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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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letzten Vorbereitungen zu treffen.
    Bruder Usbalor kam ihm entgegen, ein finsterer, hochgewachsener Mann mit bleichen Zügen und buschigen Brauen; ein Mann, den er selbst einst in Hegmafor rekrutiert hatte. »Was ist?«, rief er ihm entgegen. »Sind die Käfige alle vorbereitet?«
    Usbalor blieb stehen. »Ja, Bruder Chast«, antwortete er mit seiner dunklen, hohlen Stimme. »Die Magie ist schwierig, aber wir haben sie so gut wie fertig. Sie stehen in der Siegelhalle. Acht Stück.«
    »Ausgezeichnet!«, rief Chast. »Ich brauche noch die Pläne von den Sickerkanälen! Und hol mir noch ein paar von diesen Lhuus herbei. Die Bleichen, wie ihr sie nennt.
    Ha! Ich sage dir dann, wo sie hin müssen. Wir treffen uns in Kürze in der Siegelhalle!«
    Chast wollte sich schon umdrehen, um weiterzugehen, da hielt ihn Usbalor auf.
    »Entschuldigt, Bruder Chast«, sagte er.
    »Was ist denn noch?«
    Usbalor zögerte. »Wie ... wie geht es dem Hohen Meister?«
    Chast studierte verblüfft das Gesicht seines Untergebenen. »Wie es Sardin ... geht?«
    Usbalor nickte angstvoll.
    Jetzt verstand Chast plötzlich. Usbalor sorgte sich beileibe nicht um das Wohlergehen des Meisters. Nein, er fragte nach seiner Laune. Sardins unberechenbare Wut hatte sich herumgesprochen, und inzwischen zitterte jeder um sein Leben, der sich ihm auch nur auf hundert Schritte näherte.
    »Überlass den Meister mir und mach deine Arbeit!«, sagte Chast. Er konnte sich ein böses Lächeln nicht verkneifen.
    Usbalor nickte knapp und eilte davon.
    Chast wandte sich um und marschierte weiter. Langsam überkam ihm eine gewisse Aufregung. Es konnte auch alles schief gehen - aber das war der eigentliche Kitzel an der Sache. Er rechnete nicht damit, aber es war immerhin möglich. Allein, dass es den Gildenmagiern gelungen war, die Canimbra zu finden und sie von dort, aus Bor Akramoria, zu holen, war wirklich erstaunlich. Es musste ihnen mithilfe der Drachen geglückt sein.
    Chast hasste Drachen.
    Er hatte selbst mehrfach versucht, an die Canimbra zu kommen, vor Jahren schon, hatte aber kein Mittel gegen die Aura dieses Ulfa finden können, der Bor Akramoria bewachte. Sein Meister Sardin hingegen hatte sich in seiner Ignoranz als uninteressiert an dem magischen Artefakt gezeigt. Ihm hätte es vielleicht gelingen können, aber er hatte sich schon damals für so mächtig gehalten, dass es für ihn einfach nicht die Mühe wert gewesen war. Er behauptete, diesmal würde er die Canimbra nicht brauchen. Chast lächelte.
    Chast war davon ausgegangen, dass es niemandem sonst gelingen konnte, sie zu holen - abgesehen davon, dass keine lebende Seele auch nur ahnen konnte, dass Bor Akramoria der Ort war, an dem sie sich befand. Aber das alles war ein Fehler gewesen. Munuel hatte es gewusst, und er hatte sie geholt. Nun würde sich Sardin mit seinem Versäumnis selbst auseinander setzen müssen. Chast schüttelte den Kopf. Nein, so weit würde es gar nicht kommen.
    Der ganze Ärger beflügelte ihn gleichermaßen - und wenn er dieses letzte Häuflein der Gilde schließlich bezwungen hatte, würde die Genialität seines Planes nur umso mehr zutage treten.
    Er hastete weiter und rauschte unter dem Ehrfurcht gebietenden Flattern seiner schwarzen Robe in einen Seitenraum, in dem Fjoon, Calbrese und Klustar inzwischen die Pläne zusammengetragen haben mussten.
    »Bruder Chast!«, rief Fjoon, der kleine fette Nichtsnutz, erfreut. Ihn würde Chast noch heute zu einem speziellen Zweck opfern. »Wir haben alle Pläne gefunden! Es gibt ein paar sehr aussichtsreiche Stellen!«
    Chast baute sich vor dem uralten hölzernen Tisch auf und fragte: »Wo sitzt der eine, den ihr schon habt?«
    Fjoons Finger schoss wie ein Pfeil auf eine Stelle unterhalb der obersten Ebene der Kanäle. »Hier, Meister. Wir haben ihn wie einen Fisch gefangen. Er sitzt in einem Stauraum fest, zwei Eisengitter und Magie halten ihn dort, er kann nicht mehr entweichen.«
    »Wer ist es? Dieser Munuel?« Chast war klar, dass sich diese Frage im Grunde erübrigte. Munuel würde sich nicht von zwei Eisengittern und ein bisschen Magie aufhalten lassen. Für ihn hatte Chast etwas ganz Besonderes vorbereitet.
    Bevor Fjoon antworten konnte, kam ein weiterer Bruder in den Raum geeilt. »Wir haben noch zwei weitere!«, rief er und blieb mit einer abrupten Verbeugung vor Chast stehen. »Einer davon ist ein mächtiger Magier, aber drei unserer Brüder haben den Raum versiegelt, in dem er festsitzt. Sie können ihn halten,

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