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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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bläulichen, grünlichen und
orangefarbenen Flecken überdeckt war – von der Schulter über
die Brust bis hinab zur Gürtellinie.
Sie erschrak.
»Was ist das?«, keuchte sie entsetzt.
Spontan fiel ihr Sardin ein, ihre Kopfschmerzen, diese verteufelte Magie und all die grotesken und seltsamen Dinge, die sie hatte
erleiden und erdulden müssen. Für Momente hätte sie es am
liebsten aus sich heraus geheult – das ganze Elend, das ihr widerfahren war.
Sardin!, rief sie verzweifelt in sich hinein. Was ist das wieder für
eine Teufelei?
Dieses Mal antwortete er sofort. Ich weiß es nicht, Leandra.
Natürlich weißt du es! Willst du mich jetzt auch noch entstellen?
Ich schwöre dir – ich weiß nicht, was das ist!
Sie keuchte leise. Konnte es sein, dass er von ihrem Körper
überhaupt nichts wusste? Dass sie wenigstens in dieser Sache für
sich allein war?
Sie tastete verwirrt über ihre Brust. Die Flecken waren schwach,
aber sicher nicht erst seit heute da. Sie hatte sich lange nicht
mehr in einem Spiegel betrachtet.
Es scheint mir, als besäßen sie ein… Muster, sagte Sardin.
Nun war es ihr egal, sollte er sich an ihrem Anblick ergötzen
oder nicht – sie riss den Gürtel ihrer Hose auf und entkleidete
sich, bis sie nackt und mit pochendem Herzen vor dem Spiegel
stand.
Die Flecken zogen sich ihre rechte Seite herab bis zur Hüfte,
strebten dann in Richtung ihrer Scham und verschwanden dort.
»Leandra«, hörte sie.
Sie wandte sich um. Alle drei Mädchen standen da und starrten
sie und ihr Spiegelbild betroffen an.
»Ich… ich habe das auch«, sagte Azrani und deutete auf Marina.
»Und sie ebenfalls.«
Leandra starrte sie verwirrt an. »Ihr… habt das auch?«
Sie nickten.
Leandra blickte zu Roya, so als erwartete sie, das Gleiche von
ihr zu hören. Roya ächzte und fummelte aufgeregt an ihrer Jacke
herum. Sie öffnete sie, streifte sich in einem Ruck ihre hellblaue
Tunika bis zum Hals herauf und blickte an sich herab. Auf ihrem
Oberkörper war jedoch nichts von irgendwelchen Flecken zu sehen. Roya stieß ein erleichtertes Seufzen aus.
»Was ist das?«, fragte Leandra voller Elend. »Eine Krankheit?«
Azrani und Marina sahen sich an. Ihre Blicke waren eine seltsame Mischung aus Bedauern und… wehmütiger Leidenschaft – wie
Leandra verwirrt feststellte. Marina schüttelte den Kopf. »Nein,
eine Krankheit ist es nicht gerade«, sagte sie mit ihrer feinen,
hellen Stimme.
Leandra hatte Tränen in den Augen. »Was, um alles in der Welt,
ist es dann?«
Marina blickte unsicher zu Azrani, dann wieder zu ihr. »Willst du
es wirklich sehen?«
»Ist es bei euch etwa… schlimmer?«
Azrani lachte leise auf und es klang seltsamerweise nicht unbedingt kummervoll.
Selbst Marina lächelte schwach. Dann knöpfte sie ihre Bluse auf.
Wenig später folgte Azrani ihrem Beispiel. Roya trat neben Leandra. Es war nicht allzu hell in dem großen Badezimmer; es gab
kein Fenster, nur ein paar Kerzen. Deswegen sahen sie es erst
richtig, als die beiden sich aufrichteten und nackt vor ihnen standen.
Leandra und Roya stöhnten beide vor Verblüffung auf.
Roya trat sofort einen Schritt auf Azrani zu und fuhr ihr staunend mit den Fingerspitzen über die rechte Schulter. »Es… es ist…
wunderschön«, stammelte sie.
Leandra bekam kaum Luft vor Schreck und Staunen. Azranis
rechte Körperhälfte war mit einem Drachenmotiv überdeckt, bei
Marina war es die linke. Es war wie eine Tätowierung, aber doch
unendlich viel feiner und längst nicht so deutlich. Was sie sah,
erinnerte sie an alte, kunstvolle Malereien aus dem Inselreich von
Chjant, weit im Osten, wo man die Kunst der Körpermalerei beherrschte. Es waren feine, blasse Linien unter der Haut, von sehr
dezenter Färbung, aber dennoch erstaunlicher Farbenpracht.
Wenn man nicht genau hinblickte, mochte man es vielleicht sogar
tibersehen. Ein aufmerksamer Blick jedoch offenbarte ein Bild von
überwältigender Fülle, Feinheit und Kunstfertigkeit.
Leandra nahm eine Kerze und tat einen Schritt auf Azrani zu.
Sie war die kleinere der beiden; ihr Körperbild begann am Hals,
wo sich eine schlanke, mit einer Feueraura verzierte Drachenschwinge über die Schulter bis in ihren Nacken dahinzog. Über
ihre rechte Brust erstreckte sich eine Drachenklaue, und sie war
so gut platziert, dass sie Azranis Brüste noch einmal um eine
wundervolle Winzigkeit verschönerte. Eine andere Klaue fand einen anmutigen Bogen über ihre Schulter. Über Azranis schlanke
Taille und ihre rechte

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