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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Schulter wieder zurecht. Für drei lange Sekunden gewährte sie ihm unverhohlenen Einblick in das, was darunterlag.
    Victor erschauerte. Das warme Mondlicht hatte ihren Körper für Momente auf magische Weise in einer Art beleuchtet, die seinen Atem plötzlich stoßweise gehen ließ.
    Er schluckte heftig und versuchte, seine Bestürzung zu verbergen.
    Sie erhob sich.
    »Es ist schön warm«, stellte sie mit sehr weich gewordener Stimme fest. Sie blickte sich um und sah in den Raum hinein, als wolle sie sich überzeugen, dass drinnen alles ruhig war.
    Dann sah sie ihn an. Ihre Augen funkelten ein wenig und drückten so etwas wie kühne Entschlossenheit aus. Sie lächelte zaghaft. »Komm, wir gehen ein Stück spazieren!«
    Sie nahm wieder beide Deckenzipfel in eine Hand, zog ihn mit der freien Hand hoch und hakte sich bei ihm unter. Das ging nicht, ohne dass sie dabei ihren Körper halb entblößte. Betroffen sah er zu Boden, ließ sich aber von ihr führen.
    Sie schlenderten einige Schritte, und er bemerkte, dass sie nicht minder schwer atmete. Und überhaupt - wozu hatte sie dermaßen viele Decken dabei? Jetzt, nachdem des Unwetter vorbei war, hatte sich warme Luft über Unifar ausgebreitet; eine einzelne Decke hätte genügt.
    »Leandra, ich ...«, begann er stotternd.
    Sie blieb stehen, sah ihn nicht gleich an, atmete tief ein und blickte dann zu ihm auf. »Ich schlage vor, du kommst jetzt einfach mit und hältst den Mund, ja?«, flüsterte sie mit rauer Stimme. Darin vermeinte er auch einen warnenden Tonfall vernommen zu haben, als habe er schlicht und einfach zu gehorchen.
    Trotz seiner Beklemmung hielt er wirklich den Mund. Er verließ seinen Posten, was ein Vergehen war, er nahm Leandras Aussage hin, dass sie in Ordnung wäre, was Munuel gewiss zu Wutausbrüchen getrieben hätte, und er unterdrückte seine Angst, dass er vor lauter Aufregung vielleicht versagen könnte.
    Er hielt einfach den Mund und ließ sich von ihr fortziehen.
    Sie liefen eine Minute an einer hohen Mauer entlang, und er blickte verlegen über die Schulter, ob er wenigstens den Zugang zu dem Raum im Blickwinkel behalten könnte. Aber selbst wenn der Zugang zwei Schritte vor seiner Nase gewesen wäre, hätte das wohl keinen Unterschied mehr gemacht. Leandra war sehr geschäftig - sie schien zu allem entschlossen zu sein. Sie erspähte einen großen Baum, der irgendwo an einer Mauer das Pflaster des Platzes durchbrochen hatte, und zog ihn dorthin. Dann standen sie darunter, und das Mondlicht strahlte mit ein paar winzigen Lichtspeeren durch das Blätterdach. Trotzdem konnte er fabelhaft sehen.
    Sie wandte sich ihm zu, und die Decken glitten über ihre Schulter herab. Ihr Brustkorb hob und senkte sich in schwerem Rhythmus. Die wenigen Sekunden, die sie so verharrte, rangen ihm ein hilfloses Stöhnen ab.
    »Ich brauch dich jetzt«, keuchte sie und schlang die Arme um seinen Hals.
    Dann wurde seine Angst von einem heftigen Verlangen vertrieben. Er konnte die Hitze ihres Körpers durch seine Kleider spüren. Er umarmte sie und gab sich ihren Küssen hin. Sie war ein sehr schlankes Mädchen, aber die Kraft, die sie in diesem Augenblick entfaltete, war beängstigend.
    Sie küsste ihn mit verlangender Heftigkeit und zerrte dabei an seinen Kleidern. Aber sie musste das Küssen bald wieder unterbrechen, um Luft zu holen. Ihm ging es nicht anders. Irgendwie war er dann seine Kleider losgeworden, und sie sanken zu Boden. Für den Moment ging ihm alles beinahe zu schnell, am liebsten hätte er sie jetzt einfach nur eine Weile betrachtet - so schön war sie in diesen wenigen Augenblicken im Mondlicht gewesen.
    Aber sie ließ ihm keine Wahl, drängte sich ihm heftig entgegen. Er gab alle Vorstellung von einem zärtlichen Liebesspiel auf.
    Sie verbrachten fast eine halbe Stunde in heftiger Umklammerung miteinander, und Victor konnte nachher gar nicht mehr sagen, was sie während dieser Zeit alles getan hatten. Schließlich war er völlig außer Atem und sank erschöpft zurück. Leandra zog die übrigen Decken heran, warf sie über sich und ihn und kuschelte sich eng an ihn. Er stieß einen glücklichen Seufzer aus und schloss die Augen. Eine Weile lagen sie vollkommen still da.
    Seine Gedanken fingen wieder an zu arbeiten. Obwohl die Welt im Moment nicht schöner für ihn hätte sein können, keimten langsam leise Zweifel in ihm auf. Um die aufkommende Trübsinnigkeit nicht zuzulassen, klammerte er sich an sie. Er sehnte sich nach ihrer Wärme und Liebe,

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