ja?«
    Sie drückte das Geld Leandra in die Hand und hob schnell ein paar Münzen auf, die zu Boden gefallen waren.
    »Ich möchte, dass du dir dafür etwas zum Anziehen kaufst, das viel aushält, verstehst du? Wenn du mit so einem Schwert unterwegs bist, dann wirst du sicher auch etwas abkriegen. Und ich möchte dich in einem Stück wiederhaben!«
    Leandra versuchte, die Summe mit ein paar Blicken zu erfassen. »Aber das sind über dreihundert Forint! Was soll ich mir dafür kaufen? Eine Festung?«
    Hellami lächelte. »Ja, am besten eine Festung, wenn es eine zum Anziehen gibt. Willst du das für mich tun?«
    Leandra wusste nicht, was sie erwidern sollte. Hellamis Sorge rührte sie, aber dreihundert Folint waren ein Vermögen. Eine so teure Rüstung gab es gar nicht. Und selbst wenn - sie würde wie ein Ritter in einer Blechdose herumlaufen müssen.
    »Und was ist mit dir? Du trägst immer noch diese hässlichen Mäntel. Ich könnte mir dich in ein paar hübschen Sachen gut vorstellen ...«
    Hellami lächelte sie schief an. »Roya hat meine Größe. Sie hat mir gesagt, dass sie mir so viel Kleider geben kann, wie ich nur haben will.«
    Leandra seufzte. »Große Schwester, wie?«
    Hellami schüttelte den Kopf. »Ich mag sie wirklich. Es macht mir nichts aus, ein Weilchen bei ihr zu bleiben.
    Vielleicht gefällt es mir in dem Dorf, und ich finde dort einen netten Kerl...«
    Leandra knuffte sie in den Bauch. Dann umarmten sie sich; »Du darfst nichts von alledem weitererzählen, was du hier gehört hast! Aber ich schätze, Jockum wird euch noch während der Rückreise in die Pflicht nehmen.«
    Hellami nickte. »Du wirst mir fehlen«, sagte sie.
    »Ich bin bald wieder bei dir«, versprach Leandra und umarmte sie noch einmal. Sie hoffte, sie würde ihr Versprechen halten können. Was sie bisher erlebt hatte, würde nur der Vorgeschmack auf das sein, was noch kam.

15 ♦ Die Stygischen Artefakte
    M unuel und Leandra warteten auf ihren Pferden sitzend, bis der kleine Zug ihrer Gefährten die Wegbiegung an der Straße nach Savalgor erreicht hatte. Jockum, Roya und Hellami winkten ein letztes Mal zurück, dann waren sie verschwunden.
    Leandra seufzte.
    Munuel blickte sie neugierig an. »Du scheinst eine sehr tiefe Freundschaft mit diesem Mädchen

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