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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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»Wie ist Euer Name?«, fragte sie leichthin.
    Der Mann studierte sie aufmerksam. Dann sagte er: »Ich heiße Jacko. Wie ist Euer werter Name?«
    Sie zuckte mit dem Mundwinkel, so als würde sie sich es gehörig überlegen wollen, dem fremden Mann ihren Namen zu nennen. »Leandra«, sagte sie dann. Victor gab ebenfalls seinen Namen bekannt.
    Jacko nickte Leandra zu. »Der Name ist ebenso wohlklingend, wie dein Gesicht von klassisch schönem Schnitt ist, Fräulein Leandra. Was hast du da für ein interessantes Schwert dabei? Ist es das, mit dem du die Dunkelwesen erschlagen hast? Im Wald an der Ishmar?«
    Leandra schluckte, dann verfinsterte sich ihr Gesicht. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und wich der Antwort geschickt aus. »Dunkelwesen? Für sowas brauche ich gewöhnlich kein Schwert«, behauptete sie kühl.
    »Was sind das übrigens für Leute«, verlangte sie zu wissen, »... deine Leute, von denen du zuvor sprachst?
    Räuber oder gar ... Dunkelwesen?«
    Diesmal lachte Jacko auf. Es war ein sympathisches Lachen.
    »Kleines Fräulein, du gefällst mir«, sagte er, diesmal mit einem breiten Grinsen im Gesicht. »Du hast Mut, eine scharfe Zunge, bist klug und zu allem Überfluss auch noch schön. Was kann sich ein Mann mehr wünschen?«
    »Ein Mann? Meinst du vielleicht dich damit?«
    Er hob abwehrend die Hände. »Bewahre! Nein, ich meinte eigentlich deinen tapferen Freund hier. Er hat nicht weniger Mut und eine scharfe Zunge als du, nicht wahr?«
    Leandra zeigte sich versöhnlich und gewährte ihm einen gnädigen Gesichtsausdruck.
    »Ihr seid also nicht aus der Gegend«, stellte Jacko fest. »Das erklärt manches. Zum Beispiel den Mut deines Freundes hier, eine so scharfzüngige Ballade über einen Räuberhauptmann zu singen.«
    »Hat sie dir nicht gefallen?«, fragte Victor.
    »Doch, durchaus«, erwiderte Jacko.
    »Was ist nun mit deinen Leuten?«, fragte Leandra herausfordernd. »Wer hat mich gesehen und dir berichtet, dass ich so schön sei?« Sie betonte das Wort schön auf eine Weise, als wäre es ein Makel.
    Er studierte ihr Gesicht eine Zeit lang, als versuche er daraus zu lesen, welche Absichten sie in ihrem Kopf mit sich herumtrug. »Wenn so ein hübsches Fräulein wie du hier in der Gegend unterwegs ist, dann spricht sich das herum«, sagte er freundlich.
    Victor merkte, dass ihre anfängliche Arroganz dem Mann gegenüber eine reine Masche gewesen war. Dann aber wechselte sie plötzlich die Taktik. Sie sah Victor an. »Ich werde mich jetzt um ein Zimmer kümmern. Du kannst ja hier bei deinem Freund sitzen bleiben und noch ein bisschen weitertratschen!«
    Victor starrte sie an. Mit einem sehenswert arroganten Ausdruck in ihrem sonst so freundlichen Gesicht erhob sie sich und stapfte wortlos davon. Sie ging zum Tresen und ließ sich vom Wirt ein Zimmer zuweisen. Kurz darauf war sie verschwunden.
    Victor blieb sitzen und stieß ein Seufzen aus. Er fragte sich, was in Leandra gefahren war. Dann sah er Jacko an und hob abermals die Schultern. »Sei ihr nicht böse, Jacko. Sie hat eine ziemlich schwere Zeit hinter sich. Man hat uns überfallen, und wir sind nur mit Mühe davongekommen.« Es war mehr, als er eigentlich hatte sagen wollen.
    Jacko spitzte die Lippen. »Was seid ihr für Leute, dass man euch überfällt und nach dem Leben trachtet?«
    Victor verzog nachdenklich das Gesicht. »Ich kann nur sagen, dass sie mir das Leben gerettet hat«, sagte er ausweichend. »Ich war unschuldig verurteilt. Seitdem versuche ich ihr zu helfen.«
    Jacko hob die Schultern und widmete sich wieder seinem Bierkrug. »Das kann ich verstehen. Wer würde einem so schönen Mädchen nicht helfen wollen?«
    Victor musterte misstrauisch sein Gegenüber. Leandras Blicke, die förmlich an Jackos Gesicht geklebt hatten, waren ihm nicht entgangen. Eine kleine Nadel der Eifersucht piekste ihn. Er grunzte irgendwas und lehnte sich zurück.
    Jacko lehnte sich vor und lachte ihn an. »Du bist in sie verliebt, was? Haha!«
    Nun war es an Victor, säuerlich zu reagieren. Er verzog das Gesicht. »Verliebt? Nein. Ich traue den Weibern nicht. Je besser sie aussehen, desto schlimmer sind sie.«
    So ganz war das nicht Victors Meinung, aber er hatte keine Lust, mit diesem Fremden über seine Gefühle zu diskutieren.
    Jacko reagierte milde. »Nun, deine Ballade war wirklich erheiternd«, sagte er und nickte ihm aufmunternd zu.
    Dann erhob er sich und griff nach seinem riesigen Schwert. »Gib gut Acht auf deine kleine Freundin!«, sagte

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