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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Lava zu einer immer höher werdenden, gewaltigen Mauer auf. In der kleinen Senke vor der Stadt Dulbir steht seither, als eine Art Denkmal, die >Große Stygische Mauer<. Sie ist ein mehr als sechzig Schritt hoher Lavawall, hinter dem das glühende Gestein des Bun Hratu zum Stillstand gekommen war.«
    Erstaunte Ausrufe schallten über den Siebenplatz, und Leandra war froh, dass ihre Geschichte so gut angekommen war. »Was passierte mit den Magiern?«, rief jemand.
    Sie hob die Arme. »Die Magier überlebten es. Mit verkohlten Haaren und verschlammten Roben stiegen sie nach Stunden von dem Hügel herab. Es war ihnen gelungen, das Trivocum mit einem mächtigen Norikel zu verschließen. Sie hatten sich, so erzählt jedenfalls die Legende, in dem Regensturm allesamt eine heftige Erkältung zugezogen. Die gewaltigen Blitze jedoch, von denen jeder einen riesigen Baum hätte spalten können, hatten ihnen so gut wie nichts angetan!«
    »Und Dulbir?«, rief jemand anderes.
    Die Fragen kamen wie an einer Schnur aufgereiht, und Leandra konnte jede davon bestens beantworten. Das hob ihre Laune beträchtlich, und sie konnte fast schon die Ehre des Adeptentums auf ihren Schulten spüren. »Die Stadt Dulbir«, rief sie den murmelnden Leuten zu, »war Opfer einer riesigen Überschwemmung geworden. Doch die Schäden konnten im Laufe der folgenden Wochen behoben werden. Aber es war gelungen, das Tal und die Stadt Dulbir zu retten, und so ist dieses Ereignis als eine der erstaunlichsten Leistungen der Magie in die Geschichte eingegangen!«
    Remoch trat vor, und die Leute begannen begeistert zu applaudieren. Er hob beschwichtigend die Hände und sagte zu den Leuten: »Ich denke, ich kann hiermit feststellen, dass die Novizin Leandra ihre Kenntnisse überzeugend nachgewiesen hat. Da ich von ihrem Lehrer Munuel weiß, dass sie mit Leichtigkeit in der Lage ist, eine zweite Iteration zu wirken, können wir uns, denke ich, den letzten Teil der Prüfung sparen.«
    Er wandte sich ihr zu und reichte ihr beide Hände.
    »Leandra, ich heiße dich als Adeptin im Kreis der Magiergilde willkommen! Wenn du deine Zeit der Wanderschaft hinter dir hast, wirst du den Titel >Jung-Magierin< tragen dürfen und hast das Recht, um Aufnahme im Cambrischen Orden zu ersuchen.«
    Lauter Jubel brach aus. Leandra fiel erleichtert auf die Knie und küsste voller Dankbarkeit den Siegelring des Gildenmeisters. Remoch reichte ihr ein Beutelchen mit den zwölf wichtigsten Runensteinen und einen Aurikelstein zweiten Grades.
    Sie durfte aufstehen und sich in die Reihen der Dorfbewohner begeben.
    Dort gratulierte man ihr, und sie musste Dutzende von Händen schütteln, während Remoch schon den nächsten Anwärter zur Prüfung aufrief. Ihre Eltern warteten mit glücklichem Lächeln im Hintergrund, und als sie sich schließlich bis zu ihnen vorgekämpft hatte, ihre begeisterte, sechsjährige Schwester Cathryn dabei mühsam auf dem Arm mit sich tragend, begann im Hintergrund schon der nächste Nachweis von Allgemeinbildung des Magiers - der Anwärter Marko aus Katthuld begann mit einer Erzählung.
    Die gesamte Prüfungszeremonie ging wie im Fluge vorbei, und niemand fiel durch. Die Stimmung war großartig, und Leandra hatte den Eindruck, dass sämtliche Prüfungsfragen Remochs lächerlich einfach zu beantworten waren. Keiner der Novizen musste eine Iteration wirken, um seine praktischen Fähigkeiten nachzuweisen. Offenbar war Remoch mit dem zufrieden, was ihm die Dorfmagier über die Künste ihrer Schüler berichtet hatten. Kaum eine Stunde später war alles vorbei, und die Gilde hatte vier neue, ordentlich aufgenommene Mitglieder im Adeptenrang.
    Um der Zeremonie den gebührenden Abschluss zu verleihen, reichten sich Munuel, Remoch, Caori und der dunkelhäutige Bamtori die Hände und errichteten für eine kurze Zeit über dem Dorfplatz eine Aura von sphärischer Musik. Die Luft knisterte förmlich, während die Magier allen Dingen, die existierten, ihre transzendenten Schwingungen und Harmonien entlockten. Leandra blickte ehrfurchtsvoll in die Höhe. Das musste mindestens eine Iteration fünften Grades gewesen sein! Abgesehen vom gestrigen Abend hatte sie noch nie eine Entfesselung eines so hohen magischen Potenzials miterlebt!
    Munuel hatte Leandra einmal erklärt, er bezweifle, dass es in der heutigen Zeit in der gesamten Höhlenwelt auch nur einen einzigen lebenden Magier gäbe, der eine echte Konklusion wirken könne. Sie wollte von ihm daraufhin wissen, welche

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