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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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zu warten, dass sie seine Begeisterung teilte.
    »Es war phantastisch!«, sagte sie gut gelaunt. »Ich hoffe, wir fliegen noch ein Dutzend Tage mit diesen Drachen!«
    Munuel kam herbei. »Ich hab es euch ja gesagt!«, verkündete er mit erhobenem Finger. »Ist man erst einmal oben, dann ist es mit nichts zu vergleichen!«
    »Wie weit sind wir denn gekommen?«, fragte Victor. »Ist der Weg noch weit?«
    Munuel wandte sich um und deutete nach Westen. »Ich habe das Wasser schon gesehen«, sagte er. »Der Mogellsee liegt dort drüben, aber man hätte ihn wohl besser >Mogellmeer< nennen sollen. Wir müssen hinauf bis zum Nordufer, wenn ich Meakeiok richtig verstanden habe. Ich schätze, wir werden morgen noch den ganzen Tag unterwegs sein.«
    Victor pfiff durch die Zähne. »Ohne die Drachen wäre es aussichtslos gewesen«, sagte er.
    Munuel nickte. »Ja, da hast du wohl Recht. Ein Riesenglück für uns. Auch dass wir diesen Tafelberg gefunden haben. Meakeiok hat mir unterwegs ein paar alte Legenden erzählt. Demnach sollen die Verhältnisse in manchen Gegenden dieses Waldes noch immer denen während des Dunklen Zeitalters ähnlich sein. Ganz so, wie ich es vermutete.«
    Victor entrollte eine Decke aus seinem Rucksack und platzierte sie an einer ebenen Stelle neben einem Felsbuckel. Leandra und Munuel folgten seinem Beispiel und holten ihren Proviant hervor. Sie ließen sich nieder, während unweit von ihnen Tharlas, Hennor und Jacko das Gleiche taten. Sie schienen etwas zu besprechen zu haben. Victor ließ eine Feldflasche herumgehen.
    »Heißt das, hier gibt es tatsächlich stygische Kräfte?«, fragte Leandra.
    Munuel hob die Schultern. »Berühre doch mal das Trivocum!«
    Leandra konzentrierte sich kurz und nahm dann den hellroten Schleier des Trivocums wahr. Im ersten Moment erschien ihr daran nichts Besonderes zu sein. Dann aber wurde ihr klar, dass sie nur das Trivocum in ihrer unmittelbaren Umgebung betrachtete. Sie lenkte den Blick ihres Inneren Auges in eine andere Richtung, von dem erhobenen Punkt des Tafelberges weg hinab in die Tiefe, in das Refugium des Waldes.
    Auch dort konnte sie zunächst nichts Ungewöhnliches ausmachen, dann aber spürte sie plötzlich das typische Echo sich bewegender, stygischer Energien. Sie folgte ihnen und kam zu einem Ort, an dem sich das Trivocum bis ins Dunkelrote verfärbt hatte. Dort schien es ungewöhnlich durchlässig zu sein. Sie versuchte, die Umgegend zu erfassen, was ihr naturgemäß nur sehr unvollkommen gelang. Aber viel brauchte es ohnehin nicht. Sie sah, dass um diesen Punkt herum eine Sphäre der Unordnung herrschte - um es gemäßigt auszudrücken. Sie verspürte die bedrückenden Ausstrahlungen von Krankheit, Verfall und Verwesung sowie einige, die deutlich bösartiger Natur waren. Sie schienen von Lebewesen auszugehen, die unter dem Einfluss dieser Energien standen. Leandra hatte schon davon gehört, dass ein gewöhnlicher Hase, ein Reh oder gar ein Mensch zu einer gefährlichen Kreatur werden konnte, wenn sie unter dem dauerhaften Einfluss gewisser stygischer Kräfte standen. Gesehen aber hatte sie ein solches Wesen noch nie. Im Moment jedoch waren einige Auren zu verspüren, die sehr unangenehme Ausstrahlungen besaßen. Sie schauderte, als sie sich ausmalte, dass beispielsweise ein Bär oder ein Murgo unter dem Einfluss solcher Kräfte stehen mochte.
    Sie löste sich von diesem Ort und streifte weiter. Nach kurzer Zeit schon hatte sie eine Stelle ausgemacht, wo sich das Trivocum ins Tiefblaue verfärbt hatte. Ganz unwillkürlich verlangsamte sie ihren Streifzug, denn diese Verfärbung reichte schon nahe ans Violette heran - was bei ihr sofort Alarm auslöste. Dann war sie heran und erkannte eine offene Stelle im Trivocum, die in der Tat violett verfärbte Ränder besaß. Und dann spürte sie es: Eine gewaltige böse Kraft war hier, und im nächsten Moment sah sie eine ekelhafte schwarze Klaue heranfliegen. Mit einem Aufschrei schloss sie das Innere Auge, floh davon und löste sich aus dem Trivocum.
    Als sie die Augen öffnete, sah sie Munuel, der bestätigend nickte, und Victor, der die Arme nach ihr ausgestreckt hatte. Sie hatte sich in ihrem Schreck verkrampft und die Arme abwehrend gehoben.
    Munuel, der ihren Ausflug offenbar mitverfolgt hatte, nickte. »Da hast du gleich etwas aufgestöbert, nicht wahr?
    Ja, solche Auren habe ich auch schon bemerkt.«
    »Beim Felsenhimmel!«, stöhnte Leandra. »Das muss ja ein richtiger Dämon gewesen sein!«
    Munuel

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