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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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zum Leben erweckt worden waren; jede davon so dumm und ziellos einherstampfend wie ein schwachsinniges Mullooh, aber gefährlich in dem einzigen Ziel, das sie kannte: Alles, was Leben, Sinn oder Ordnung bedeutete, gnadenlos zu vernichten.
    Allein die Botschaft, die diese Wesen mit sich trugen, erregte den heiligen Zorn von Munuel. Denn ihr Urheber bezeugte durch sie nichts als die vollkommene Verachtung aller Dinge, die schön, gut, nützlich oder auch nur neutral waren. Was mussten es für Wesen sein, die ihr Werk in der Dumpfheit der Vernichtung sahen, die keinerlei Respekt vor dem Leben und kein Gefühl für etwas Schönes aufbringen konnten ... Munuel, ein Mann von großem Gerechtigkeitssinn, spürte, wie ihn immer stärkere Wut überkam - und auch die Lust, diese Bastarde der Hölle aus seiner Welt zu vertreiben, sie an einen Ort zu jagen, an dem sie sich an ihrer unheiligen Lust an dem Verfall, der Vernichtung, der Fäulnis und dem Tod erfreuen könnten. Dieser Ort war nicht hier, nicht in dieser Welt.
    Er hatte, von seinem Zorn getrieben, eine Riesenfaust von rein weißer Energie im Yhalmudt angesammelt, und es war fast eine Erleichterung, diese Faust zu entfesseln und auf ein halbes Hundert der widerlichen Kreaturen herabschmettern zu lassen. Der Energiestrahl, obwohl noch immer nicht die volle Kraft des Yhalmudt enthaltend, schlug mit furchtbarer Gewalt in die Gruppe der Monstren ein und wirbelte sie auf wie ein plötzlicher Windstoß einen Haufen vertrockneter Blätter. Ein paar davon segelten im nächsten Moment hilflos an ihm und Meakeiok vorbei, und am liebsten hätte er ihnen noch etwas hinterher geworfen, eine Axt, einen Dolch oder auch nur einen Stein.
    Dann waren sie schon wieder fort und Meakeiok stellte die Schwingen in den Wind und schoss wieder in den Himmel hinauf. Um sie herum flatterten die anderen Drachen, und Munuel verfolgte mit tiefer Befriedigung, wie sie die Massen der Dunkelwesen aufrieben und vor sich her trieben.
    Das, was seine Wut beinahe am meisten erregte, war die dumpfe Wehrlosigkeit der Kreaturen - sie hatten dem Angriff der Drachen fast nichts entgegenzusetzen. Ein gelegentlicher Ausstoß irgendeiner magischen Energie war alles, und die Drachen konnten diesen Objekten oder dünnen Feuerstrahlen mit Leichtigkeit ausweichen.
    Nicht einmal Kämpfer waren es, was man da gegen sie ausgesandt hatte, sondern nur eine gestalt- und hirnlose Masse von umhertrampelnden Wesen, die nicht mehr zu tun vermochten, als Dinge zu zerreißen, die zufällig in die unmittelbare Reichweite ihrer Klauen gerieten. Eine solch unwürdige Armee von Dummköpfen - dafür aber in tausendfacher Zahl - war beinahe schon eine Beleidigung an die Adresse der Gildenmagier.
    Trotzdem, und das musste Munuel eingestehen, taten sie ihre Wirkung. Ihre ständig wachsende Anzahl verwehrte ihnen den Zugang zum Zentrum der Stadt, und sie mussten sich mit ihnen herumschlagen, ob sie es nun wollten oder nicht. Sie ließen sich jedoch verhältnismäßig leicht in eine Richtung lenken, wenn man die Angriffe einigermaßen koordinierte.
    Inzwischen waren aber auch Bleiche aufgetaucht, und die waren von anderem Zuschnitt. Es handelte sich um riesenhafte, menschenähnliche Wesen von weißlicher Hautfarbe, mit fahlen Fetzen bekleidet und offenbar geschlechtslos, die mit ihren glühenden, violettblauen Augen scharfe, knisternde Blitze schleudern konnten und ebenso mit violettblauen glühenden Kugeln um sich warfen. Einer der Drachen hatte schon eine solche Kugel zu schmecken bekommen und sich für Minuten aus dem Kampfgetümmel retten müssen, um sich wieder zu sammeln. Die Bleichen waren beweglicher und intelligenter; Munuel hatte sich darauf verlegt, mit dem Yhalmudt speziell sie anzugreifen - sofern er einen zu Gesicht bekam. Glücklicherweise waren es nicht allzu viele.
    »Munuel!«, rief es von links.
    Er blickte auf und sah Hennor mit versengten Haaren, der auf dem Rücken eines Drachen neben ihm schwebte.
    Der Drache war verletzt, hatte ein rauchendes, kürbisgroßes Loch in der rechten Schwinge.
    »Ich glaube, ich habe das Nest eines Dämons entdeckt!«, rief Hennor und deutete in eine Richtung. »Es liegt nordöstlich von hier. Ich komme nicht gegen ihn an, er scheint sehr stark zu sein!«
    »Ich kümmere mich darum!«, rief Munuel. »Bleib hier bei den Drachen und mach so viele von diesen Kreaturen nieder, wie du nur kannst!« Er sah sich um und erblickte Tharlas in einiger Entfernung. »Und bitte - keine Rücksicht auf

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