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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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könnte.
    Als die Rüstung den magischen Schutz annahm, überkam Leandra ein Gefühl, als wäre sie in die heißen Quellen von Quantar gestiegen. Es prickelte auf ihrer Haut und Wärme entstand. Ein metallischer Geruch ähnlich dem der Haut eines Drachen stieg auf. Munuel zog sein kleines Messer und berührte damit ihren Bauch. Mit einem leisen Aufschrei ließ er es fallen.
    Er keuchte und schüttelte die Hand wie in einem heftigen Schmerz. Leandra verfolgte verblüfft seine Reaktion.
    »Puh!«, machte er und blies auf seine Hand. Seine Haut hatte sich gerötet. »Das ist ja ein schlimmes Ding!«, stieß er hervor.
    Leandra fuhr mit ihrer Hand über die Stelle, die er eben mit dem Messer berührt hatte. Das Metall fühlte sich so weich wie immer an, es war nur sehr warm.
    »Es weicht das Metall auf, das dich berührt«, sagte er und hob sein Messer auf. Die Klinge war hoffnungslos verformt. »Und zwar innerhalb von Augenblicken.« Er studierte das kleine Messer und warf es dann mit einer knappen Handbewegung fort. »Interessant. Ich muss mich später einmal eingehend mit diesem Stahl beschäftigen.«
    »Wie lange hält das vor?«, fragte sie.
    Er hob die Schultern. »Schwer zu sagen. Wenn du es nicht kontrollierst, vielleicht ein paar Minuten.
    Möglicherweise eine halbe Stunde. Länger nicht.«
    »Und das Aurikel? Schließt sich das von selbst?«
    »Beobachte das Trivocum«, sagte er.
    Sie konzentrierte sich kurz und sah das Aurikel. Es war kleiner geworden, seine Ränder leuchteten aber noch immer in kräftigem Gelb.
    Dann aber war plötzlich keine Zeit mehr für irgendwelche Experimente. Sie vernahmen ein Flügelrauschen. Sie blickten auf und sahen, dass Jacko zurückkehrte.
    Er sprang vom Rücken des Drachen und eilte zu ihnen. »Es sieht übel aus«, verkündete er. »Im Mittelpunkt der Stadt quillt eine riesige Horde von Dunklen Wesen aus unzähligen Öffnungen. Es sind auch seltsam hell aussehende Gestalten darunter, gar nicht so wie diese Dunklen Reiter!«
    Die Magier sahen sich an. »Bleiche!«, flüsterten sie sich gegenseitig zu.
    »Der ganze Stadtkern wimmelt nur so von diesen Monstren. Sie bewegen sich in unsere Richtung.«
    »Wie viele sind es?«, fragte Tharlas atemlos.
    »Hunderte. Und es werden immer mehr. Ich weiß nicht, wie wir dagegen ankommen sollen!«
    Unschlüssiges Schweigen machte sich breit.
    »Gut«, rief Jacko. »Wir können nicht länger warten. Wenn die Drachen diesen Feuerzauber beherrschen, dann müssen sie nun zeigen, was sie können. Ich schlage vor, Tharlas, Munuel und Hennor fliegen ihnen mit den restlichen Drachen entgegen. Sie sollen sie aus der Luft angreifen. Am besten von Norden her, um den Marsch der Wesen nach Süden aufzuhalten. Aus der Luft könnten sie mit ihrer Magie viele Gegner gleichzeitig angreifen. Aber am besten an drei verschiedenen Punkten.«
    Die Gefährten hatten sich um ihn versammelt und nickten. Jeder schien seinem taktischen Verständnis vollständig zu vertrauen.
    »Victor, Leandra und ich fliegen mit einem anderen Drachen in weitem Bogen um sie herum. Ganz flach, damit uns keiner sehen kann. Zuerst auf den See hinaus, dann nach Osten und von dort in die Mitte der Stadt. Ihr solltet versuchen, sie zuerst nach Westen zu locken, dann lasst sie wieder nach Süden vordringen. Bis dahin sind wir in der Mitte der Stadt.«
    Wieder hörte man zustimmendes Gemurmel.
    »Entweder es klappt, sie ganz wegzulocken, oder wir müssen versuchen, sie allesamt zu schlagen. Vielleicht können die Drachen Wunder wirken.«
    »Die Dunklen Wesen sind nicht sehr stark«, sagte Munuel. »Sie sind nur Projektionen der Macht eines Dämons.
    Ich bin zuversichtlich, dass wir sie mit unserer Magie aufreiben können, selbst ein paar hundert von ihnen. Das Entscheidende sind ... die Dämonen, die sie steuern.« Er sah zu Leandra. »Das ist eine Aufgabe für dich, mein Kind. Es ist gut, dass Victor bei dir ist. Er soll dich mit der Canimbra vor ihrer Magie schützen. Du musst sie aufspüren und vernichten. Ich denke, sie werden sich irgendwo in der Nachhut aufhalten. Die Hauptmacht werden wir von euch weglocken.«
    »Wie viele werden es sein?«, fragte Leandra.
    Murmel schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht sagen. Aber Dämonen von der Macht eines Lauerers sind nicht allzu leicht ins Diesseits zu holen. Selbst von Männern der Bruderschaft nicht. Ich kann mir nicht denken, dass es mehr als ein paar Dutzend sind!«
    Leandra schnappte nach Luft. »Ein paar Dutzend!«, rief sie.
    Munuel

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