Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
Gruppe über die Südstraße, und Leandra wandte sich schließlich mit leisen Worten an Munuel. »Erzähl mir etwas über das Dunkle Zeitalter«, bat sie ihn. »Ich möchte endlich etwas von dem geheimen Gildenwissen erfahren.«
    »Über das Dunkle Zeitalter?« Munuel blickte nach vorn zu Remoch. »Hm ... ich weiß nicht recht...«
    »Na hör mal«, beschwerte sie sich leise, »habe ich mit der Ernennung zur Adeptin nicht das Recht, etwas darüber zu erfahren? Natürlich nicht über alle Dinge, aber das Dunkle Zeitalter gehört zur Allgemeinbildung eines Magiers, oder etwa nicht?«
    Munuel blickte noch einmal nach vorn. Er kam offenbar zu der Auffassung, dass Remoch weit genug vorn ritt.
    Aus irgendeinem Grund war der Gildenmeister seit dem Beginn ihrer Reise überaus streng mit Leandra. Sie war sich durchaus darüber im Klaren, dass ihr Erlebnis im Asgard der Auslöser für die Reise der Magier nach Savalgor sein musste. Sicher hatte Munuel seinem Gildenmeister sagen müssen, woher er diese Informationen über Limlora hatte. Also wusste Remoch, dass Leandra im Asgard gewesen war. Das klang zunächst wie ein Nachteil, musste es aber nicht sein. Nicht gegenüber Munuel. Nun hatte sie etwas gut bei ihm, da er sie gegen seinen Willen hatte verraten müssen.
    »Also gut«, sagte er leise. »Was möchtest du wissen?«
    Leandra grinste in sich hinein. »Na ja, alles mögliche«, antwortete sie und drängte sich an ihn. »Ich weiß doch nicht, was damals geschehen ist.«
    Munuel öffnete den Kragen seines Mantels. »Das Dunkle Zeitalter«, sagte er ernst. »In den Ordenshäusern sammeln wir Aufzeichnungen über diese Zeit.«
    »Wie lange liegt das nun zurück?«, fragte sie.
    »Wir wissen es noch immer nicht genau. Mindestens eintausendachthundert Jahre. Wahrscheinlich aber mehr als zweitausend.«
    »Und ... wie kam es nun wirklich dazu?«
    Munuel schwieg eine Weile, dann sagte er: »Das liegt ziemlich im Dunkeln. Sicher ist nur, dass durch ein großes magisches Ereignis das Trivocum völlig niedergerissen wurde. Es dauerte Jahre, bis die Kräfte es soweit wieder aufgebaut hatten, dass es sich an verschiedenen Stellen zu schließen begann. Vermutlich setzte zu dieser Zeit irgendein größenwahnsinniger Magier ein gigantisches Aurikel ins Trivocum, mit einer Magieform, die abseits jeglicher uns bekannten Wege lag.«
    »Puh!«, machte Leandra. »Ein einzelner Magier?«
    »Möglich. Wie gesagt, wir wissen es nicht sicher. All unsere Forschungen stützen sich auf alte Aufzeichnungen, und die sind teilweise sehr widersprüchlich.«
    »Und was geschah dann?«
    »Daraufhin bildete sich eine gewaltige Lücke in der Grenzlinie«, fuhr Munuel fort. »Möglicherweise an einer Stelle, an der riesige, zerstörerische Energien des Stygiums lauerten. Kaum war die Lücke geöffnet, strömten sie mit Macht ins Diesseits. Sie müssen so unrein gewesen sein, dass sie die Lücke mehr und mehr aufrissen. Das ging weiter bis zu dem Moment, da das Trivocum vollständig zusammenbrach.«
    Leandra erschauerte. »All die stygischen Kräfte im Diesseits? Das muss schrecklich gewesen sein!«
    »Wahrscheinlich hätte nicht viel gefehlt«, sagte Munuel, »und unsere Welt wäre buchstäblich in Stücke gerissen worden. Nach den Erkenntnissen der Gilde gab es Naturkatastrophen von unbeschreiblichen Ausmaßen.
    Vulkanausbrüche, Erdbeben, Flutkatastrophen, Dürre, Hitze und Kälte. Und dann natürlich noch die Schattenwesen, die herüberdrangen. Dämonen, Nachtmahre, Untote und alles, was du dir nur vorstellen kannst.
    Wir wissen heute nicht mehr, wie die Welt vor dieser Zeit ausgesehen hat. Möglicherweise war unsere Kultur viel höher entwickelt, als sie es heute ist. Aber während des Dunklen Zeitalters wurde sie vollständig zerstört.
    Die Menschheit und auch die Tiere wurden nahezu ausgerottet.«
    »Wirklich? Wie lange dauerte das Dunkle Zeitalter?«
    »Das weiß niemand genau. Aber man hat Vergleiche angestellt und zu berechnen versucht, wie lange es dauern würde, bis sich das Trivocum nach einem solchen Unglück wieder aufbaut. Es muss irgendwo zwischen zwei und zehn Jahren liegen.«
    »Du meine Güte! In einer so kurzen Zeit kann eine ganze Welt vernichtet werden?«
    »Ja. Deswegen achten wir Gildenmagier auch so genau darauf, dass niemand Unfug treibt. Schon ein klitzekleines Aurikel, das nicht mehr geschlossen werden kann, birgt die Gefahr, dass sich ein Dämon formt, ins Diesseits schlüpft und großes Unheil anrichtet.«
    Leandra nickte

Weitere Kostenlose Bücher