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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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»Ja, das kenne ich schon. In den Kerkern des Palasts
ist es ähnlich. Kein Trivocum, keine Aurikel, keine Magie.« Sie
nickte. »Außerhalb unserer Welt sind wir ohne Macht.«
»Nicht ganz!«, erklärte er spitzfindig und hob einen belehrenden
Zeigefinger. »Versuch mal, in diese Halle hineinzublicken!«
Leandra tat, wie ihr geheißen. In dem trüben, grauen Abbild vor
ihrem Inneren Auge sah sie ein Flackern und gelegentliches Aufblitzen. »Was ist das?«
»Sie haben Versuche gemacht – mit dem Trivocum. Ob sie irgendeinen Weg finden könnten, es für sich zu erschließen. Nun
komm mal mit!«
Er ging voraus, über eine Rampe hinweg in Richtung der freien
grauen Fläche des Hallenbodens. Leandra folgte ihm unentschlossen. Hier, wo die rückwärtigen Wände noch sichtbar waren, gab
es zumindest so etwas wie eine Orientierung. Weiter drin, wenn
man weit genug gelaufen war, würde man vermutlich auf einem
glatten Boden stehen, der nach allen Seiten wie die Decke mit der
grauen Ferne verschmolz, und dabei das Gefühl haben, als stünde
man im Nichts. Leandra wusste nicht recht, wie dieser Gedanke
zu ihr kam.
Sie erreichten das Ende der Rampe und Rasnor trat mit einer
gewissen Ehrfurcht auf den grauen Boden.
Er war völlig glatt und schien aus Metall zu bestehen. »Wie ist
es nun mit dem Trivocum?«, fragte er.
Leandra prüfte es abermals, diesmal aber war das Bild ihres Inneren Auges nicht derart verwaschen und grau. Sie starrte Rasnor unschlüssig an, aber er winkte ihr nur und ging weiter. Abermals folgte sie ihm. Nun ahnte sie schon, worum es ging, und
überprüfte in regelmäßigen Abständen das Trivocum. »Es wird
kräftiger«, bemerkte sie nach einer Weile. »Das Trivocum kehrt
zurück.« Er nickte, während er weiterlief. »Der Boden und die
Decke bestehen aus Wolodit-Blöcken. Darüber ist irgendein Metall. Sie haben herausgefunden, dass die Fläche des Wolodits ausschlaggebend ist, nicht die Dicke. Und dass es einen umgibt.« Sie
liefen immer weiter, wohl über eine Viertelstunde lang, und folgten dabei einer hellgrauen Linie, die auf dem Boden markiert war.
Um sie herum herrschte nichts als graue, dunstige Unendlichkeit.
Schließlich erreichten sie einen Ort, der dadurch gekennzeichnet
war, dass sich die hellgraue Linie mit einer anderen kreuzte, die
im rechten Winkel zu ihr aus dem Nirgendwo auftauchte und wieder verschwand. Rasnor blieb stehen. Leandra nickte. »Das hier
muss die Mitte sein. Das Trivocum strahlt hell und rot.«
»Genau. Und was siehst du?«
Sie zuckte die Schultern. »Dich. Sonst nichts.« Er hob wieder
seinen Zeigefinger. »Richtig. Das Trivocum ist wieder da, aber es
reicht nicht weit. Genau genommen existiert es nur hier, zwischen Boden und Decke!« Er deutete nach oben und nach unten.
»Aber das genügt. Hier werden sie es herstellen.«
»Es herstellen? Was meinst du damit?«
»Nun, ich glaube, es ist… so etwas wie eine Verdichtung. Hier
sind mächtige Maschinen, über uns und tief im Boden. Sie erzeugen irgendwas, das, soweit ich weiß, mit Magnetismus zu tun hat.
Damit können sie Wolodit verdichten.«
»Wolodit verdichten?«
Er nickte. »Ja, genau. Man kann einen riesigen Brocken, so groß
wie ein Haus, auf die Größe einer Erbse zusammenschrumpfen.
Normalerweise wäre er dann immer noch so schwer wie das
Haus, aber sie haben selbst dafür etwas gefunden. Eine Methode,
ihn so leicht wie die Erbse zu machen.« Langsam dämmerte
Leandra etwas. »Und dieses… verdichtete Wolodit…«
Wieder nickte er. »Richtig. Ein Stück Trivocum zum Mitnehmen.
Man könnte ein kleines Amulett daraus machen und es sich um
den Hals hängen. Wenn man eine ausreichend große Aura um
sich hat, reicht es aus, um darin Magien zu wirken.« Endlich löste
sich das ganze Rätsel auf. Die Drakken waren nicht nur der Geheimnisse der Magie wegen gekommen, sondern auch, weil sie
das Wolodit brauchten.
»Was… ist eine ausreichend große Aura?«, fragte Leandra. »Ich
meine, wie viel Wolodit benötigt man, um für einen Magier so ein
Ding zu machen – so eine Erbse?«
Er hob entschuldigend die Achseln. »Das ist das Problem. Man
braucht ziemlich viel.« Leandra spürte, dass eine unangenehme
Enthüllung bevorstand. »Wie viel?«, verlangte sie zu wissen. Rasnor antwortete nicht, er ließ nur den Blick durch die Halle schweifen. Leandra folgte seinen Blicken und ein kalter Schauer fuhr
ihren Rücken hinunter.
»So viel?«, keuchte sie.
Er nickte. »Ich fürchte, ja. Die Kraft des Wolodits

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