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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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deiner Botschaft!«
    Munuels Griff lockerte sich wieder ein wenig. »Chasts Leute hätten das auch aus ihr herausquetschen können«, sagte Munuel, diesmal aber mit weniger Überzeugung in der Stimme.
    »Ich weiß nicht, wer dieser Chast sein soll. Ich kann dir nur sagen, dass ihr eine fünfte Iteration misslungen ist.
    Sie liegt halbtot in dieser Scheune und braucht deine Hilfe!«
    Der Schmied brummte wieder - ein Zeichen absoluten Misstrauens.
    »Warum hast du dann Zarkos überfallen?«, fragte Munuel ungehalten. »Was macht das für einen Sinn? Das Ganze sieht mir nach einem Hinterhalt aus! Du hättest hier auf mich gewartet, nachdem du Zarkos beseitigt hattest, und mir dann einfach dein Schwert zwischen die Rippen gejagt! Ist es nicht so?«
    Victor stöhnte. »Aber nein! Der Schmied hat mit all dem nichts zu tun. Ich kam heute am frühen Abend, bat darum, hier auf jemanden warten zu dürfen, und irgendwann griff er mich dann an, weil ich ihm verdächtig vorkam, verstehst du? Ich hielt ihn dann nur in Schach!«
    Munuel und der Schmied verzogen beide das Gesicht. Sie sahen sich an.
    »Das ist aber eine ganz andere Geschichte, als Zarkos sie mir vorhin erzählte!«
    Victor blickte verwirrt den Schmied an. »So? Und welche erzählte er?«
    Abermals blickte Munuel zu Zarkos. »Er sagte, du wärest schon seit heut Nachmittag hier, und aus deinen Bemerkungen hätte er geschlossen, dass du hier nur auf irgendwelche finsteren Gesellen warten willst. Und du hättest etwas von einer Entführung gesagt.«
    Victor schüttelte ungläubig den Kopf und starrte Zarkos an. Wie kam der Schmied dazu, so etwas zu behaupten? Das stimmte gar nicht! Welchen Grund hatte dieser Kerl, eine solche hanebüchene Geschichte zu erfinden?
    Victor schnaufte und sah Munuel wieder an. Es hatte wahrscheinlich keinen Zweck, Munuel davon überzeugen zu wollen, dass der Schmied seltsame Sachen erzählte. Irgendetwas stimmte mit dem Kerl nicht. Aber das jetzt Munuel klarmachen zu wollen war hoffnungslos. Viel besser wäre es, ihm die Geschichte mit Leandra glaubhaft zu machen.
    »Ich habe dich nachts wegreiten sehen«, begann Victor von Neuem. »Ich bin euch gefolgt, seit wir uns vor vier Tagen getrennt haben! Das ist die Wahrheit! Du bist zwei Stunden vor Mitternacht aufgebrochen und Richtung Tulanbaar geritten. Leandra ist dann vier Stunden später aufgebrochen. Sie ritt ziellos durch die Gegend, weil sie deine Botschaft nicht lesen konnte.«
    Munuel verzog das Gesicht. »Was sagst du da?«
    »Ja, du hast richtig gehört. Tut mir Leid für Leandra, dass ich das jetzt sagen muss, aber wir müssen die Sache richtig stellen. Ich hab ihr heute Morgen geholfen, deine Botschaft zu entschlüsseln. Du wolltest dich vorgestern Mittag hier an der Schmiede mit ihr treffen - stimmt's etwa nicht?«
    Munuel war nur noch mehr verwirrt und blickte nun unsicher zwischen Zarkos und Victor hin und her. »Wie willst denn du eine Botschaft in der Gildenschrift lesen können, wenn nicht einmal Leandra das kann?«, fragte er kopfschüttelnd.
    »Eure Gildenschrift ist Kinderkram - jedenfalls solange sie nicht oberhalb der vierten Iteration verfasst ist. Willst du mich prüfen? Schreib mir was auf, und ich werde dir beweisen, dass ich es lesen kann!«
    Munuel schien langsam ein wenig aus der Fassung zu geraten. Er ließ sich auf eine Bank fallen. In den Zügen seines Gesichts glaubte Victor die zunehmende Sorge um Leandra ablesen zu können. »Und nun? Leandra ist verletzt, sagst du?«
    Victor nickte. »Ja. Es geht ihr schon ein bisschen besser, aber sie ist noch sehr schwach. Die beiden Kerle wollten ihr Gewalt antun, und sie hat versucht, sich mit einer hohen Iteration zur Wehr zu setzen. Das ist ihr misslungen, aber zum Glück kam ich in diesem Moment dazu. Ich hab diese beiden Kerle abgemurkst.«
    Munuel sah hilfesuchend zu Zarkos. Der schüttelte nach wie vor den Kopf und sagte: »Ich trau dem Burschen nicht. Ich glaube immer noch, dass das eine Falle ist!«
    »Wenn ihr noch lange zögert«, sagte Victor herausfordernd, »dann könnte es ihr wieder schlechter gehen. Sie ist ganz allein in dieser Scheune und kann sich kaum rühren. Vielleicht wird sie dort von den Leuten aus Tulanbaar sogar gefunden! Wir müssen sofort aufbrechen und ihr helfen!«
    Zarkos stand auf, trat zu Victor und deutete mit dem Zeigefinger seiner enormen Pranke anklagend auf dessen Nasenspitze. »Nein! Das stinkt geradezu, was du da erzählst! Du willst Munuel in die Falle locken! Das lasse ich

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