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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Dutzende von Händen geschüttelt und alle Lieben zum Abschied umarmt waren, ging die Reise los.
    Der Nieselregen hatte aufgehört, und durch das große Angadoorer Sonnenfenster drang blendend helles Licht.
    Die Gruppe der Magier bestand aus Remoch, Caori, Munuel, Bamtori und Leandra, während der sechste Mitreisende Zacharias selbst war, bei dem sich Munuel vier Mulloohs ausgeliehen hatte. Es würden noch viele Wochen vergehen, bis Zach sie zum Einholen seiner Ernte brauchte, und solange er fort war, würden seine Söhne den Hof bewirtschaften. Als bekannt wurde, dass Zacharias nach Savalgor reisen würde, bestürmten ihn die Dorfbewohner und gaben ihm eine endlose Liste mit, was er alles einkaufen und mitbringen sollte. Man brauchte dringend wieder Stoffe, Salz, Gewürze, Leder und einige Luxusartikel. Jedem war klar, dass sich der verwitwete Zacharias ein paar vergnügliche Tage mit gewissen Damen im Hafenviertel von Savalgor machen würde. Das missgönnte ihm so mancher, aber nun, da seine Dienste gebraucht wurden, nahmen es die Moralisten von Angadoor in Kauf. Zacharias würde sich mit seiner wertvollen Fracht für die Rückreise einer Händlerkarawane anschließen. Und bis sich eine solche Karawane fand - das konnte dauern.
    Zachs Tiere waren stämmige Nordland-Mulloohs -riesige, ochsenähnliche Tiere mit langem Echsenschwanz, die einen Rückenpanzer wie eine Schildkröte besaßen. Sie eigneten sich als Zugtiere ebenso wie zum Reiten, obwohl sie nicht allzu schnell waren. Die besseren Reittiere waren natürlich Pferde, aber die gab es in ländlichen Gegenden nicht allzu häufig. Man zog hier Mulloohs wegen ihrer Stärke und Robustheit vor. Gildenmeister Remoch genoss das Privileg, allein auf einem Mulloh reiten zu dürfen. Das zweite teilten sich Caori und Bamtori, auf dem dritten saßen Munuel und Leandra. Zacharias ritt auf dem letzten, das auch ein paar Tauschwaren und den größten Teil ihrer Habe trug.
    Remoch hatte einen Zauber gewirkt, der den morastigen Boden unter ihren Füßen vorübergehend festigte. Das gestattete den Mulloohs trotz ihres enormen Gewichts, auf den Wegen zu bleiben und nur wenige Fingerbreit einzusinken. Leandra war zuerst eine Weile nebenher gelaufen und ungläubig hier und dort auf der Stelle gehüpft. Nur mit Mühe kam sie ein winziges Stück tief. Ein Dutzend Schritte hinter der Gruppe verlor sich der Effekt wieder. Leandra war erstaunt und begeistert zugleich. Neue Ideen zur Anwendung von Magie kamen ihr in den Sinn.
    Remoch zeigte sich nach einer Weile ungehalten über das kindliche Verhalten seines jüngsten Gildenmitgliedes.
    Magie war eine Angelegenheit, die man stets mit Würde und Ernsthaftigkeit betrieb. Er befahl ihr, mit dem Gehüpfe aufzuhören und stattdessen lieber zu lernen. Am Abend wollte er von ihr die Intonationstabellen der Wassermagie aufgesagt haben, und zwar fehlerfrei und mit allen Norikelsprüchen bis hin zur vierten Iteration.
    Schmollend war Leandra wieder auf das breite Reitgestell des Mulloohs geklettert. Sie hatte es sich demonstrativ bequem gemacht, sich von der Seite gegen Munuel gelehnt und ließ das rechte Bein über den Rand baumeln.
    Das Mullooh lief so gleichmäßig wie das Mühlrad im Siebenbach und schaukelte auch ebenso unablässig.
    Munuel belehrte sie pflichtschuldig über Remochs Beweggründe. »Auf diese Weise«, schloss er mit erhobenem Finger, »werden Novizen und Adepten zu ehrenhaften und ernsthaften Magiern. Deine Bedürfnisse nach Vergnügen solltest du aus weltlichen Quellen schöpfen!«
    Natürlich hatte Munuel auch einige abschreckende Geschichten parat, mit denen er ihr verdeutlichen wollte, dass es schon so mancher zu weit getrieben hatte und von der Gilde streng bestraft oder gar verstoßen worden war.
    Allzu viele hatten sich oder andere schon verletzt, und in seltenen Fällen waren Adepten oder junge Magier sogar zu Tode gekommen. Die stygischen Kräfte, die von einer falsch angewandten Iteration freigesetzt wurden, konnten höchst gefährlich werden.
    Leandra ließ die Predigt über sich ergehen und betrachtete, während sie nur mit einem Ohr zuhörte, die Landschaft. Hier im Hochland standen die Stützpfeiler dicht; ein Stück im Westen sah sie die milchig-graue Wand der Lemsoorer Halt. Dort wurde das Land von einer Felsbarriere durchschnitten, die zu breit war, als dass man sie noch als Stützpfeiler hätte bezeichnen können. Sie zog sich an die vierzig Meilen von Lemsoor nach Süden und endete erst am Nasmar-See, von

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