Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
dem Wolodit zu experimentieren. Es ist offenbar so, dass nur wir Menschen die Eigenschaften des Wolodits
nutzen können – ob hier oder außerhalb unserer Welt. Die Drakken können es nicht. Egal, wie viel Wolodit sie haben.«
Leandra nickte langsam. »Ja – davon hast du schon mal gesprochen.« Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus. »Soll das heißen…?« Rasnor nickte. »Deswegen sorge
ich mich um Roya. Sollte sie irgendwo aufgegriffen werden und
einer meiner Leute sagt den Drakken, dass sie ein magisches Potenzial besitzt, kann selbst ich sie nicht mehr zurückholen.«
Sie forschte in seinem Gesicht, nach einer Weile nickte sie verstehend. »Natürlich! Sie bringen sie weg von hier, hinaus ins All.
Zu ihren Kriegsschiffen. Dort brauchen sie die Magier – um ihre
Nachrichten zu übermitteln! So, wie du es mir erklärt hast.«
Rasnor nickte. »Ja. So wird es wohl sein.« Leandra ließ sich
wieder zurücksinken und starrte mit leerem Blick in die Luft. »Du
hast Recht. Wir werden wirklich eine Fabrik. Für Wolodit, Magiewissen und schließlich auch für Magier.« Sie sah Rasnor wieder
an. »Wie viele Sternenschiffe haben die Drakken?«
Er lachte leise auf. »Ich weiß, worauf du hinauswillst. Aber
glaub mir – du hast keine Ahnung, welches Ausmaß das alles haben wird. Die Drakken werden uns aufsaugen. Sie wissen längst,
dass eigentlich jeder Mensch Magier sein kann, dass dafür keine
besondere Begabung notwendig ist, außer einem Mindestmaß an
Intelligenz. Glaub nicht, dass sie nur tausend Magier benötigen
würden – für den Fall, dass sie tausend Sternenschiffe hätten.
Nein, das Reich der Drakken ist riesig, sie besitzen viele Welten
und Außenposten im All. Und ein Magier pro Schiff? Das genügt
niemals. Er muss ja schließlich mal schlafen und krank könnte er
auch werden. Fünf bis zehn pro Sternenschiff – das wäre schon
eine angemessenere Zahl, meinst du nicht? Und dann noch einmal ein paar Dutzend für jeden Außenposten und ein paar hundert für jede Welt, die sie bewohnen. Was im Augenblick passiert,
ist nur, dass sie die bereits ausgebildeten Magier zusammensuchen, um die Entwicklung der erforderlichen Magien voranzutreiben. Aber zuletzt wird es so sein, dass wir alle, jeder Einzelne von
uns, draußen im All sein wird, fort von der Höhlenwelt, um im
Dienst der Drakken Magier zu sein – natürlich ausschließlich in
Sachen Nachrichtenübermittlung. Gebrauchs- oder Kampfmagien
wird es nicht mehr geben. Wir erleben nur den Anfang.« Er holte
Luft. »So gesehen ist es fast schon egal, wenn hier in zwanzig
Jahren niemand mehr atmen kann. Wir werden hier gar nicht
mehr leben!«
Rasnor fand, dass Leandra sehr erschöpft aussah. Ständig stand
dieser Ausdruck des Unglaubens in ihrem Gesicht. Sie war schön,
aber seit er sie wieder gesehen hatte – an dem Tag, da die Drakken über die Höhlenwelt hergefallen waren –, konnte man nicht
mehr so recht von ihrer Schönheit sprechen. Sie schien zu verwelken, so wie diese Welt verwelkte.
Er kam der Frage zuvor, die im Raum stand. »Ich habe das alles
nicht gewusst. Damals, als ich zu ihnen ging, wollte ich nur Rache. Ich hatte keine Ahnung, welchen gigantischen Plan sie
schmiedeten. Erst im Lauf der letzten Tage habe ich sein ganzes
Ausmaß begriffen, verstehst du? Niemand hat es mir gesagt. Ich
habe mir nur zusammengereimt, was ich gesehen habe!« Er
blickte Hilfe suchend zu ihr. »Das alles hätten sie übrigens auch
ohne mich ausgeführt, auf genau die gleiche Art und Weise!« Sie
lachte niedergeschlagen. »Glaubst du vielleicht, das entschuldigt
dich jetzt?«
»Ich wünschte, ich könnte es wieder gut machen«, sagte er.
Leandra seufzte lang und tief. »Reue also? Deswegen willst du
Roya davor bewahren, verschleppt zu werden?«
»Sag mir, wo sie ist«, bat er flehentlich. »Dann kann ich wenigstens das noch in Ordnung bringen. Ansonsten haben wir ohnehin ausgespielt. Viel können wir an unserem Schicksal jetzt
nicht mehr ändern.«
Leandra sah ihn lange an. Das Misstrauen bohrte in ihr; vermutlich hatte er wieder irgendeinen hässlichen Hintergedanken, wie
immer. Seine bestürzte Miene deutete förmlich darauf hin. Aber
was Roya anging, traf vermutlich das zu, was er sagte. Wenn er
sie nicht in Sicherheit brachte, konnte sie von den Drakken sonst
wohin verschleppt werden. Sie seufzte und sagte ihm schließlich,
wo sie Roya zurückgelassen hatten.
*
    Letzte Nacht hatte Alina mit Timo geschlafen – und heute plagten sie

Weitere Kostenlose Bücher