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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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musterte Victor. »Wir haben ihn aus dem Kerker der Festung von Tulanbaar herausgeholt. Ein zum Tode Verurteilter. Hätte nicht gedacht, dass der Bursche nur ein gewöhnlicher Räuber ist. Erzählte uns irgendwas, er wäre ein Dichter.«
    »Du sprichst dauernd von >wir<. Hast du noch jemanden dabei?«
    Munuel nickte. »Ja, eine Adeptin. Sie heißt Leandra.«
    »So? Und wo ist sie?«
    Anstatt eine Antwort zu geben, beugte sich Munuel herab, stützte die Hände auf die Oberschenkel und musterte Victor, der eben so weit den Überblick zurückgewonnen hatte, dass er etwas sagen wollte. »Schade, dass wir uns unter solchen Umständen wieder sehen. Wir hätten dich in der Burg lassen sollen!« Bedauern schwang in seiner Stimme mit.
    Victor schüttelte heftig den Kopf. »Nein, Munuel, du irrst dich! Ich ... ich wollte den Schmied nicht überfallen.
    Ich wollte hier nur auf dich warten!«
    »Auf mich warten? Was für ein Quatsch! Woher willst du denn wissen, ob ich hier jemals vorbeikomme? Sag lieber, was du von Zarkos wolltest. Eine wirklich blöde Idee, einen Schmied zu überfallen, der doppelt so stark ist wie du und dabei nicht einmal etwas besitzt, was für dich von Wert sein könnte.«
    Victor war völlig verdattert. Dass Munuel ihn für einen gewöhnlichen Räuber hielt, verwirrte ihn völlig. Er musste ihm von Leandra berichten, von dem Überfall und dass er sie gerettet hatte.
    »Ich weiß, wo Leandra ist«, sagte Victor und hoffte, dass seine Worte den angemessenen Umschwung in den Verlauf des Gespräches bringen würden.
    Munuels Miene verfinsterte sich. »Du weißt... Was soll das heißen? Was ist mit Leandra? Hast du sie gesehen?«
    »Ja! Zwei Soldaten von der Festung haben sie gefangen ...«
    Munuel stürzte vor, packte Victor am Kragen und zog ihn hoch. »Waaas?«, rief er. »Was meinst du damit? Wo ist sie? Wo ist Leandra jetzt?«
    Victor keuchte, er bekam kaum noch Luft. Munuel wog vielleicht nur zwei Drittel von ihm, aber die Sorge um seine Schülerin schien seine Kräfte verdoppelt zu haben.
    »Sie ist... in einer Scheune ...«
    Munuel zerrte nur noch stärker. »In einer Scheune ...? Wo, zum Henker?«
    Victor wünschte sich, er hätte Bewegungsfreiheit gehabt um sich von Munuel losreißen zu können. Das aufkommende Missverständnis schien sich fatal entwickeln zu wollen.
    »Lass mich los!«, krächzte er. »Du verstehst mich vollkommen falsch! Lass mich doch erst einmal los!«
    Munuels Griff lockerte sich ein wenig.
    Victor beeilte sich mit seinen Worten. »Ich hab sie nicht entführt! Ich habe ihr das Leben gerettet. Sie ist verletzt und wartet in einer Scheune an der Straße nach Tulanbaar...«
    »Eine Falle!«, raunte der Schmied.
    Munuel sah ihn verwirrt an, dann blickte er wieder zu Victor.
    »Was ist das für eine verdammte Geschichte, die du mir da auftischst?«
    Victor verspürte einen unangenehmen Geschmack auf der Zunge. »Es ist die Wahrheit!«, sagte er dann. »Sie lief zwei Häschern des Kommandanten in die Arme. Ich hab sie, den Kräften sei Dank, verfolgt, und als sie ihr dann ...«Er stockte. »Nun, sie wollten ihr etwas antun. Sie hatten in dieser Scheune bei Einbruch der Nacht Halt gemacht. Ich hatte sie verfolgt, und als ich merkte, dass die beiden Kerle ihr ...«
    Munuel sah abwechselnd zu dem Schmied und zu ihm. Er schien mehr als verwirrt zu sein. »Du hast Leandra verfolgt? Warum denn das?«
    Victor suchte verzweifelt nach Worten. »Na ja ... ihr habt mir das Leben gerettet. Ich wollte etwas für euch tun ...
    und da bin ich euch hinterher geritten.«
    Munuel schüttelte verständnislos den Kopf. »Da ist was faul an deiner Geschichte«, sagte er dann. »Hast du etwa...« Der alte Magier studierte lange Zeit Victors Gesicht.
    »Das ist eine Falle!«, beharrte der Schmied.
    Munuel schüttelte ungläubig den Kopf. Victor meinte hören zu können, wie das Räderwerk im Kopf des Magiers tickerte. »Chast!«, rief er dann. »Das muss ein verdammter Trick dieses üblen Bruderschaftlers sein!« Er trat wieder zu Victor und packte ihn abermals am Kragen. Wütend rief er: »Du erzählst mir jetzt die Wahrheit, oder ich zerquetsche dich wie einen Wurm! Dieser Chast hat dich in der Mangel gehabt, bevor von Jacklor dich gehen ließ. Stimmt's nicht? Ihr habt Leandra, und nun wollt ihr auch noch mich!«
    »Nein, bei den Kräften, das stimmt nicht! Leandra ist verletzt! Ich kam hierher, um dich zu holen! Woher sollte ich wohl sonst wissen, dass du hierher kommen wolltest? Ich kenne den Inhalt

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