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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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grinste sardonisch. »Das ist das Höchstmaß, mein Herz. Wahrscheinlich sind es weniger. Aber auf mindestens ein halbes Dutzend würde ich mich gefasst machen. Nun zeig, was in dir und deiner Jambala steckt!«
    Leandra spürte, wie sich die Stimmung innerhalb der Gruppe hochschaukelte. Jetzt war keine Zeit mehr für Zaudern und Furcht. Jetzt ging es um alles oder nichts.
    »Gut«, rief sie. »Dann lasst uns nicht länger warten. Je früher wir bei diesem Sardin sind, desto besser!«
    Tharlas und Hennor blickten sie betroffen an. »Sardin?«, fragten sie im Chor.
    Leandra kniff die Augen zusammen. Jetzt hatte sie Munuels geheime Befürchtung herausposaunt.
    Munuel hob die Arme. »Leandra hat Recht. Was hilft es, uns jetzt noch einen netten Frühlingsausflug vorzugaukeln. Ich habe Hinweise entdeckt, die darauf schließen lassen, dass Er noch leben könnte.«
    »Waaas?«, rief Tharlas. »Sardin? Nach zweitausend Jahren?«
    Munuel nickte kalt. »Ja. Aber vergesst nicht - wir haben die Drei Stygischen Artefakte. Sie waren ihm einst überlegen und werden es wieder sein. Und diesmal... ist die Canimbra auf unserer Seite!«
    Victor glaubte, seinen Ohren nicht trauen zu dürfen.
    Mit einem Aufstöhnen ließ er das Lederband los, an dem er die Canimbra über seiner Schulter hielt, und taumelte mehrere Schritte zurück. Munuel fing ihn auf. Die Canimbra war zu Boden gepoltert und lag da wie ein harmloses Stück Holz.
    Diese leichte, vielleicht ungewollte Betonung, die Munuel da eben hatte vernehmen lassen, brachte endlich alle Klarheit der Welt in die wahren Begebenheiten von damals.
    Die Canimbra hatte an einem Platz gelegen, der einst Sardins Refugium gewesen sein musste; vielleicht war Bor Akramoria damals einer der entscheidenden Stützpunkte der Bruderschaft von Yoor gewesen. Die Canimbra musste in seine Hände gefallen sein, und dann hatte er sie zuletzt, in einem furchtbaren Racheakt, dazu benutzt, das Trivocum niederzureißen. Victor hielt das Instrument in Händen, mit dem man eine ganze Welt vernichten konnte.
    »Das war der Grund«, sagte Munuel leise, »warum der Geist des Ulfa diesen Ort mit einer so gewaltigen Macht vor jedem Eindringling beschützte. Er verhinderte seit zweitausend Jahren, dass sich ein anderer diese furchtbare Waffe aneignete.«
    Victor stöhnte hilflos auf.
    »Leandra hat uns durch ihre mutige Tat den Zugang ermöglicht. Das war mehr; als irgendein Mensch der Welt je hätte tun können.« Er blickte seine Schülerin mit einer Dankbarkeit und Demut an, die sie in dieser Form in seinen Zügen noch nie gesehen hatte. Sie trat ebenfalls einen Schritt zurück. »Und nun hast du, Victor«, fuhr Munuel fort, »die Möglichkeit, all die Schuld wieder von uns zu nehmen. Du bist ein guter Mann. Du wirst sie beherrschen und mit ihr das Richtige tun! Hab keine Angst vor deiner Aufgabe. Du bist der Einzige, der sie wirklich lösen kann.«
    Victor atmete schwer.
    Darm aber wurde ihm die Entscheidung abgenommen. »Die Dunklen Wesen kommen näher«, sagte Thar-las.
    »Wir müssen los!«

40 ♦ Dunkle Horden
    D ie Drachen waren mächtige Verbündete. Allein die Masse der Gegner war es, die den Erfolg ihres Angriffs bedrohte.
    Munuel saß auf dem Rücken Meakeioks, und der Drache fegte eben in einem wagemutigen Sturzflug nach unten, materialisierte eine sengende Feuerwolke innerhalb einer Gruppe von einem Dutzend Dunkelwesen und machte im nächsten Augenblick mit seinen gewaltigen Klauen die letzten drei nieder, die brennend und dumpf grölend aus dem glühendheißen Hexenkessel hervortaumelten.
    Um ihn herum fegten andere Drachen nieder und taten Ähnliches; diejenigen, die niemanden auf dem Rücken trugen, wagten noch viel halsbrecherischere Flugmanöver, landeten sogar für Sekunden, um mit den eisenharten Vorderkanten ihrer Schwingen die Dunkelwesen niederzumähen oder sie mit ihren Krallen zu zerreißen. Es war ein wahres Inferno, und niemals hätten sie auch nur den Hauch einer Chance gehabt ohne die Drachen. Es waren einfach zu viele Gegner.
    Munuel schätzte ihre Zahl, die stetig anstieg, auf inzwischen beinahe tausend. Zumeist waren es Gestalten von der Art der Dunklen Reiter oder der Wesen der Totenzüge, die Leandra ihm beschrieben hatte. Aber auch äußerst groteske Missgeburten waren darunter - Monstren, halb Bär und halb Vogel, oder widerliche Würmer, riesige Egel oder mehrköpfige plumpe Riesen ohne Hirn und Verstand. Es waren einfach nur die Ausgeburten stygischer Kräfte, die von Dämonen

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