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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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hier?«, fragte er schnell. »Äh ... wo denn?«
    Belustigt schüttelte sie den Kopf. »Ich weiß nicht. Hier irgendwo.«
    Victor sah sich mit ernsten Blicken um und kam sich unsagbar dämlich vor. Das einzig ungewöhnliche Merkmal in diesem Raum war ein sechseckiger Sockel in der Mitte, auf dem ein verstaubtes, mittelgroßes, fassähnliches Gebilde lag.
    Munuel hatte sich dem Sockel bereits mit gerunzelter Stirn genähert, und Leandra schritt nun auch hin. Victor folgte ihnen. Der Sockel war etwa eineinhalb Ellen hoch und bestand aus grauem Stein. Auf jeder seiner sechs Flächen, die nach außen hin zeigten, war ein kompliziertes Symbol eingemeißelt, das Victor nicht zu deuten vermochte.
    Munuel hatte die Symbole lange Zeit betrachtet, dann aber das Gebilde auf dem Sockel wieder in Augenschein genommen. »Ich weiß nicht recht...«, murmelte er und strich sich nachdenklich über das bärtige Kinn.
    Leandra war nun bei ihm und beobachtete eine Weile die Jambala in ihrer Hand. »Das muss es sein«, sagte sie dann.
    Tharlas trat hinzu. »Das?«, fragte er ungläubig.
    Leandra nickte. »Ja. Ich spüre es durch die Jambala und den Yhalmudt.«
    »Was soll das sein?«, fragte Jacko und betrachtete das Objekt.
    Mehrere Mitglieder der Gruppe taten ihre Unschlüssigkeit durch Achselzucken und Grunzen kund.
    »Blödsinn!«, stellte Jacko fest. »Das ist nur altes Gerumpel!«
    Munuel hob die Hand. »Wartet! Vielleicht ist die Canimbra da drin! Das Ding hier ist offenbar aus Holz. Es müsste schon seit tausend Jahren verrottet sein!«
    Victor hatte das Objekt bereits mehrere Male umkreist, und ihm war eine Vermutung gekommen. Er wollte sie aber noch nicht äußern. Das Ding lag auf der Seite, war rund, hatte tatsächlich die leicht bauchige Form eines Fasses und war dort, wo die Ober- und die Unterseite sein musste, offenbar mit Deckeln verschlossen. Es war tatsächlich aus Holz, nur woraus diese Deckel bestanden, das war ihm noch nicht klar.
    »Die Canimbra muss so etwas wie eine Waffe sein!«, sagte Hennor nachdrücklich. »Nicht so ein... Bottich!«
    »Woher weißt du das?«, fragte Munuel nachdenklich. »Schau nur, der Yhalmudt ist auch nur eine kleine Muschel!«
    Victor trat hinzu und tippte mit einem Finger gegen einen der Deckel. Staub rieselte herab, und darunter kam eine kupferne Farbe zu Vorschein. Ein leiser, aber tiefer und tragender Ton war erklungen.
    »Es ist eine Trommel«, sagte er.
    »Eine... Trommel?«, ächzten Tharlas, Hennor und Jacko im Chor.
    Victor richtete sich auf in der Gewissheit, Recht zu haben. »Ja, eine Trommel. Ich tippe auf Drachenhaut. Seht euch die Farbe des Fells an. Und es riecht wie ein Drache, würde ich sagen. Versteht ihr?«
    »Der Junge hat Recht!«, rief Munuel aus. »Habt ihr es nicht gemerkt? Das Trivocum? Es gab ein Echo!« Er beugte sich vor und schnippte mit dem Finger gegen die Stelle, die Victor zuvor berührt hatte. Wieder erklang der Ton, diesmal kräftiger. Den Gesichtern der vier anwesenden Magier war anzusehen, dass sie alle das Echo wahrnahmen. Victor hätte etwas darum gegeben, dieses geheimnisvolle Trivocum jetzt beobachten zu können.
    »Du hast Recht!«, rief Tharlas aus und wiederholte seinerseits den Versuch.
    Wieder stand in den Gesichtern der Magier das Erkennen geschrieben.
    »Die Canimbra soll der Legende nach die Eigenschaft haben«, sagte Munuel mit erhobenem Finger, »das Trivocum zu stabilisieren! Achtet einmal auf die Färbung, wenn ich ...«
    Und damit schnippte er abermals das Trommelfell an, und nun ging das Verstehen in den Zügen der Magier auf wie der silberne Mond in einer lauen Sommernacht.
    »Ja, es wird gelblich!«, rief Hennor aus. »Tatsächlich!«
    Sie experimentierten noch eine Weile herum. Victor verzog das Gesicht aus Enttäuschung, an diesem Phänomen nicht teilhaben zu können. Die Magier waren regelrecht begeistert, auch Leandra beteiligte sich an den Versuchen. Dann nahmen sie vorsichtig die Canimbra vom Sockel herunter und begannen sie genauestens zu untersuchen.
    »Für eine Trommel verwendet man gewöhnlich, äh ... Schlagstöcke!«, sagte Victor irgendwann.
    Fünf erstaunte Gesichter blickten ihn an, dann rief Tharlas: »Natürlich, der Junge hat Recht! Äh ...« Tharlas betrachtete die Canimbra forschend, danach ihn. »Würdest du vielleicht nachsehen, ob du unten in der TempelStadt irgendwelche... Holzstöcke finden kannst? Von Bäumen ...? Du weißt schon!«
    Victor seufzte.
    »Na gut, ich will sehen, was ich finden

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